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Die Lizenzanalogie ist eine Form des Schadensersatzes die im Recht des Geistigen Eigentums insbesondere im Urheberrecht Anwendung findet Im Fall der missbrauchlichen oder ungenehmigten Nutzung eines Rechts hat der Rechteinhaber die Wahl wie er seinen Schadensanspruch berechnen will Wahlt er die Lizenzanalogie kann der Schadensersatzanspruch auch auf der Grundlage des Betrages berechnet werden den der Verletzer als angemessene Vergutung hatte entrichten mussen wenn er die Erlaubnis zur Nutzung des verletzten Rechts eingeholt hatte 97 Abs 2 Satz 3 UrhG Der Rechteinhaber hat aus 101a UrhG gegen den Verletzer einen Anspruch auf Auskunft uber den Umfang der missbrauchlichen Nutzung um auf dieser Grundlage die fiktive Lizenzgebuhr zu berechnen Erst dann wird im Rahmen einer Stufenklage die Gebuhr geltend gemacht Dabei ist laut Bundesgerichtshof rein objektiv darauf abzustellen was bei vertraglicher Einraumung ein vernunftiger Lizenzgeber gefordert und ein vernunftiger Lizenznehmer gewahrt hatte wenn beide die im Zeitpunkt der Entscheidung gegebene Sachlage gekannt hatten 1 Unzulassig ist es daher den vertraglich angebotenen Preis heranzuziehen wenn dieser sich nicht als branchenubliche Vergutung durchgesetzt hat 2 Der Lizenzanalogie liegt die Uberlegung zugrunde dass der Verletzer grundsatzlich nicht anders stehen soll als ein vertraglicher Lizenznehmer der eine Lizenzgebuhr entrichtet hatte Angesichts der normativen Zielsetzung dieser Schadensberechnungsmethode ist es unerheblich ob es bei korrektem Verhalten des Verletzers im konkreten Fall tatsachlich zu einer entsprechenden Lizenzerteilung gekommen ware entscheidend ist vielmehr allein dass der Verletzte die Nutzung nicht ohne Gegenleistung gestattet hatte Zulassig ist die Schadensberechnung auf der Grundlage einer angemessenen Lizenzgebuhr uberall dort wo die Uberlassung von Ausschliesslichkeitsrechten zur Benutzung durch Dritte gegen Entgelt rechtlich moglich und verkehrsublich ist Der Sache nach handelt es sich bei dieser Berechnung um einen dem Bereicherungsanspruch nach 812 Abs 1 Satz 1 2 Alt 818 Abs 2 BGB entsprechenden Anspruch 3 Die Lizenzanalogie ist auch im Arbeitnehmererfinderrecht ausdrucklich als Form der Vergutung vorgesehen Einzelnachweise Bearbeiten BGH Urteil vom 22 Marz 1990 Az I ZR 59 88 NJW RR 1990 1377 GRUR 1990 1008 1009 Lizenzanalogie Institut fur Urheber und Medienrecht Branchenublicher Vergutungssatz nicht identisch mit vertraglich angebotener Lizenz 4 August 2020 BGH Urteil vom 23 Juni 2005 Az I ZR 263 02 Catwalk Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lizenzanalogie amp oldid 211775118