www.wikidata.de-de.nina.az
L Escole des Filles ou la Philosophie des dames ist ein erstmals 1655 in Paris erschienenes erotisches Buch eines unbekannten Autors in dem zwei Cousinen uber sexuelle Themen diskutieren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erstauflage und Gerichtsprozess 1 2 Neuauflagen und Erwahnung in anderen Werken 2 Inhalt 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstauflage und Gerichtsprozess Bearbeiten Uber die Umstande unter denen L Escole des Filles erschien ist dank den Forschungen von Frederic Lachevre 1855 1943 der auch die Akten des Gerichtsprozesses uber die Veroffentlichung des Werks im Archiv entdeckte Naheres bekannt Im Fruhling 1655 willigte der Pariser Drucker Louis Piot ein 300 Exemplare von L Escole des Filles davon 50 auf hochwertigem Papier zu setzen und zu verlegen Die Herausgeber waren Jean L Ange und Michel Millot Das Manuskript stammt aus der Feder L Anges was aber nicht bedeuten muss dass er der Autor war Millot der die Kosten zu drei Vierteln trug war unter Ludwig XIV entweder Steuerprufer oder fur die Bezahlung der Schweizer Soldaten zustandig L Ange war nach eigenen Angaben 1610 in Paris geboren und als Stallmeister ebenfalls fur den Konig tatig Das Titelblatt stammte aus der Werkstatt des Illustrators und Kupferstechers Francois Chauveau Der zustandige Buchbinder war Louis Framery Piot versuchte unvorsichtigerweise sich von der Korporation der Buchhandler und Drucker Straffreiheit zusichern zu lassen worauf der Staatsanwalt uber das skandalose Buch informiert wurde Am 12 Juni wurde L Ange festgenommen und in Millots Wohnung der Grossteil der Auflage sichergestellt Millot selbst war nicht aufzufinden und blieb fluchtig Das Gerichtsurteil erging am 7 August und sah die Konfiszierung des gesamten Besitzes von Millot vor was aber bei einem Fluchtigen kaum durchzusetzen war Am 9 August wurde er zusammen mit den beschlagnahmten Buchern in effigie verbrannt L Ange wurde zu 200 Livres Geldbusse verurteilt blieb aber wegen der Gerichtsferien noch bis zum 8 Oktober in Gefangenschaft Von den nicht beschlagnahmten Exemplaren der Erstauflage des Werks haben sich keine erhalten Neuauflagen und Erwahnung in anderen Werken Bearbeiten Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts wurde uber L Escole des Filles nur in Verbindung mit der 1724 erschienenen Carpentariana ou Remarques d histoire de morale de critique d erudition et de bons mots de M Charpentier berichtet Diese von einem Autor namens Boscheron zusammengestellte Sammlung uber Francois Charpentier 1620 1702 nennt Helot als Autor und berichtet kurz uber den gegen ihn angestrengten Gerichtsprozess In welchem Masse Carpentariana tatsachlich auf eigene Erinnerungen von Charpentier zuruckgeht ist ungewiss Der Arzt Guy Patin nennt in einem 1655 an seinen Lyoner Kollegen Charles Spon adressierten Brief Milot als Autor Bei den ersten heute noch erhaltenen Auflagen handelt es sich um hollandische Raubdrucke von 1667 und 1668 Das moglicherweise von Claude Le Petit 1638 1662 gedichtete Madrigal das in den hollandischen Ausgaben dem Werk vorausgeht ist offenbar wegen eines Druckfehlers dem Autor Monsieur Mililot gewidmet Es ist unwahrscheinlich dass die Originalausgabe auch diese Widmung enthielt da Millot das Werk heimlich drucken liess und kein Interesse daran hatte sich selbst zu verraten Obwohl er mehrmals als solcher genannt wird ist es zweifelhaft dass Millot der Autor von L Escole des Filles war da es in diesem Fall sein einziges Werk ware Samuel Pepys berichtet in seinen Tagebuchern er habe L escholle des filles das mussige schurkische Buch the idle rogueish book 1 in einer Buchhandlung gekauft und nachdem er es gelesen hatte verbrannt 1865 veroffentlichte Auguste Poulet Malassis in Brussel wieder eine Neuauflage des Buchs In dem 1989 in England erschienenen Roman Eros in Town Die Lust in der Stadt ist dieses Buch vom Autor in die Handlung eingeflochten worden Eine englische Ubersetzung The School of Venus or the Ladies Delight Reduced into Rules of Practice erschien 1680 2 Inhalt BearbeitenIn der Zusammenfassung die den zwei Dialogen des Hauptteils vorausgeht werden die Umstande der Handlung kurz beschrieben Robinet Sohn eines Handlers ist in ein junges Madchen namens Fanchon verliebt der er sich aber aufgrund ihrer Naivitat nicht zu nahern vermag Daher uberzeugt er Fanchons altere Cousine Susanne sie durch ein vertrauensvolles Gesprach aufzuklaren und gleichzeitig ihre Lust zu entfachen Im Laufe ihrer Unterhaltung sprechen Susanne und Fanchon uber eine Vielzahl von Themen etwa das Heiratsalter die mannlichen und weiblichen Geschlechtsorgane und den Geschlechtsverkehr Fanchon erklart sich am Ende des ersten Dialogs bereit sich von Robinet deflorieren zu lassen Der zweite Dialog findet einige Tage spater statt Auf Nachfrage von Susanne gibt Fanchon einen detaillierten Bericht ihres ersten Verkehrs mit Robinet ab Die beiden Frauen sprechen weitere Themen an darunter Sexstellungen Flagellantismus Penisgrossen Empfangnisverhutung und Heirat Literatur BearbeitenFrederic Lachevre Le libertinage au XVIIe siecle Slatkine Genf 1968 Repr Vorwort in Pascal Pia Hrsg L Ecole des filles ou la philosophie des dames L Or du Temps Collection Bibliotheque Privee Paris 1969 Anonymus Derek Parker Die Lust in der Stadt Rowohlt 1997 ISBN 3499127768Einzelnachweise Bearbeiten in der Ubersetzung von Martin Richter das schandliche unzuchtige Werk Haffmanns Verlag 2010 Band VI S 70 Ein in der Bayerischen Staatsbibliothek gefundenes Exemplar wurde von Google digitalisiert 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title L Ecole des filles amp oldid 213992436