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Die Kore sind eine Gruppe von einigen hundert Menschen die heute auf der Insel Lamu und in Mokowe auf dem gegenuberliegenden Festland in der Kustenregion von Kenia leben Sie stammen von Massai ab die im 19 Jahrhundert von Somali gefangen genommen worden waren Ihre Kultur vereint Elemente der Massai und der Somali Die Herkunft des Namens Kore ist unklar Kore ist eine Bezeichnung der Oromo fur die Massai die Kore selbst sind jedoch der Ansicht dass es sich nicht um eine Fremdbezeichnung sondern um ein altes Maa Wort fur Wanderer handle Geschichte BearbeitenEigenen Uberlieferungen zufolge waren die Vorfahren der Kore Massai womoglich von der Untergruppe der Laikipiak die von den Purko Massai besiegt wurden Nach dieser Niederlage flohen sie aus ihrem Gebiet nordwestlich des Mount Kenia nach Nordosten uber den Ewaso Ngiro und wurden im heutigen Grenzgebiet zwischen den Samburu und Rendille von Somali gefangen genommen Diese brachten sie in das Gebiet um Kismaayo in Jubaland im heutigen Somalia Dort wurden sie als Sklaven oder Klienten gehalten bis Ende des 19 Jahrhunderts die britische Kolonialmacht die bis 1926 auch Kismaayo kontrollierte siehe Oltre Giuba fur ihre Befreiung sorgte Es lasst sich nicht genau festlegen wann die Vorfahren der Kore nach Kismaayo gebracht wurden die schwere Niederlage der Laikipiak gegen die Purko wird etwa Mitte der 1870er Jahre verortet jedoch erwahnt bereits eine Quelle von 1858 Massai unter den Somali an der Kuste Sudsomalias Die Uberlieferungen der Kore weisen ihrerseits darauf hin dass die Gefangenschaft einige Jahre dauerte Es gelang den frei gewordenen Kore sich als Gruppe zu formieren und sich vor allem durch Viehdiebstahl von sesshaften Gruppen wieder Rinder anzueignen Es kam gar zu einer Wiederbelebung ihrer Sprache Kikore Sie zogen in sudliche Richtung nach Hedio und weiter in das Hinterland von Mkunumbi Dieses war bis zur Abschaffung der Sklaverei 1907 von den afro arabischen Einwohnern von Lamu zur Landwirtschaft unter Einsatz von Sklaven genutzt worden war nun aber zu einem grossen Teil verlassen Die Kore etablierten dort eine Ansiedlung Koreni von der aus sie sich in den 1920er Jahren weiter nach Mokowe ausbreiteten Es sollen zahlreiche verstreute Dorfer mit jeweils sieben bis acht Familien entstanden sein Die Kore kamen dabei auch mit lokalen ehemaligen Sklaven in Kontakt die sich in dem Gebiet niedergelassen hatten und Landwirtschaft betrieben Der Verlust ihrer Rinder durch eine Tierseuche in den 1940er Jahren veranlasste sie dazu Bauern und Fischer zu werden und auch auf die Insel Lamu zu ziehen Gegenwart BearbeitenAls der Linguist Bernd Heine 1976 77 Untersuchungen zur ursprunglichen Sprache der Kore anstellte hatten offenbar nur mehr zwei altere Personen Kenntnisse dieser Sprache die zur Maa Gruppe gehorte Heute sprechen die Kore Somali als Muttersprache und haben auch einige kulturelle Merkmale wie den Islam von den Somali ubernommen daneben beherrschen sie Swahili als Verkehrssprache Sie bilden weiterhin eine eigene Gruppe neben den Somali und Swahili Sprechern und scheinen keine Ehen mit Somali die sie als Banditen betrachten einzugehen heiraten jedoch Nachkommen ehemaliger Sklaven auf Lamu Sie leben uberwiegend im landwirtschaftlich genutzten Hinterland der Stadt Lamu in sehr einfachen Wohnverhaltnissen Die Landstucke Shambas auf denen sie ansassig sind gehoren mehrheitlich den Hadrami deren Vorfahren Ende des 19 Jahrhunderts aus dem Hadramaut kamen und zunachst einen niedrigen Status hatten zum Teil aber auch noch den alteingesessenen Afro Arabern Literatur BearbeitenPatricia Romero Curtin Generations of Strangers The Kore of Lamu In The International Journal of African Historical Studies Band 18 Nr 3 1985 ISSN 0361 7882 S 455 472 JSTOR 218648 Bernd Heine Rainer Vossen The Kore of Lamu A contribution to Maa dialectology In Afrika und Ubersee Band 62 1979 ISSN 0002 0427 S 272 288 Gerrit J Dimmendaal Reduction in Kore reconsidered In Matthias Brenzinger Hrsg Language death Factual and theoretical explorations with special reference to East Africa Contributions to the sociology of language 64 Mouton de Gruyter Berlin u a 1992 ISBN 3 11 013404 7 S 117 136 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kore Ethnie amp oldid 208607614