Die folgende Liste enthält die in der Denkmaltopographie ausgewiesenen Kulturdenkmäler auf dem Gebiet der Gemeinde Herborn, Lahn-Dill-Kreis, Hessen.
Hinweis: Die Reihenfolge der Denkmäler in dieser Liste orientiert sich zunächst an Ortsteilen und anschließend der Anschrift, alternativ ist sie auch nach der Bezeichnung, der vom Landesamt für Denkmalpflege vergebenen Nummer oder der Bauzeit sortierbar.
Kulturdenkmäler werden fortlaufend im Denkmalverzeichnis des Landes Hessen durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen auf Basis des Hessischen Denkmalschutzgesetzes geführt. Die Schutzwürdigkeit eines Kulturdenkmals hängt nicht von der Eintragung in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen oder der Veröffentlichung in der Denkmaltopographie ab.
Denkmallisten Bearbeiten
Amdorf Bearbeiten
Bild | Bezeichnung | Lage | Beschreibung | Bauzeit | Objekt-Nr. |
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Fachwerkhaus | Amdorf, Am Heubach 1 Lage Flur: 1, Flurstück: 65 | Kleines Fachwerkhaus, früher Dorfschmiede. Als wichtiger Bestandteil der bäuerlichen Arbeitsweise Kulturdenkmal aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung. | 19. Jahrhundert | 133077 | |
Betsaal und Schule | Amdorf, Amdorfstraße 28 Lage Flur: 1, Flurstück: 28 | Der Bau gehört zu dem im Dillkreis verbreiteten Typ zweigeschossiger Bauten, die Betsaal und Schule vereinigen. Es handelt sich um einen verputzten Bruchsteinbau mit Halbwalmdach und quadratischem Dachreiter mit Pyramidenhelm. Der Bau wurde 1930 durchgreifend erneuert. | 1833/1834 | 133080 | |
Fachwerkscheune | Amdorf, Amdorfstraße o. Nr. Lage Flur: 1, Flurstück: 24/2 | Fachwerkscheune mit bemerkenswerten V-artig angeordneten Fußstreben, die die durchgehen den Ständer geschossweise aussteifen. Der Bau ist weiter ausgezeichnet durch seine Lage am nordöstlichen Kopf der Bebauungsinsel zwischen Dorf- und Hauptstraße. | um 1700 | 133079 | |
Fachwerkbaugruppe | Amdorf, Bahnhofsweg 7/9 Lage Flur: 1, Flurstück: 35 | Traufständige Fachwerkbaugruppe, im Kern aus der Zeit um 1700, der sich jüngere Anbauten anschließen. Der Bau hat eine wichtige städtebauliche Funktion für die Ablesbarkeit des historischen Ortskerns, der auf der linken Uferseite des Amdorfbaches und am Fuße des Singelberges sich länglich erstreckt. | um 1700 | 133076 | |
Fachwerkeinhaus | Amdorf Lage Flur: 1, Flurstück: 16 | Quererschlossenes Fachwerkeinhaus. Bemerkenswert ist die Erhaltung der ursprünglichen Funktionsverteilung. Dem zweizonigen Wohnhaus schließt sich das Scheunentor und der – massiv ersetzte – Stall an. Für die Entstehungszeit charakteristisch ist der Verzicht auf horizontales Riegelwerk. | 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts | 133078 |
Burg Bearbeiten
Bild | Bezeichnung | Lage | Beschreibung | Bauzeit | Objekt-Nr. |
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Evangelische Kirche | Burg Lage Flur: 2, Flurstück: 91 und 92 | Die Kirche liegt nordöstlich des Ortskerns in Sporn läge am Rande eines zur Dill steil abfallendes Hanges. Der Kirchberg war Standort einer mittelalterlichen Burg. Sie wurde im 13. Jahrhundert durch die nassauischen Grafen zerstört. Zu dieser Zeit sicherte sie die Stammburg der mit den nassauischen Grafen im Kampf um die Landeshoheit befindlichen Dernbacher im oberen Aartal. Mauerreste dieser mittelalterlichen Burg sind ergraben. Die Kirche selbst ist ein mittelalterlicher Saalbau mit gleich breiter Apsis im Osten. Der Westturm, dessen umlaufendes Dachgesims jeweils einen flachen Giebel bildet, wurde 1837–39 errichtet. Im Inneren trennt ein enggestellter Bogen die gewölbte Apsis vom flachgedeckten Schiff. Die tiefe Westempore setzt sich auf der Südseite hakenförmig fort. | 133089 | ||
Gedenkstätte | Burg, Burgstraße o. Nr. Lage Flur: 2, Flurstück: 100 | Südlich der evangelischen Kirche gelegene Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Burg, die vermutlich noch in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts in der Form eines in Naturstein gestalteten Grabbaus errichtet wurde. | 1920er Jahre | 133088 | |
Alte Schule | Burg Lage Flur: 1, Flurstück: 138 | Dreigeschossiger verschieferter Fachwerkbau. Der Bau ist durch seine Lage an der Einmündung des Mühlenweges in die Dorfstraße städtebaulich markant; als ehemaliger Schulbau hat er innerhalb des Ortes einen besonderen geschichtliche Wert. | um 1700 | 133081 | |
Fachwerkhaus | Burg Lage Flur: 1, Flurstück: 140 und 141 | Etwas aus der Straßenflucht zurückgesetzter, nur einen Raum tiefer Fachwerkbau mit geringfügigen massiven Ersetzungen im Erdgeschoss des Giebels. Die sichtbaren Geschossüberstände des verputzten Baus an Giebel und Traufseite lassen ein handwerklich hervorragendes Fachwerk vermutlich noch des 17. Jahrhunderts erwarten. | 17. Jahrhundert | 133082 | |
Laufbrunnen | Burg Lage Flur: 1, Flurstück: 216 | Gusseiserner Laufbrunnen, in sehr schöner Lage am Amdorf-Bach, zu dem eine Treppe hinabführt. Neben seiner städtebaulichen Bedeutung hat der Brunnen geschichtlichen Wert als typisches Produkt der Eisenhütten des Dillgebietes. | 1885 | 133083 | |
Ehemaliger Bahnhof | Burg Lage Flur: 4, Flurstück: 23 | Länglich gestreckter Baukörper mit Querbau. Der Bau enthält neobarocke, moderne und der Heimatschutzbewegung zuzurechnende Stilelemente. Er ist Teil der Industrie- und Wohnbau-Ansiedlung Burgs auf dem linken Dillufer in der Zeit um 1900. Der ehemalige Bahnhof, heute zu Wohnzwecken umgebaut, lag an der Aar-Salzböde-Bahn, die das Dillgebiet bis 2001 mit dem sogenannten Hinterland (Raum Biedenkopf) verband. Er ist Kulturdenkmal aufgrund seiner künstlerischen Bedeutung. | 1910 | 133085 | |
Wohnhaus | Burg Lage Flur: 5, Flurstück: 3/1 | In der Nähe der Burger Eisenwerke gelegener repräsentativer Wohnsitz, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Der in spätbarock-klassizistischer Tradition stehende Bau zeichnet sich durch seine Axialität aus, die durch das Zwerchhaus mit Dreieckgiebel weiter betont wird. | Mitte des 19. Jahrhunderts | 133084 | |
Fachwerkbau | Burg Lage Flur: 1, Flurstück: 143 | An der Einmündung des Kirchweges in die Dorfstraße gelegener, verputzter bzw. verschieferter Fachwerkbau um 1700 über einem massiven Sockelgeschoss. Die Lage der Fenster lässt ein ungestörtes Fachwerkgefüge der Entstehungszeit erwarten, so dass dem durch seine Lage auch städtebaulich bedeutsamen Bau ein besonderer geschichtlicher Wert zukommt. | um 1700 | 133086 | |
Schneidmühle | Burg Lage Flur: 1, Flurstück: 121 | Am westlichen Ortsrand gelegene Mühle mit Fachwerkwohnhaus der Zeit um 1700. Im giebelseitigen westlichen Anbau befindet sich das erhaltene Mahlwerk. Nördlich liegt der Bau der ehemaligen Schneid-Mühle. Der Wohnbau und die beiden Mühlen sind Kulturdenkmale aufgrund ihrer ortsgeschichtlichen und technikgeschichtlichen Bedeutung. | um 1700 | 133087 | |
Eisenbahnbrücke | Burg Lage Flur: 22, 5, Flurstück: | Nordöstlich des Ortskerns von Burg gelegene Eisenbahnbrücke über die Dill. Sie ist Teil der siedlungsgeschichtlich bedeutsamen Westerwald-Linie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Nebenstrecke der Linie Gießen-Deutz errichtet wurde. Dem Stahl-Fachwerkträger in Form eines sogenannten Fischbauches kommt zudem technikgeschichtliche Bedeutung zu. Die Brücke ist deshalb Kulturdenkmal. Eine vergleichbare Brücke wurde bei Driedorf gebaut. | Anfang 20. Jahrhundert | 133090 |
Guntersdorf Bearbeiten
Bild | Bezeichnung | Lage | Beschreibung | Bauzeit | Objekt-Nr. |
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Hofanlage | Guntersdorf, Alter Weg 2/4 Lage Flur: 1, Flurstück: 13/1 und 14/1 | Gestreckte mehrteilige Hofanlage. Der östliche Bau im Obergeschoss mit erhaltenem Fachwerk der Zeit um 1700, das sich durch den Reichtum seiner Schmuckformen in den Gefachen auszeichnet. Der westliche Kopfbau ist inschriftlich datiert 1786 und nennt ferner die „Bauleute“. | 1786 | 133091 | |
Untere Mühle | Guntersdorf, An den Mühlen 7 Lage Flur: 1, Flurstück: 50 | Die sogenannte Untere Mühle, die aufgrund des erhaltenen Mahlwerks besondere technikgeschichtliche Bedeutung hat. Der Hauptbau ist in Fachwerk errichtet und ist im Kern in die Zeit um 1700 zu datieren. Winkelförmig dazu ein etwas jüngerer Scheunenbau, der als Wirtschaftsbau der Mühle ebenfalls Kulturdenkmal ist. | um 1700 | 133093 | |
Hofanlage | Guntersdorf, An den Mühlen 9 Lage Flur: 1, Flurstück: 52/10+8 und 39/1 | Im oberen Abschnitt des Mühlenweges langgestreckte Hofanlage, im Tal des Rehbaches weithin sichtbar und somit von besonderer Bedeutung für das Ortsbild von Guntersdorf. Das Wohnhaus des Hofes in Fachwerk des späten 18. Jahrhunderts, Scheune mit Inschrift, Nennung der Bauleute und Datierung 1703. Ein weiterer jüngerer Scheunenbau liegt gegenüber und ist datiert 1862. | 18. Jahrhundert | 133094 | |
Evangelische Kirche | Guntersdorf, Brückenstraße o. Nr. Lage Flur: 1, Flurstück: 75 | Kleiner Saalbau vermutlich noch des 18. Jahrhunderts, der von einem kleinen Kirchhof umgeben ist. Der Fachwerkbau ist verputzt bzw. verschiefert. Das Satteldach besitzt einen quadratischen Dachreiter mit eingezogenem Spitzhelm. Das Schiff ist rechteckig mit 5/8-Schluss. Im Inneren dreiseitige Emporen auf gedrehten Holzsäulen mit leichter Schwellung. Ein Unterzug in Längsrichtung trägt die quergespannten Deckenbalken, deren Unterkanten sichtbar sind. | 18. Jahrhundert | 133092 |