www.wikidata.de-de.nina.az
Die Langschwellenbahnen von Idria waren schmalspurige um 1853 1875 betriebene Waldbahnen auf mit Metall beschlagenen holzernen Schienen und ursprunglich spurkranzlosen Radern in Slowenien Langschwellenbahnen von IdriaLangschwellenbahnen von IdriaLangschwellenbahnen von IdriaSpurweite 342 und 625 mmMaximale Neigung 14 28 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wagen 3 Betrieb 4 Idrianer Holzbahn 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSchon in den 1820er Jahren waren in der Provinz Krain in den Gebirgsforsten bei Idria von Holzschlag Unternehmern Holzbahnen sogenannte Laufe errichtet worden Auf den Hochplateaus des Karstgebiets in denen oft ganze Reihen von kesselartigen Talern Dolinen vorkommen wurden solche Bahnen zum Abtransport des Holzes bis zum nachsten Abhang verwendet Die Trassen verbanden die Waldgebiete oft mit einem moglichst tief gelegenen Punkt der Talmulde zu dem das Holz leicht gebracht werden konnte 1 nbsp Landstrass Kaljer Holzbahn in KrainDie Holzbahnen selbst bestanden aus zwei 342 mm voneinander entfernt liegenden starken Baumen 5 70 m bis 7 60 m lang 263 bis 405 mm stark welche das Gleis bildeten Die Spurweite war demnach 342 mm Die Langschwellen oder Laufbaume waren auf zwei Seiten namlich oben horizontal und gegen die Achse des Gleises zugekehrt vertikal also rechtwinklig glatt behauen Die Langschwellen ruhten entweder auf dem Boden oder bildeten die Bekronung von Jochen wie beim Riesenbau Die Laufbaume waren wenn sie ihrer ganzen Lange nach frei lagen um sie vor zu grosser Durchbiegung und Bruch zu schutzen auch in der Mitte durch ein Joch unterstutzt Die bestehenden Riesen wurden als Unterbau fur solche Holzbahnen verwendet was 1853 zum ersten Mal mit bestem Erfolg ausgefuhrt wurde 1 Wagen BearbeitenDie Wagen fur diese Bahn hatten 4 gusseiserne Rader von 210 mm Durchmesser und 52 7 mm Felgenbreite Im Ubrigen stimmte die Konstruktion der Wagen mit den gewohnlichen Guterwagen uberein Die Langwied welche die beiden Achsen verband war durchschnittlich 1 30 m lang da das darauf zu transportierende Drehlingsholz eine Lange von entweder 2 50 m oder 1 88 m hatte Um nun beim Fahren mit dem Wagen auf den in der Regel nur 210 bis 316 mm breiten Langschwellen zu verbleiben mussten da die Rader keinen Spurkranz hatten unterhalb jeder Achse noch 2 kleine holzerne mit Eisen bereifte Fuhrungsrader Leitradeln von 79 mm Durchmesser und 40 mm Starke in der Abstandweite der beiden Langschwellen in der Art angebracht wurden dass sie in ihrer Bewegung um ihre vertikale Achse einige Zentimeter tief auf der senkrechten inneren Seite der Laufbaume rollten 1 Betrieb BearbeitenDiese Wagen wurden durch Menschen gezogen fur welche eine Gehbahn durch Bretter inmitten der Gleise errichtet war Das Gewicht eines leeren Wagens betrug hochstens 50 kg 1 Ctr Mit 18 bis 20 solcher Wagen konnte ein massives Kubikklafter 6 82 m Buchenholz transportiert werden und zwar so dass die Belastung eines Wagens beilaufig 300 kg 6 Ctr betrug welche der Arbeiter auf ebener Bahn mit Leichtigkeit ziehen konnte Bei grosserer Belastung oder bei einer bedeutenderen Steigung wurden 2 Arbeiter dem Wagen vorgespannt Um zu bremsen wurde bei abwarts gehendem Transport der Wagen von dem ziehenden Arbeiter seitlich gedruckt so dass sich je ein an den Leitradern beim Vordergestell und auf der anderen Seite bei dem Hintergestell des Wagens angebrachter Bremsschuh an die vertikalen Flachen der Laufbaume anpresste Diese Art von Bahnen war das Vorbild fur die Idrianer Holzbahn 2 1 Idrianer Holzbahn BearbeitenDer Konstrukteur der Idrianer Holzbahn Fiedler ging von der Erfahrung aus dass ein Mensch auf einer horizontalen Eisenbahnstrecke 700 1100 kg 14 21 Ctr ziehen kann wahrend bei Holzbahnen kaum die Halfte dieser Leistung vom Menschen zu erwarten ist Da aber der Oberbau der damals in Krain bestehenden Bahnen auch 5 t 100 Ctr per Wagen tragen konnte sollte vor allem der bisherige Oberbau durch Belegen der Laufbaume mit Metallschienen in eine gute Eisenbahn verwandelt werden Dafur wurden 30 mm breite und 3 mm dicke Eisenschienen verwendet welche exakt an der inneren Kante der Laufbaume lagen Die Befestigung der Schienen geschah durch Nagel deren konisch flacher Kopf bis zur Oberflache der Schiene in Abstanden von 45 60 cm versenkt war Bei Ausfuhrung von Bogen musste man auch kurze Flachschienen von 60 bis 180 cm Lange zur Verfugung haben sonst waren sie 3 60 m lang In Bogen wurde auch die vertikale Flache der Langschwellen mit Schienen belegt Die Spurweite der Fiedlerschen Bahn betrug 625 mm oder etwas mehr so dass den Radern ein Spielraum von 6 18 mm gewahrt war Zum Gehen fur die Arbeiter dienten Holzbohlen Bodenladen von 3 5 cm Dicke Die Achsen und Rader waren aus Eisen erstere an den Enden wo sie in den Schenkeln der Radnaben lagen 25 mm stark und abgedreht Die ubrigen Teile des Wagens waren aus Buchenholz an jenen Stellen wo sie besonders in Anspruch genommen wurden mit Eisenschienen beschlagen Der Radstand betrug 1 20 m die auf den Achsen befestigten Tragholzer erhielten eine Lange von 90 105 cm was der Weite des Beladungsraumes gleichkam Die Oberflache der Tragholzer war durch eiserne Spitzen armiert um die Ladung in der ursprunglichen Disposition festzuhalten Eine Verlangerung der Tragholzer hatte eine Vergrosserung des Beladungsraumes ermoglicht Im Allgemeinen konnten auf einen solchen Wagen 1 5 1 75 t 30 35 Ctr Holz verladen werden Die Rader waren ganz aus Gusseisen mit einem Durchmesser von 300 mm und einer 50 mm breiten Laufflache Durch den kleinen Durchmesser der Rader sollte das Aufladen erleichtert werden Der Wagen erhielt eine eigene Bremsvorrichtung welche durch Hebung der Deichselstangen in Betrieb gesetzt wurde Das Gesamtgewicht der Wagen betrug jeweils 50 bis 60 Kilogramm so dass ein unbeladener Wagen aus der Bahn gehoben werden konnte wenn das notwendig war Auf einem solchen Wagen konnte ein massiver Kubikmeter Holz mit Leichtigkeit verladen werden Bei einer massigen Beladung von 750 1000 kg 15 20 Ctr pro Wagen konnte dieser auf der horizontalen Strecke ohne besondere Anstrengung von einem Mann gezogen werden Es war sogar eine Steigung von bis zu 14 28 erstere auf den Kurvenstrecken zulassig Nachweislich leistete ein Waldarbeiter auf einer solchen Bahn mehr als ein Pferd auf einer guten Strasse Den Preis eines solchen Wagens berechnete Fiedler mit ca 44 Mk Zur Auslieferung des Holzes aus dem Schlage welcher ein jahrliches Quantum von 3000 4000 Kubikmeter Holz hergab waren 12 Wagen notwendig 1 Siehe auch BearbeitenHolzbahn RatschachEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Edmund Heusinger von Waldegg Handbuch fur Spezielle Eisenbahn Technik 1878 Funfter Band S 530 532 siehe auch Nachdruck von 2020 ISBN 978 3 8460 4840 5 Fiedler Osterreichische Vierteljahrsschrift VI Bd besonders S 202 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langschwellenbahnen von Idria amp oldid 238912673