www.wikidata.de-de.nina.az
Liliom ist ein franzosischer Fantasyfilm aus dem Jahre 1934 die erste Inszenierung Fritz Langs im Exil In dieser Adaption des gleichnamigen Stucks von Ferenc Molnar spielen Charles Boyer Titelrolle und Madeleine Ozeray die Hauptrollen FilmTitel LiliomProduktionsland FrankreichOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1934Lange 118 MinutenStabRegie Fritz LangDrehbuch Robert Liebmannnach dem gleichnamigen Schauspiel von Ferenc Molnar Dialoge Bernard ZimmerProduktion Erich Pommerfur Les Productions Fox EuropaMusik Franz WachsmannJean Lenoir schrieb das Lied Viens gosse de gosseKamera Rudolph MateBesetzungCharles Boyer Liliom Zadowski Madeleine Ozeray Julie Boulard Florelle Madame Moscat Roland Toutain betrunkener Matrose Pierre Alcover Alfred Robert Arnoux Drechsler an der Drehbank Alexandre Rignault Hollinger Mimi Funes Marie eine Freundin Julies Raoul Marco Detektiv Antonin Artaud Messerschleifer Schutzengel Marcel Barencey Polizist des Fegefeuers Henri Richard Kommissar Viviane Romance Zigarettenmadchen Mila Parely himmlische Schreibkraftund viele andere 1 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenLiliom arbeitet als Ausrufer eines Rummelplatzkarussells Er ist ein ebenso charmanter wie fauler Nichtsnutz und ein veritables Raubein In erster Linie mochte er das Leben in vollen Zugen geniessen und den hubschen Madchen die von seinem ruppigen Ganzer Kerl Charme hochst angetan sind hinterhersteigen Bei seinen Kollegen wie dem Publikum ist er trotz seines durftig entwickelten Charakters dennoch sehr beliebt Eines Tages lernt Liliom das Dienstmadchen Julie kennen und gibt ihretwegen seinen Beruf der seine Existenz bedeutet auf Auch Julie gibt etwas auf in dem sie eine gute Partie ausschlagt alles nur um mit Liliom zusammen zu sein Wahrend sie weiterhin in einem Fotogeschaft arbeitet und in ihrer Liebe zu ihm erbluht andert er sich nicht Liliom lebt auch weiterhin in den Tag hinein sauft ist streitsuchtig und stinkfaul Seine eifersuchtige Chefin die Karussellbetreiberin Madame Moscat hat schon fruh die Nase voll von Lilioms Benehmen und seiner Unzuverlassigkeit und wirft ihn hochkant raus Ohne Arbeit und Unterkunft muss das junge Paar zunachst bei Julies Tante unterkommen Eines Tages teilt ihm Julie mit dass sie von ihm schwanger sei Liliom benotigt jetzt unbedingt Geld um sich und die kleine Familie durchzubringen Zwar bietet ihm Madame Moscat an zu ihr zuruckzukommen und will sogar sein Salar erhohen doch er schlagt dieses Angebot aus Stattdessen gerat er in die Fange seines Ganoven Kumpels Alfred und dadurch auch rasch auf die schiefe Bahn Liliom lasst sich dazu uberreden an einem Raububerfall mit anschliessendem Mordanschlag teilzunehmen Der Mordversuch misslingt und wahrend die anderen daran beteiligten Spitzbuben die Beine in die Hand nehmen ersticht sich Liliom nur um der Polizei zu entkommen und der werdenden Mutter die Schmach zu ersparen dass er das zukunftige Familienoberhaupt als Schwerverbrecher im Kerker landet Im Himmel muss sich der ewige Tunichtgut nun vor einem Engelstribunal verantworten Das Urteil ist hart 16 Jahre Fegefeuer warten auf ihn Liliom ist zwar tot aber im Prater erzahlt man sich dass er eines Tages wenn seine Tochter bereits erwachsen ist wieder auf die Erde zuruckkehren wird Als er tatsachlich vor ihr erscheint ist seine Tochter entsetzt als sie von ihm hochstpersonlich erfahrt was fur ein ubler Kerl ihr Erzeuger gewesen sein muss Liliom ist wie einst bei seiner Freundin Julie noch immer nicht imstande seiner eigenen Tochter wahre und aufrichtige Gefuhle entgegenzubringen und schlagt als er nicht mehr weiter weiss seinem eigen Fleisch und Blut frustriert auf die Hand Wieder muss er sich vor den himmlischen Richtern verantworten und der Teufel beginnt bereits freudig erregt seinen Namen in das Buch der ewigen Verdammnis zu schreiben Doch plotzlich weist die himmlische Schreiberin auf ein Geschehen zwischen Julie und ihrer Tochter hin Diese erzahlt ihrer Mutter dass sich der Schlag wie ein zartlicher Kuss angefuhlt hat Als ein Zeichen dafur dass Liliom nur auf diese ruppige Art seine Liebe zeigen kann verschwindet sein Name von der Tafel des Teufels Produktionsnotizen BearbeitenDie Dreharbeiten zu Liliom begannen im November 1933 2 und endeten Anfang 1934 Die Urauffuhrung fand am 15 Mai 1934 in Paris statt In Osterreich wurde der Film von der Fox am 15 Marz 1935 in der franzosischen Fassung mit deutschen Untertiteln herausgebracht Die deutsche Erstausstrahlung fand erst am 17 Marz 1973 im Fernsehen des NDR statt Liliom war der erste Fritz Lang Film im Exil und zugleich seine einzige franzosische Inszenierung Der geburtige Wiener hatte im Sommer 1933 Deutschland endgultig den Rucken gekehrt und sich wie viele spatere Hollywood Residenten zunachst in Paris niedergelassen Liliom brachte ihn erneut mit Erich Pommer zusammen mit dem er bereits in den 1920er Jahren die Meisterwerke Die Nibelungen und Metropolis geschaffen hatte Als Drehbuchautor konnte der gleichfalls hoch angesehene Exilant Robert Liebmann gewonnen werden Rene Hubert schuf die Kostume Andre Daven Rene Renoux und Paul Colin waren an der Erstellung der Bauten beteiligt Kritiken BearbeitenFritz Langs Auslandsdebut wurde uberwiegend nur kurz besprochen Hier eine kleine Kritikauswahl Die Osterreichische Film Zeitung warb in einem Vorankundiger ihrer Ausgabe vom 15 Marz 1935 auf Seite 4 Eine Inszenierung Fritz Langs voll Leben und treffender Filmeinfalle Eine bunte Folge wirklichkeitsnaher Szenen Kostliche aus dem Leben gegriffene Typen 3 Im Lexikon des Internationalen Films ist zu lesen Eine elegant und unterhaltsam inszenierte Tragikomodie nach dem Buhnenstuck von Franz Molnar ein unbeschwertes Gegenstuck zu Langs duster romantischem Der mude Tod mit Antonin Artaud in der Rolle von Lilioms Schutzengel 4 In der Ausgabe vom 18 Marz 1935 resumierte der Kritiker H T S in der New York Times By making good use of the power of illusion inherent in the film the director has added much interest to the action especially in the scenes representing Liliom s flight to heaven and his interview with a celestial commissioner of police who is just like the one he knew so well on earth 5 6 Jeffrey M Anderson schreibt Despite its peculiar and slightly disturbing final moments Liliom is a lovely addition to the Lang filmography It reveals a less harsh less paranoid filmmaker capable of laughing and loving The moment in which the girl says goodbye to her dying husband is arguably the most emotionally moving scene I ve seen in Lang s work 7 8 Georges Sadoul sah in Liliom einen Film der nicht zu den grossen Werken von Lang gehort 9 Einzelnachweise Bearbeiten wie vielfach zu lesen ist soll unter den Kleindarstellern auch die 1933 aus Deutschland geflohene Rosa Valetti gewesen sein Ihre Rolle ist derzeit nicht feststellbar ihre Mitwirkung nicht gesichert eine kurze Meldung in der Osterreichischen Filmzeitung vom 2 Dezember 1933 erwahnt dass Lang derzeit mit den Dreharbeiten zu Liliom beschaftigt sei Liliom In Osterreichische Film Zeitung 15 Marz 1935 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung fil Klaus Brune Red Lexikon des internationalen Films Band 5 S 2302 Reinbek bei Hamburg 1987 Liliom in New York Times Ubersetzung Durch die kluge Nutzung der Macht der Illusion die dem Film anhaftet hat der Regisseur fur eine Menge Interesse an der Handlung gesorgt besonders bei denjenigen Szenen die Lilioms Flug in den Himmel zeigen und seine Befragung durch den himmlischen Polizeichef der genauso wie der ist den er so gut auf Erden kannte Liliom in combustiblecelluloid com Ubersetzung Trotz seiner eigentumlichen und leicht verstorenden Schlussmomente ist Liliom eine hubsche Zugabe zu Langs Filmografie Es zeigt einen weniger harten weniger paranoiden Filmemacher befahigt zu lachen und zu lieben Der Moment in dem das Madchen sich von ihrem sterbenden Ehemann verabschiedet ist wohl die beruhrendste Szene die ich je in Langs Œuvre gesehen habe Georges Sadoul Geschichte der Filmkunst Wien 1957 S 240Weblinks BearbeitenLiliom in der Internet Movie Database englisch Liliom bei filmportal deFilme von Fritz Lang Halbblut Der Herr der Liebe Die Spinnen Harakiri Das wandernde Bild Kampfende Herzen Der mude Tod Dr Mabuse der Spieler Die Nibelungen Metropolis Spione Frau im Mond M Das Testament des Dr Mabuse Liliom Blinde Wut Gehetzt Du und ich Rache fur Jesse James Uberfall der Ogalalla Menschenjagd Auch Henker sterben Ministerium der Angst Gefahrliche Begegnung Strasse der Versuchung Im Geheimdienst Geheimnis hinter der Tur Das Todeshaus am Fluss Der Held von Mindanao Engel der Gejagten Vor dem neuen Tag Gardenia Eine Frau will vergessen Heisses Eisen Lebensgier Das Schloss im Schatten Die Bestie Jenseits allen Zweifels Der Tiger von Eschnapur Das indische Grabmal Die 1000 Augen des Dr Mabuse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liliom 1934 amp oldid 214264949