www.wikidata.de-de.nina.az
Das Steinkohlenbergwerk Lagiewniki poln Kopalnia Wegla Kamiennego Lagiewniki alte deutsche Bezeichnung Grube Florentine ist ein stillgelegtes Steinkohlenbergwerk in Bytom Polen Darstellung der Grubenfelder der Grube Florentine Ausschnitt aus einer Flozkarte von 1901 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bergwerk Florentine bis 1922 1 2 Die Zeit von 1922 bis 1945 1 3 Von 1945 bis 1971 2 Forderzahlen 3 Quellen 4 Einzelnachweise 5 WeblinkGeschichte BearbeitenBergwerk Florentine bis 1922 Bearbeiten Schon ab dem Jahr 1822 wurde sudlich des Stadtzentrums von Bytom Beuthen im Ortsteil Lagiewniki Hohenlinde aus mehreren Schachten Leonard Hoffnung Detlev Schalscha und Waldemar Steinkohle gefordert und fur die Verhuttung von Zinkerzen verwendet Sowohl die Steinkohlenforderung wie auch der Bau der Zinkhutte waren das Werk Franz von Wincklers 1 Die drei Grubenfelder die am 14 Februar 1870 zur Grube Florentine konsolidiert wurden waren Florentine verliehen am 5 Januar 1825 Bernhard 11 Januar 1842 und Redensblick 1 Dezember 1855 2 Der erste Tiefbauschacht war der 1856 abgeteufte Schacht Schwerin spater Drzymaly zwei Jahre spater kam fur den Materialtransport und als einziehender Wetterschacht der Schacht Grundmann spater Damrota hinzu 1871 die Doppelschachtanlage Redensblick Rycerski I und II Im Jahr 1881 verfugte die Grube uber 19 Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von 1 407 PS 5 Maschinen mit einer Leistung von 1 200 PS fur die Wasserhebung beschaftigte 1164 Mitarbeiter davon 154 Frauen und hatte eine Jahresleistung pro 299 837 Tonnen 1889 wurde das Bergwerk Teil der Kattowitzer AG fur Bergbau und Eisenhuttenbetrieb 1896 konnte dank einer guten wirtschaftlichen Entwicklung das Feld Carnallsfreude erworben und durch zwei Schachte aufgeschlossen werden Durch Anpachtung der Felder Florentine Erweiterung Konig XV und Friede verfugte die Grube schliesslich uber ein Abbaufeld von 6 34 km 1912 verfugte die Grube uber drei Betriebsabteilungen Schwerin Lage 50 32186 18 91733 mit einem 270 m tiefen Forderschacht und einer Abbausohle bei 270 m Redensblick Lage 50 33256 18 92022 mit zwei Forderschachten 330 m Teufe und einem Abbau auf der 280 m und der 330 m Sohle sowie Carnallsfreude Lage 50 33206 18 92915 mit einem Schacht ebenfalls 330 m Teufe der der Seilfahrt und Wasserhaltung diente und einziehender Wetterschacht war Auch fand in diesem Feldteil ein Abbau auf der 320 m Sohle statt Die Zeit von 1922 bis 1945 Bearbeiten Durch die Teilung Oberschlesiens im Jahr 1922 fielen mehr als drei Viertel des Feldbesitzes und alle Fordereinrichtungen an Polen und nur ein im Norden direkt an die Heinitzgrube grenzender Streifen von 0 47 km verblieb bei Deutschland Deshalb wurde die dort anstehende Kohle von Heinitz aus abgebaut wahrend das 5 87 km grosse und in Polen liegende Bergwerk den Namen Florentyna annahm An den Besitzverhaltnissen anderte sich durch diese Teilung nichts Jedoch kam es ab 1929 zu grossen wirtschaftlichen Problemen Zum einen gelang es nicht den alten Besitzer die Kattowitzer AG fur Bergbau und Eisenhuttenbetrieb in ein sicheres und zukunftssicheres Fahrwasser zu bringen zum anderen fuhrte die Weltwirtschaftskrise zu einem Einbruch der Kohlenforderung auf 414 799 Tonnen Die Ubernahme des Mutterunternehmens durch den polnischen Staat fuhrte auch dazu dass die Grube 1936 ihren Namen in Lagiewniki anderte 3 Das Bergwerk Florentine fuhrte seinen neuen Namen Lagiewniki von 1936 bis 1939 sowie ab 1945 Noch vor dem Uberfall auf Polen durch das Deutsche Reich erholte sich die Produktion und erreichte 1938 einen Wert von 922 467 t Ende 1941 wurde sie Teil des deutschen Konzerns Berg und Huttenwerksgesellschaft Karwin Trzynietz Berghutte mit Sitz in Cieszyn Teschen Ziel der Nationalsozialisten war es die Produktion zu erhohen Zu diesem Zweck wurden wie in vielen anderen Bergwerken auch Zwangsarbeiter sowjetische Kriegsgefangene und Juden eingesetzt Investitionen unterblieben ganz Von 1945 bis 1971 Bearbeiten Mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen am 28 Januar 1945 in Lagiewniki endete die deutsche Besatzung Bevor die Produktion wieder neu aufgenommen werden konnte musste ein Feuer in 320 m Teufe nahe Schacht Miarki Carnallsfreude geloscht und ein Teil des Abbaufeldes Rycerskie Redensblick gesumpft werden Die Mechanisierung des Abbaus die Errichtung einer Wasche zur Trennung von Kohle und taubem Gestein das Tieferteufen mehrerer Schachte auf die 470 m Sohle sowie der Abbau von Kohle im Feld der Grube Rozbark fuhrten ab 1956 zu einer spurbaren Produktionssteigerung Trotzdem zeigte sich in den Folgejahren dass die reichsten und gunstig erreichbaren Kohlefloze abgebaut waren Wegen der damit verbundenen Risiken scheute man sich jedoch in grosserem Stil aus den Sicherheitspfeilern Kohle zu gewinnen Vielmehr setzte man ab 1963 auf den Abbau der Floze 412 a b und 416 b deren Ergiebigkeit auf 7 2 Mio t geschatzt wurde Am 1 Juli 1971 wurde die Zeche in das Bergwerk Rozbark integriert nachdem die Eigenproduktion 1970 noch etwa 837 200 Tonnen betragen hatte Alle Bergleute wurden auf Rozbark angelegt Der zuletzt noch verbliebene Schacht trug den Namen Karol Miarki I und befand sich auf dem Betriebsgelande von Carnallsfreude ul Arki Bozka Forderzahlen Bearbeiten1873 386 600 t1913 833 530 t1938 920 467 t1970 837 200 tQuellen BearbeitenJerzy Jaros Slownik histoynczny kolapn wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 digitalisierte Fassung unter http www dbc wroc pl dlibra publication id 3349 amp tab 3 letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Kurt Konig Der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien von 1945 1955 Wissenschaftliche Beitrage zur Geschichte und Landeskunde Ost Mitteleuropas Herausgegeben vom Johann Gottfried Herder Institut Marburg 1958 Damian Reclaw Przemysl gornego slaska na dawnej fotografii Muzeum w Gliwice 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Damian Reclaw Przemysl gornego slaska na dawnej fotografii S 150 Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau S 347 Damian Reclaw Przemysl gornego slaska na dawnej fotografii S 152 Weblink Bearbeiten43 Flotzkarten sic des Oberschlesischen Steinkohlebeckens als JPG Dateien die Feldgrenzen Floze und Schachte nach dem Bestand von 1902 herausgegeben vom Verlag von Priebatsch s Buchhandlung Breslau abgerufen am 14 Juli 2015 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Lagiewniki amp oldid 235754244