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Link Aggregation kurz LA bezeichnet im Rahmen der Netzwerktechnik verschiedene Verfahren zur Bundelung mehrerer physischer LAN Schnittstellen zu einem logischen Kanal zum Zwecke der Erhohung des Datendurchsatzes und der Ausfallsicherheit gegenuber einer einfachen Netzwerkschnittstelle Eine verbreitete und herstellerubergreifende Implementierung stellt das Link Aggregation Control Protocol LACP dar welches im Rahmen der IEEE als IEEE 802 3ad seit dem Jahr 2008 als IEEE 802 1AX bezeichnet normiert ist 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Bezeichnungen 2 Allgemeines 3 Bundelungsverfahren 4 Grundlegende Implementierung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Bezeichnungen BearbeitenDie ersten Implementierungen dieser Technik stammen von Kalpana heute Cisco und dienten ursprunglich ausschliesslich der Erhohung des Datendurchsatzes zwischen zwei Ethernet Switches welche ebenfalls von Kalpana erfunden wurden Heutige Implementierungen konnen auch Server und andere Systeme wie Network Attached Storage NAS per Link Aggregation mit hoherem Durchsatz an eine Netzwerkstruktur anbinden Je nach Hersteller oder Kontext werden fur die Bundelung von Ethernet Schnittstellen verschiedene Ausdrucke als Synonyme fur Link Aggregation benutzt Link Aggregation LA und Link Aggregation Control Protocol LACP als normierter Begriff bei IEEE Bundelung als deutscher Begriff fur die Ethernet Kanal Bundelung Bonding im Linux Umfeld Etherchannel bei Cisco Port Aggregation bei Hewlett Packard Trunking bei Brocade Sun Microsystems und einigen anderen Herstellern Teaming bei Novell Netware und Microsoft WindowsNeben LACP bestehen noch proprietare Losungen zur dynamischen Bundelung zum Beispiel das PAgP von Cisco MESH von HP Weiterhin existieren noch statische Link Aggregation Verfahren die alle mehr oder weniger proprietar sind und somit nicht herstellerubergreifend eingesetzt werden konnen Allgemeines Bearbeiten nbsp Ein PC ist mittels zweier Ethernet Verbindungen und der Link Aggregation mit einem zentralen Switch verbundenAllgemein werden mehrere physische Ethernet Schnittstellen welche alle als Fullduplex Verbindungen ausgefuhrt sein mussen zu einer logischen Endpunktverbindung zwischen zwei Geraten zusammengeschaltet beispielsweise einem PC mit zwei Ethernet Schnittstellen welche parallel mit zwei Ports an einem Netzwerk Switch verbunden werden Ublicherweise wird LA bei Datenraten von 1 GBit s und daruber bei Gigabit Ethernet eingesetzt Durch die parallelen Verbindungen kann der Anzahl der zusammengefassten Verbindungen entsprechend der Gesamtdurchsatz hoher sein Ein weiterer Vorteil ist eine erhohte Verfugbarkeit dieser Art von Verbindung So konnen bei einigen Verfahren eine oder mehrere physische Schnittstellen ausfallen ohne dass der logische Kanal unterbrochen wird solange zumindest noch eine physische Verbindung besteht Lediglich der Datendurchsatz vermindert sich entsprechend den fehlenden Verbindungen Bundelungsverfahren BearbeitenRoundrobin Hier werden alle zur Verfugung stehenden Leitungen abwechselnd der Reihe nach benutzt DA Trunking Hier wird anhand des Modulo der Destination MAC Adresse die elementare Schnittstelle gewahlt SA Trunking Hier wird anhand des Modulo der Source MAC Adresse die elementare Schnittstelle gewahlt SA DA Trunking Hier wird anhand des Modulo der Source MAC Adresse und der Destination MAC Adresse die elementare Schnittstelle gewahlt Adaptives Trunking Hier wird erst bei 100 Auslastung der ersten elementaren Schnittstelle eine weitere zugeschaltet Dynamisches Trunking ist im Standard Link Aggregation Control Protocol LACP und bei proprietaren Verfahren wie PAgP moglich Grundlegende Implementierung BearbeitenDie grundlegende Implementierung einer Kanalbundelung zwischen zwei Ethernet Switches kommt mit erstaunlich geringen Anderungen im Vergleich zu einem normalen Switch aus Naturlich muss das Management Interface zur Definition des Trunks erweitert werden Dann ist die Art und Weise wie ein Switch seine SAT engl Source Address Table Tabelle mit den MAC Adressen der Absender erlernt betroffen und schliesslich werden Broadcasts und Pakete die an unbekannte Ziel MAC Adressen gerichtet sind vom Trunk gesondert behandelt Management Interface Es mussen Menustrukturen zur Verwaltung der Trunks geschaffen werden Adress Lernphase Empfangt ein Switch auf einem Trunk Port eine unbekannte Absenderadresse so wird diese nicht automatisch dem Adressstapel SAT dieses Ports zugeordnet vielmehr versucht der Switch allen Mitgliedern des Trunks eine gleiche Netzlast zuzuordnen und wird daher neue Absenderadressen gleichmassig auf alle zum Trunk gehorenden Ports verteilen So erhalt also beispielsweise der Port der momentan die wenigsten Eintrage in seiner SAT fuhrt die neue Adresse Je nach Implementierung kommen auch andere Verteilungsstrategien zum Einsatz siehe Abschnitt Bundelungsverfahren Broadcasts und unbekannte Adressen Diese werden bei einem Trunk nicht uber alle Ports geschickt sondern pro Trunk nur uber eine Leitung im Allgemeinen wird der Port mit der niedrigsten Port Nummer gewahlt Je nach Implementierung werden zur Auswahl des Ports auch andere Strategien genutzt siehe Abschnitt Bundelungsverfahren Interessanterweise sind keine weiteren Massnahmen notig um eine einfache Implementierung zu realisieren Die Implementierung der Transportmechanismen cut through store and forward usw benotigt keine Anderung Dennoch ist diese grundlegende Implementierung bei weitem nicht optimal und eignet sich eigentlich nur fur das Koppeln zweier Netze Ein Nachteil besteht darin dass je MAC Adresse nur ein Port des Trunks benutzt wird fur eine einzelne Station bedeutet es dass sie keine Vorteile hat nur das Netz insgesamt profitiert Weiterhin kann es vorkommen dass die aktivsten Stationen zufallig alle dem gleichen Port zugeordnet sind so dass folglich die Last nicht gleichmassig innerhalb des Trunks verteilt wird Auch gibt es Bundelungsverfahren die leistungsstarke Server anbinden konnen All diese Fakten haben dazu gefuhrt dass viele Hersteller verschiedene aber auch weiterentwickelte Implementierungen anbieten Diese sind in der Regel nicht miteinander kompatibel Diese Inkompatibilitaten haben dazu gefuhrt dass sich das IEEE mit dem Problem befasst und das Link Aggregation Control Protocol LACP IEEE 802 3ad spezifiziert hat Weblinks BearbeitenIEEE 802 x Standards LAN Link Aggregation und LACP Grundlagen Thomas Krenn Wiki Etherchannel und Load Balancing bei Cisco Port Trunking bei Hewlett PackardEinzelnachweise Bearbeiten IEEE P802 3ad Link Aggregation Task Force Abgerufen am 19 September 2017 IEEE Std 802 1AX 2008 IEEE Standard for Local and metropolitan area networks Link Aggregation PDF IEEE 2008 abgerufen am 19 September 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Link Aggregation amp oldid 230055874