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Le Tambourin 1 auch Cafe du Tambourin 2 oder Maison Segatori 3 war ein Cafe in Paris Das in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts bestehende Lokal entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einem beliebten Kunstlertreffpunkt Jules Cheret Plakat fur das Cafe Le Tambourin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Edouard Manet Die Italienerin um 1878Das Cafe Le Tambourin befand sich ursprunglich in der Rue de Richelieu Nr 27 48 51 53 7 N 2 20 11 1 O 48 864923 2 336424 unweit der Comedie Francaise im Palais Royal im 1 Arrondissement von Paris Gegrundet wurde es von der Italienerin Agostina Segatori die zuvor mehrere Jahre in Paris als Berufsmodell fur verschiedene Maler gearbeitet hatte Der Name des Cafes leitet sich von dem Musikinstrument Tamburin ab der in vielfaltiger Weise als Dekoration des Lokals diente Beispielsweise hatten die Tabletts mit denen den Gasten die Getranke serviert wurden die Form von Tamburinen wie auf einem Plakat von Jules Cheret zu erkennen ist Auch die Tischplatten des Cafes hatten die Form des Musikinstruments und das Wirtshausschild war ebenfalls einem Tamburin nachempfunden 4 Auf dem Plakat von Cheret ist zudem die folkloristische Bekleidung wiedergegeben die die Inhaberin und ihre Angestellten trugen Um den Charakter eines italienischen Lokals zu unterstreichen hatte sich Agostina Segatori hierbei von der Tracht der italienischen Landschaft Ciociaria der Heimat ihrer Vorfahren inspirieren lassen Um 1878 portratierte der Maler Edouard Manet im Gemalde Die Italienerin die Cafe Betreiberin in entsprechender Aufmachung Im Marz 1885 eroffnete das Cafe an neuer Adresse Am Boulevard de Clichy Nr 62 im 18 Arrondissement 48 53 0 1 N 2 20 4 8 O 48 883362 2 33468 lag das Lokal nun in der Nahe des vor allem bei zeitgenossischen Kunstlern beliebten Montmartre Die meist noch wenig erfolgreichen Maler der Umgebung kamen bald regelmassig in das Le Tambourin Zu ihnen gehorten Paul Gauguin Norbert Goeneutte Emile Bernard Louis Anquetin oder Henri de Toulouse Lautrec Viele von ihnen befanden sich oftmals in finanziellen Notlagen und tauschten bei der Wirtin eines ihrer Bilder gegen eine Mahlzeit ein Auch nutzen die Maler die Wande des Lokals gelegentlich als Ausstellungsflache nbsp Vincent van Gogh Agostina Segatori im Cafe du Tambourin 1887Zu den bekanntesten Gasten des Cafes gehorte Vincent van Gogh der von Marz 1886 bis Februar 1888 in Paris lebte und kurzzeitig eine Liebesbeziehung zu Agostina Segatori hatte Er organisierte im Le Tambourin 1887 eine Ausstellung mit japanischen Ukiyo e Holzschnitten und stellte einige seiner Blumenstillleben im Cafe aus 5 Im selben Jahr malte er das Bild Agostina Segatori im Cafe du Tambourin auf dem die Inhaberin als Gast des Cafes zu sehen ist Neben einem typischen Cafetisch mit der Tamburindekoration ist an der Wand ein japanisches Motiv zu erkennen Moglicherweise handelt es sich um ein Bild van Goghs dass er nach japanischem Vorbild wahrend seiner Pariser Zeit gemalt hatte Das Le Tambourin geriet wenige Jahre spater in finanzielle Schwierigkeiten und musste den Betrieb einstellen Kurz darauf offnete an selber Stelle das Cabaret de la Butte und schliesslich im Dezember 1893 das Cabaret des Quat z Arts in dem sich neben beruhmten Malern auch zahlreiche bedeutende Schriftsteller trafen Literatur BearbeitenUrsula Bode Paris Belle Epoque 1880 1914 Ausstellungskatalog Villa Hugel Bongers Recklinghausen 1994 ISBN 3 7647 0444 6 Gerard Georges Lemaire Cafes d autrefois Plume Paris 2000 ISBN 2 8411 0130 4 Sophie de Juvigny Edouard Dantan Somogy Ed d Art Paris 2002 ISBN 2 85056 607 1 Weblinks BearbeitenAnmerkungen zu Vincent van Gogh und dem Cafe Le Tambourin bei http vangoghletters orgEinzelnachweise Bearbeiten Das Cafe trug die Bezeichnung Le Tambourin Siehe hierzu http vangoghletters org vg letters let571 letter html oder Elaine Brody Paris the musical kaleidoscope 1870 1925 Robson London 1988 S 63 Michel Souvais Moi la Goulue de Toulouse Lautrec les memoires de mon aieule Publibook Paris 2008 S 193 Uwe M Schneede Vincent van Gogh Leben und Werk Beck Munchen 2003 S 35 Sophie de Juvigny Edouard Dantan Somogy Ed d Art Paris 2002 S 39 Die Bezeichnung Cafe du Tambourin findet sich zahlreich in der Van Gogh Literatur vor allem als Teil des Gemaldetitels Agostina Segatori im Cafe du Tambourin siehe hierzu beispielsweise Ingo F Walther Rainer Metzger Vincent van Gogh samtliche Gemalde Taschen Koln 2006 Band I S 205 Die Bezeichnung Maison Segatori findet sich auf dem Plakat von Jules Cheret Gerard Georges Lemaire Cafes d autrefois S 40 Hinweis zur Ausstellung van Goghs im Le Tambourin allerdings mit falscher Jahresangabe 1885 in Ursula Bode Paris Belle Epoque 1880 1914 S 80 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Le Tambourin amp oldid 218214944