www.wikidata.de-de.nina.az
Das Lager Schwarzer Weg in Wilhelmshaven wurde von Anfang August 1941 bis Oktober 1944 als Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht fur sowjetische Kriegsgefangene und ab Ende 1944 bis Mai 1945 als Straflager der Gestapo fur niederlandische Polizeihaftlinge die als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden genutzt 1 Gedenkstein mit Informationstafel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gedenkstatte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Lager Schwarzer Weg wurde vom 4 August 1941 bis 25 Oktober 1944 als Kriegsgefangenenlager genutzt und mit Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion belegt Ab 4 August 1941 war dort das Kriegsgefangenen Arbeitskommando Nr 6 des Stalag Stammlager X D 310 aus Wietzendorf untergebracht aus dem ausnahmslos auch die ersten Gefangenen kamen Spater erfolgte die Zuweisung von sowjetischen Kriegsgefangenen die zuvor im Stalag X B in Sandbostel registriert worden waren Ab 1 Dezember 1941 unterstand das Arbeitskommando mit der Nr 413 verwaltungstechnisch dem Stalag X C in Nienburg Die Wachmannschaften stellten Landesschutzenverbande der Wehrmacht in diesem Fall Soldaten aus der 6 Kompanie des LSchB 679 Die hochste bisher bekannte Belegungsstarke des Arbeitskommandos 6 bzw 413 war 699 Gefangene Zahl stammt von Anfang 1942 1 Unzureichende Ernahrung bei Schwerstarbeit Hunger Kalte Krankheiten und die volkerrechtswidrige Behandlung durch die Wehrmacht fuhrten wie in allen Stammlagern und den meisten sowjetischen Arbeitskommandos in Deutschland vor allem in den Monaten November Dezember 1941 auch in Wilhelmshaven zu einem Massensterben unter den sowjetischen Gefangenen Auf den beiden stadtischen Friedhofen in Wilhelmshaven sind nach amtlicher Graberliste der Stadt Wilhelmshaven insgesamt 197 sowjetische Kriegsgefangene bestattet davon 100 auf dem Ehrenfriedhof und 97 auf dem Friedhof Aldenburg Lediglich auf dem Ehrenfriedhof weist ein kleiner Hinweis auf der Erinnerungstafel am Friedhofseingang sowie eine ebenerdige Erinnerungstafel im hinteren Bereich Feld C darauf hin dass dort 100 sowjetische Kriegsgefangene bestattet sind Auf dem Friedhof Aldenburg fehlt bisher jeglicher Hinweis auf die dort ruhenden sowjetischen Kriegsgefangenen somit war und ist die Gesamtzahl von insgesamt knapp 200 in Wilhelmshaven bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen weithin unbekannt Die meisten der 197 Bestatteten starben im Arbeitskommando Wilhelmshaven mindestens 153 Tote einige von ihnen in den benachbarten Arbeitskommandos mit sowjetischen Kriegsgefangenen in Sande mindestens 19 Tote Breddewarden mindestens 7 Tote Mariensiel mindestens 3 Tote und Bockhorn mindestens 4 Tote weitere 23 Tote aus diesem Arbeitskommando wurden in Bockhorn bestattet 1 Die Ergebnisse der Nachforschungen des Regionalhistorikers Holger Frerichs aus Varel zur Korrektur und Erganzung der amtlichen Graberliste liegen im Stadtarchiv Wilhelmshaven vor Die Nachforschungen erfolgten unter Mitwirkung des Stadtarchivs Wilhelmshaven der Abteilung Gedenkstattenforderung Niedersachsen der Stiftung niedersachsische Gedenkstatten in Celle und der Stiftung Sachsische Gedenkstatten in Dresden unter Heranziehung von Personaldokumenten der sowjetischen Kriegsgefangenen Hierzu wurde die Online Datenbank OBD Memorial 2 aller wahrend des Zweiten Weltkriegs oder danach gefallenen oder vermissten sowjetischen Soldaten sowie die Datenbank der Stiftung Sachsischer Gedenkstatten genutzt Durch die Auswertung der Personaldokumente und weiterer archivalischer Nachforschungen im Rahmen eines Forschungsprojektes der Stiftung niedersachsische Gedenkstatten in Celle konnten einige Aspekte zur Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen in Wilhelmshaven 1941 bis 1944 intensiver aufgearbeitet und dokumentiert werden Ende 1944 Anfang 1945 wurde das Lager zur Unterbringung von Zwangsarbeitern aus den Niederlanden umfunktioniert Die etwa 1 000 Niederlander kamen hauptsachlich aus den Nordprovinzen Groningen Friesland und Drenthe Sie wurden zur Trummerbeseitigung und zum Bunkerbau gezwungen sowie auf der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven eingesetzt Die Zustande in den Baracken und die Repressalien der Wachmannschaften fuhrten zu einer hohen Sterblichkeitsquote mit bis zu funf Toten taglich Erst am 6 Mai 1945 wurde das Lager von polnischen Militareinheiten befreit Gedenkstatte BearbeitenAm 12 Oktober 1990 wurde auf Anregung der Wilhelmshavener Gedenkstatteninitiative auf dem ehemaligen Lagergelande eine Gedenkstatte mit zwei rechteckigen Granitplatten eingeweiht die spater um eine Erinnerungstafel erweitert wurde Literatur BearbeitenNorbert Crede Das Lager Schwarzer Weg Ein Gestapo Straflager in Wilhelmshaven zwischen Arbeitserziehungslager und KZ In Gedenkstattenrundbrief 40 1991 Holger Frerichs Vergessene Opfer des Vernichtungskriegs Kriegsgefangene im Lager Schwarzer Weg In Wilhelmshavener Zeitung Beilage Heimat am Meer Nr 25 2011 17 Dezember 2011 Holger Frerichs Zwangsarbeit Hunger Tod Arbeitskommandos Lager und Grabstatten sowjetischer Kriegsgefangener in Wilhelmshaven und Friesland 1941 45 Band 4 der Wilhelmshavener Beitrage zur Stadt und Kulturgeschichte herausgegeben von der Stadt Wilhelmshaven Stadtarchiv Kulturburo Wilhelmshaven 2017 mit uber 200 Abbildungen ISBN 978 3 941929 20 3 Weblinks BearbeitenErinnerungstafel Gedenkstatte Lager Schwarzer Weg Einzelnachweise Bearbeiten a b c Holger Frerichs Vergessene Opfer des Vernichtungskriegs Kriegsgefangene im Lager Schwarzer Weg In Wilhelmshavener Zeitung Beilage Heimat am Meer Nr 25 2011 17 Dezember 2011 OBD Memorial Die Online Datenbank aller wahrend des Zweiten Weltkriegs oder danach gefallenen oder vermissten sowjetischen Soldaten russisch Memento des Originals vom 10 Mai 2012 auf WebCite nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www obd memorial ru53 536142 8 13993 Koordinaten 53 32 10 1 N 8 8 23 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lager Schwarzer Weg amp oldid 230862891