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Der Lubecker Schachverein von 1873 e V gehort zu den altesten Schachvereinen in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Anfange des Vereins 2 Neuanfang nach 1945 3 Krise zu Beginn der 1970er Jahre 4 Aufstieg in die 2 Bundesliga 5 Deutscher Meister 2001 2003 6 Ruckzug der 1 Mannschaft 7 WeblinksAnfange des Vereins BearbeitenIm Eroffnungsjahr des Vorlaufers der Deutschen Schachzeitung findet sich 1846 neben anderen heute gleichfalls vergessenen Meldungen auch die Notation einer Fernpartie zwischen Lubeck und Leipzig die die Hansestadter mit den schwarzen Figuren in 42 Zugen gewannen keine hochklassige Partie aber das erste Zeichen eines Schachlebens in Lubeck Dabei blieb es allerdings auch bis 1873 Im Zuge der Reichsgrundung entstand der erste und damit alteste Schachverein Schleswig Holsteins eben der Lubecker Schachverein Treibende Kraft war der Redakteur der Eisenbahnerzeitung Ed Vater der Schriftstellerin Ida Boy Ed und so sagt man ein enger Freund von Emanuel Geibel In den Anfangsjahren kann man kaum davon sprechen dass der Schachverein eine Atmosphare des sportlichen Wettbewerbs kultivierte Es war eher eine Ansammlung serioser burgerlicher Honoratioren Und so verwundert es auch nicht dass die Chronik aus diesen Tagen nicht die sportliche Starke vermeldete sondern es fur wichtiger erachtete ob es sich bei dem jeweiligen Spieler um einen Konsul Oberlehrer oder Apotheker handelte Schach als honorige Freizeitbeschaftigung stand eindeutig vor Schach als Sport und daran sollte sich in den ersten Jahrzehnten auch nicht viel andern Nur sporadisch wurden Wettkampfe mit Vereinen aus dem Umland ausgetragen 1886 traf man sich mit dem Kieler Verein zu einem von den Zeitgenossen so bezeichneten Massenwettkampf in Plon also im preussischen Ausland den die Lubecker mit 9 7 gewannen Das blieb bis auf weiteres auch der letzte Erfolg uber die neu gegrundete Kieler Schachgesellschaft die sich anschickte fur viele Jahrzehnte die Vorherrschaft unangefochten zu behaupten Zum 50 Jubilaum hatte der Verein 1923 immerhin fur jedes Lebensjahr ein Mitglied aufzuweisen An seiner Sozialstruktur hatte sich allerdings nur wenig geandert Seinen sicheren Instinkt in finanziellen Dingen zeigte der Verein als er im Jahr 1922 eine bedeutende Spende nicht etwa in eine Immobilie steckte sondern Schatzanleihen kaufte Im Jubilaumsjahr betrug der Mitgliedsbeitrag zwar 300 000 Reichsmark aber der Verein war durch die Inflation trotzdem pleite In der Nacht Palmarum 1942 verbrannten mit dem Hotel in dem sich das Spiellokal befand auch das gesamte reiche Archiv des Vereins seine Bibliothek und sein Spielmaterial Neuanfang nach 1945 BearbeitenNachdem im Jahr 1945 der Mitgliederbestand des LSV auf ein gutes Dutzend geschmolzen war ubernahm mit Dr Hans Steen ein energischer neuer Vorsitzender die Leitung des Vereins und bald auch die des Landesschachverbandes Schleswig Holstein Neue Spieler konnten gewonnen werden teils Heimkehrer teils von den Kriegswirren verschlagene Neu Hansestadter wie den Baltendeutschen Fricis Cinovskis der sich noch bis weit in die 1970er Jahre erfolgreich in der 1 Mannschaft behauptete Manche der damals noch jungen Leute etwa das Ehrenmitglied Fritz Longwitz sind heute noch aktiv und erfolgreich etwa als Vereinsmeister von 1954 und 1992 In den 1950er Jahren begann der langsame Wandel in einen modern strukturierten Sportverein Der Verein verjungte sich und der Erfolg blieb nicht aus In Lubeck sicherte man sich die Vorrangstellung und auch im Land gehorte man bald zu den fuhrenden Klubs In den 60ern wurde der Blick uber die Landesgrenzen hinaus gesteckt Mehrfach wurde der Landesmeistertitel errungen wiederholt nahm der Verein an Deutschen Meisterschaften teil und auch internationale Erfolge waren zu verbuchen wie die Siege bei den Kopenhagener Mannschaftsturnieren von 1969 und 1971 Die Jugendarbeit fuhrte zu ersten Resultaten als Andreas Longwitz und Lutz Klibor auf deutscher und europaischer Ebene zu Spitzenspielern aufstiegen Krise zu Beginn der 1970er Jahre BearbeitenAufgrund interner Querelen konnte an diese Erfolge in den fruhen 1970er Jahren nicht angeknupft werden die erste Mannschaft fiel auseinander Erst die neue Vereinsfuhrung setzte wieder konsequent auf Jugendarbeit die nach einigen Jahren Fruchte tragen sollte 1976 richtete der Verein die Deutsche Jugendmeisterschaft aus bei der auch der damals 16 jahrige Ulrich Sieg bis heute eine feste Grosse des Vereins mit einem Mittelplatz uberzeugte Aufstieg in die 2 Bundesliga BearbeitenIm Jahr 1980 begann der Erfolg der neu formierten Herrenmannschaft Dem Aufstieg in die damalige ungeteilte Regionalliga Nord folgte in der Saison darauf ein weiterer in die 2 Bundesliga Seitdem hat der Verein seine Vorrangstellung in Schleswig Holstein behaupten konnen wozu auch zahlreiche Landesmeistertitel in den verschiedenen Sparten beitrugen So gewannen Spieler des LSV insgesamt zehn Einzelmeistertitel sowie zahlreiche Blitzschach und Pokalmeisterschaften Deutscher Meister 2001 2003 BearbeitenIm Jahre 1999 gelang der Aufstieg in die hochste deutsche Schach Liga der 1 Bundesliga mit uber 100 Grossmeistern eine der starksten Mannschaftsmeisterschaften weltweit Da mit Ausnahme der Russen Garri Kasparow und Wladimir Kramnik die Weltspitze fast komplett in den Bundesliga Mannschaften vertreten war konnte dieses Ziel nur mit Sponsorenunterstutzung erreicht werden Die erste Bundesligasaison fuhrte den LSV auf den 11 Rang von 16 Mannschaften Um weiterhin mithalten zu konnen wurde deshalb in der folgenden Spielzeit der Kreis der Grossmeister erweitert Zu Alexei Schirow ESP Jewgeni Barejew RUS Jonathan Speelman ENG Nick de Firmian USA Dr John Nunn ENG Lars Bo Hansen DEN und Jonny Hector SWE stiessen die Weltklassespieler Michael Adams ENG Wladimir Jepischin RUS Julian Hodgson ENG und Simen Agdestein NOR In der Saison 2000 2001 wurde der Lubecker SV daraufhin Deutscher Mannschaftsmeister und holte sich auch die Trophae des Deutschen Mannschaftspokals Diese Erfolge wurden in der Saison 2001 02 wiederholt Zu dem Erfolgsteam stiessen damals der Brite Stuart Conquest und der Spanier Francisco Vallejo Pons Fur die Saison 2002 03 erfolgte eine weitere Umgestaltung Evgeni Bareev beendete aus Zeitgrunden sein Engagement in der Bundesliga und auch Francisco Vallejo Pons verliess die Mannschaft Mit dem Russen Alexander Grischtschuk und den Franzosen Joel Lautier und Laurent Fressinet wurden Verstarkungen verpflichtet die zur absoluten bzw erweiterten Weltspitze gehorten In der Saison 2002 2003 wurde erneut der Titel des Deutschen Mannschaftsmeister gewonnen im Pokal war jedoch diesmal im Viertelfinale Endstation Ruckzug der 1 Mannschaft BearbeitenZur Saison 2003 2004 beschloss der Lubecker Schachverein seine erste Mannschaft aus der ersten Liga zuruckzuziehen Die Grunde dafur lagen vor allem im finanziellen Bereich beispielsweise bedingt durch die hohen Nebenkosten und mangelnden Vermarktungsmoglichkeiten der Heimkampfe da aufgrund des Austragungsmodus der Bundesliga nur zwei Heimspiele pro Saison moglich waren Seit 2006 spielen die Mannschaften des LSV von der 2 Bundesliga bis hinunter zur Bezirksklasse Ubrigens hat der LSV auch einen echten Weltmeister in seinen Reihen Im Jahr 1998 siedelte IM Sergej Salov von Russland nach Lubeck uber der mehrfach den WM Titel des Weltschachverbandes der Gehorlosen errang Weblinks BearbeitenHomepage des Lubecker Schachvereins Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubecker Schachverein von 1873 amp oldid 176403936