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Krantz Computer war ein Elektronik Unternehmen mit Sitz in Aachen das 1968 vom Aachener Familienunternehmen Krantz Anlagenbau gegrundet worden war und sich mit der Entwicklung und dem Bau von Minicomputern beschaftigte Spater kam vermehrt die Software Entwicklung hinzu so dass sich das Unternehmen auch als Systemhaus einen Namen machte Am 26 November 1976 wurde das Unternehmen von Varian Data Machines einer Abteilung der Elektronikfirma Varian Associates als 100 ige Tochter ubernommen Weniger als ein Jahr spater wurde Varian Data Machines von Sperry Univac aufgekauft Damit gelangte auch das Aachener Systemhaus zu Sperry Ende 1981 dann zum Stuttgarter Systemhaus IKOSS 1 und Ende 1998 zu Atos 2 Krantz Computer GmbH amp Co KGLogoRechtsform GmbH amp Co KGGrundung 1968Auflosung 1976 Ubernahme durch Varian Associates Sitz Aachen DeutschlandMitarbeiterzahl 120Umsatz mehr als 10 Mio DMBranche MinicomputerStand 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produkte Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Mutterunternehmen Krantz Anlagenbau war bereits seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts als Produzent von Textilmaschinen und spater von Klima und Warmeversorgungsanlagen in Aachen tatig Im Boom der aufkommenden Computerentwicklung in den 1960er Jahren wollte sich die Unternehmensleitung auch dieser Neuerung stellen und grundete 1968 gemeinsam mit Walter Ameling und Egon Wiethoff zuerst die Firma Krantz Elektronik die um 1970 wegen Namensstreitigkeiten in Krantz Computer umbenannt wurde Als Krantz Computer GmbH amp Co KG blieb das Elektronik Unternehmen weiterhin bei der Mutterfirma und spezialisierte sich auf die Herstellung von Hardware sowohl fur technisch wissenschaftliche als auch kommerzielle Anwendungen Der Schwerpunkt lag dabei auf der Fertigung wobei durch die Konzentration auf elektrische Umwelt und Softwaretests sowie Endmontage mit relativ wenig Personal ein hoher Umsatz erreicht werden konnte In den nachsten acht Jahren produzierte Krantz Computer mehr als 330 Installationen fur das grafische Gewerbe die Verkehrstechnik Betriebsdatenerfassung Gebaudetechnik und Prozesssteuerung 1976 machte Krantz Computer mit seinen 120 Mitarbeitern mehr als 10 Millionen DM Umsatz Aber hohe Entwicklungskosten die trotz Unterstutzung aus dem Bundesministerium fur Forschung und Technologie zeitweise bis zu 30 des Gesamtumsatzes betrugen fuhrten 1976 dazu dass das Unternehmen von Varian Data Machines mit all seinen Mitarbeitern und allen Rechten und Pflichten ubernommen wurde 3 Hardware Entwicklung und Produktion wurden heruntergefahren stattdessen konzentrierte man sich auf das Projektgeschaft und die kundenspezifische Software Entwicklung Als Minicomputer wurde ab sofort Varians V77 eingesetzt Schon 1977 ein Dreivierteljahr nach der Ubernahme wurde Varian Data Machines seinerseits von Sperry Univac aufgekauft 4 so dass auch das Aachener Systemhaus zu Sperry gelangte Die Eigenstandigkeit blieb weitgehend erhalten auch die V77 wurde nun als Univac V77 weiterhin eingesetzt 1981 ubernahm das Stuttgarter Softwarehaus IKO Software Service GmbH IKOSS das Aachener Systemhaus mit damals ca 60 Mitarbeitern Das Projektgeschaft spezialisierte sich fortan auf Fertigungssteuerung und Bankensoftware als Basisrechner diente zumeist IBMs Series 1 Die Mitarbeiterzahl stieg weswegen man 1988 in ein neues Gebaude in Oberforstbach zog Nach diversen Beteiligungen hat 1998 schliesslich der franzosische Atos Konzern das Unternehmen das aus Krantz Computer hervorgegangen war komplett ubernommen Produkte Auswahl BearbeitenDie Produktpalette umfasste schwerpunktmassig Minicomputer der Marke Mulby fur den Direktvertrieb und den Projekteinsatz Erstes Modell war der Mulby M ein 8 Bit Rechner der mit dieser Begrenzung nur bedingt arithmetische Operationen ausfuhren konnte aber besonders schnell war in der Verarbeitung von Zeichen und damit bestens geeignet fur die Text und Datenfernverarbeitung Der Schweizer Telekommunikations Geratehersteller Autophon nutzte Mulby M Computer fur die Ansteuerung grosser Anzeigetafeln auf Flughafen wie dem Flughafen Frankfurt Main auf Bahnhofen und Aktienmarkten 5 Diese Informations Display Systeme waren uber viele Jahre im Einsatz auch als sie technologisch langst uberholt waren Ca 20 Mulby M Systeme gingen an die Firma Schlafhorst in Monchengladbach zur Produktionsuberwachung nbsp links ein Mulby 3 fur die Setzmaschinen Steuerung Intexta mit Bandlaufwerk und zwei Fest Wechselplatten Laufwerken rechts ein Mulby 3 mit Fest Wechselplattenlaufwerk Bandlaufwerk Lochstreifenleser und 8 Diskettenlaufwerk1974 brachte Krantz Computer den Mulby 3 auf den Markt der je nach Ausstattung die Modellbezeichnungen 3 10 3 20 oder 3 35 erhielt Diese Weiterentwicklung des eigenen Minicomputers sollte eine Deutsche Alternative zur Amerikanischen Herausforderung sein Werbespruch von 1974 Der Mulby 3 war ein 16 Bit Rechner mit bis zu 64 Kilobytes Hauptspeicher der zunachst wie beim Mulby M als Kernspeicher ausgepragt war nach und nach aber durch Halbleiterspeicher ersetzt wurde Neu war dass im Prinzip keine Register mehr verwendet wurden Rechenoperationen vielmehr direkt im Speicher ausgefuhrt werden konnten Dies fuhrte zusammen mit dem vom Betriebssystem Muldos bereitgestellten Makro Assembler zu einer sehr effektiven Nutzung der Rechen und Speicherkapazitaten und erlaubte somit die Ubernahme komplexer Aufgabenstellungen Als Beispiele sind das erste rechnergesteuerte Betriebsleitsystem RBL bei der Ustra in Hannover 1975 die U Stadtbahn Steuerung in Essen 1976 oder die Setzmaschinen Ansteuerungen bei Gruner Jahr 1975 und der Wiener Kronenzeitung 1976 zu nennen Ein weiterer Mulby 3 wurde Mitte der 1970er Jahre nach Toljatti in der damaligen Sowjetunion geliefert und im dortigen Lada Werk eingesetzt Eine echte Besonderheit der Mulby Rechner war dass als Operator und Ausgabeeinheit bis zu vier Monitore angeschlossen werden konnten die ihre Daten 24 Zeilen mit je 64 Zeichen uber einen Videokanal direkt aus dem Speicher auslasen Anstelle der damals ublichen zeilenweisen Ein Ausgabe war damit eine freie und schnelle Adressierung innerhalb der gesamten Bildflache moglich Das Muldos Betriebssystem erlaubte zudem den Anschluss zahlreicher Peripheriegerate wie Tastatur Drucker Magnetband Lochstreifen Leser und erstmals auch Plattenspeicher mit einer Kapazitat von 5 Megabytes MB wahlweise auch 50 MB 6 Ein Mulby 3 Rechner und auch ein Mulby M Rechner befinden sich heute im Bestand des Computer History Museum in Mountain View im Santa Clara County 7 8 Nach der Ubernahme durch Varian stellte Krantz bei der Hannover Messe 1977 auf einem gemeinsamen Stand die neu ubernommenen Computersysteme mit speziellen Anwendersoftwarepaketen vor darunter die V77 mit dem Datenbanksystem Total und die V77 200 fur kommerzielle Zwecke mit einem RPG II Programm fur die Finanzbuchhaltung 9 Weblinks BearbeitenFrom Textils to Computers Unternehmensgeschichte auf Computer History Museum engl Computer Archiv Krantz ComputerEinzelnachweise Bearbeiten Handelsblatt vom 8 Dezember 1981 die computer zeitung Konradin Verlag vom 16 Dezember 1981 Pressemitteilung vom 21 Januar 1999 Varian kauft Krantz Entwicklung war zu teuer in Computerwoche vom 17 Dezember 1976 Computerworld vom 8 August 1977 Einsatz Krantz Computer auf Computer History Museum Mulby 3 Systembeschreibung D MUSY 301 Krantz Computer Aachen Januar 1976 Mulby 3 Computer auf Computer History Museum Mulby M Computer Baujahr 1970 Artifact details auf Computer History Museum Krantz Varian Neue V77 Minis im Mittelpunkt Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www channelpartner de auf ChannelPartner vom 29 April 1977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krantz Computer amp oldid 237287032