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Die Lindenanlage beim Schloss von Neuenstadt am Kocher im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg ist eine historische Grunanlage vor dem Oberen Torturm in der sich bis April 1945 eine alte angeblich tausendjahrige Linde befand die Neuenstadt den Beinamen an der Linde gab Die alte Linde wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstort doch ist die Anlage immer noch von den Asten des jungeren Baumbestandes uberdeckt die auf einer von verzierten Steinsaulen getragenen Stutzkonstruktion ruhen Die Lindenanlage in Neuenstadt am Kocher 1907 Die Lindenanlage vom Oberen Torturm aus betrachtetBlick in die LindenanlageGeschichte BearbeitenMan nimmt an dass die Linde eine alte Gerichtslinde war die zum Tragen der Aste von Steinsaulen umgeben wurde welche Adlige und Burger seit dem Mittelalter gestiftet haben Sie zeigen Stifterwappen darunter solche der Herrenhauser Ehrenberg Berlichingen und Gemmingen Der Reim Zu Neuenstadt eine Linde stat die 67 Saulen hat war bereits im 16 Jahrhundert bekannt Die Ummauerung der Anlage geht auf das Jahr 1558 zuruck und wurde von Herzog Christoph von Wurttemberg veranlasst dessen Name und Wappen in das rundbogige Eingangsportal der Anlage eingemeisselt ist Links des Portals befindet sich eine steinerne Inschrift die unter Androhung des Handabhackens vor Beschadigungen der Anlage warnt Diese Lind stedt in Gottes Haendt welcher do nein ged der ein Seul krizt oder schreibt oder ein Unf ug der hot ein Hand verlorn Im Jahr 1606 beschrieb der Neuenstadter Schulmeister Jakob Frischlin den Baum als so breit und dick dergleichen keiner in ganz Europa zu finden ist welches Aest herumliegen auf 160 Saulen Ist mancher Ast so dick als etwa ein grosser Baum Hat jeder Ast bis zum Stamm 30 Schritt und ist der Stamm 30 Ellen dick Im fruhen 20 Jahrhundert war von einstmals drei Gipfelasten der Linde nur noch einer erhalten Der Stamm hatte in Bodennahe einen Umfang von 15 Metern Die seitlich auslaufenden Aste waren schon sehr geschadigt teilweise verfault teilweise mit Materialien zur Stabilisierung ausgemauert Der Baum wurde in einer Veroffentlichung des Heilbronner Verkehrs Vereins von 1917 bereits als ehrwurdige Ruine bezeichnet Zu jener Zeit waren schon junge Baume zur Erganzung des licht gewordenen Blatterdaches der Anlage nachgezogen worden Bei Kampfen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Halteseile der alten Linde beschadigt sie fiel danach einem Gewittersturm zum Opfer Die jungeren Linden und Steinsaulen mit schmuckvollen Wappen blieben als beeindruckender Laubengang erhalten Die historischen Steinsaulen wurden 1962 bis 1981 renoviert Anstelle der alten Linde im Mittelpunkt der Anlage wurde eine neue Linde gepflanzt Literatur BearbeitenBodo Cichy Die Lindenanlage von Neuenstadt am Kocher Kreis Heilbronn Vom Uberleben eines einmaligen Kulturdenkmals In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 3 Jg 1974 Heft 3 S 2 17 PDF G A Volz Wanderungen durch Heilbronn und Umgebung Verkehrs Verein Heilbronn Heilbronn 1917Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lindenanlage Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindenanlage Neuenstadt am Kocher amp oldid 236358017