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Das Kolowrat Sudhaus in Bad Ischl war eine von 1826 bis 1835 erbaute und bis 1965 betriebene Saline im oberosterreichischen Salzkammergut Das Sudhaus in Bad IschlSeit Abbruch des Metternich Lobkowitz Werks in Ebensee und des Sudhauses in Hallstatt stellt das Kolowrat Sudhaus in Bad Ischl das letzte erhaltene Pfannhaus im oberosterreichischen Salzkammergut dar Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Technische Beschreibung 4 LiteraturBaugeschichte BearbeitenDas 1571 errichtete Sudhaus in Ischl war bis zu Beginn des 19 Jahrhunderts in der Lage die am Ischler Salzberg gewonnene Sole weiterzuverarbeiten Dieser Umstand beruhte auf der weit hinter den gehegten Erwartungen zuruckbleibenden Soleausbeute ausserdem liess der beschrankte Holzanfall der umliegenden Forste den Betrieb einer zweiten Pfanne nicht zu Erst die Auffahrung der unteren Horizonte im Pernecker Salzbergbau und der signifikant hohere Wirkungsgrad der erprobten Tiroler Doppelpfanne veranlassten die Hofkammer ein von der Funktionsweise her dem Ebenseer Pfannhaus ahnliches Sudwerk in Ischl zu errichten Nach dem Erwerb des Grundstucks im Jahr 1826 schritten die Bauarbeiten nur langsam voran erst 1829 war der Rohbau fertiggestellt 1831 kam es in Hinblick auf technische Verbesserungen der Sudanlage zu einer Abanderung des ursprunglichen Bauvorhabens Schliesslich konnte das neue Sudhaus das sogenannte Tiroler Werk 1833 in Betrieb genommen werden Nun war es moglich die alte Pfanne kaltzustellen und abzutragen Unter der Leitung des Ischler Verwesers Karl von Plentzner wurde noch im selben Jahr mit dem Neubau eines zweiten Sudwerks sowie eines Dorrhauses und eines Salzmagazins begonnen Damit konnte eine fur den kunftigen Betrieb vorteilhafte Gesamtdisposition der Anlage geschaffen werden Ein nach Fertigstellung der zweiten Pfanne des Kolowrat Werks im Juni 1835 durchgefuhrter Probesud entsprach den hohen Erwartungen Der technischen Entwicklung entsprechend wurde die neue Produktionsstatte laufend modernisiert so erfolgte 1841 ein Umbau und wurde 1845 ein neuer Pfannofen eingebaut 1847 lieferte der Wiener Mechaniker Fletscher eine Solepumpe eine Aufzuganlage sowie eine hangende und eine liegende Eisen Bahn zum Transport der Fuderl in das Magazin und von dort weiter zu dem Auslandeplatz an der Traun An Stelle des Tiroler Werks wurde 1877 das Franz Karl Sudhaus errichtet dessen Pfanne mit Braunkohlengas befeuert wurde Im Zuge der Renovierungsarbeiten 1912 wurden beide Pfannen abgetragen und erneuert Schliesslich erfolgte in den Jahren 1951 bis 1953 der vollstandige Neubau des Pfannentrakts wobei die ursprungliche Nordfassade erhalten blieb 1954 konnte die Produktion auf zwei neuen Pfannen wieder in Betrieb genommen werden die aber bereits 1965 endgultig kaltgestellt wurden In der Folge kam es zu der Demontage der Einrichtungen des Sudhauses das nunmehr als Gewerbehof dient Baubeschreibung BearbeitenUber einer annahernd quadratischen Grundflache erhebt sich der breit gelagerte zweigeschossige Baukorper der einen schmalen Hof einschliesst Das Zentrum der Anlage bildet der Pfannentrakt an dessen Mittelachse die zwei Pfannen zu einer Doppelpfanne verbunden waren Ostlich schliessen an den Pfannentrakt der ehemalige Werkstattenbereich und die Solestuben an Das ursprunglich auch westlich des Pfannentrakts vorhandene bauliche Gegenstuck beherbergte das Salzmagazin es wurde 1967 demoliert Die nach Suden zur Traun weisende Schaufassade des Objekts widerspiegelt die Gliederung der Bauteile Uber dem Baukorper des Werkstattentrakts sitzt ein schlanker im Querschnitt quadratischer Turm der von einem geschwungenen Helm abgeschlossen wird Technische Beschreibung BearbeitenDie Wande des Objekts bestehen grosstenteils aus Vollziegelmauerwerk im Fundament und Sockelbereich der Kernsubstanz findet sich Kalkstein Quadermauerwerk Fur die stark beanspruchten Bauteile im Bereich der Pfanne wurde seit Beginn des 20 Jahrhunderts in zunehmendem Masse Beton eingesetzt Die ursprunglichen Dippelbaumdecken wurden teilweise durch Stahlbetondecken ersetzt beziehungsweise wurden solche nach 1965 zusatzlich eingezogen Zwischen 1951 und 1953 wurde die ursprungliche Grabendachkonstruktion durch Walmdacher ersetzt welche mit Welleternit gedeckt sind Literatur BearbeitenHofkammerarchiv Wien Planesammlung Signatur N 22 2 Rupert Birnbacher Die osterreichischen Salzbergbau u Sudhuttenbetriebe In Werkszeitung der Oesterreichischen Salinen 1 Jahrgang Heft 1 1928 Rudolf Erich Die Baudenkmaler des Salinenwesens in Osterreich Dissertation TH Wien Wien 1972 Band 1 S 111ff Plane Band 2 Abb 38 und 39 Friedrich Idam Die Fuderlstructur bei den osterreichischen Salinen In Historicum Zeitschrift fur Geschichte Nr 52 1997 S 35 f Carl Schraml Alte Sudhauser im Salzkammergut In Heimatgaue Zeitschrift fur oberosterreichische Geschichte Landes und Volkskunde 9 Jahrgang Linz 1928 S 79 84 ooegeschichte at PDF Carl Schraml Das oberosterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16 bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts Wien 1932 194 ff Carl Schraml Das oberosterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen Wien 1934 162 ff Carl Schraml Das oberosterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 Wien 1936 S 165 ff Carl Schraml Die Salinen der Ostmark ihre Geschichte und technische Entwicklung In Kali verwandte Salze und Erdol Zeitschrift fur Kali Steinsalz und Erdolindustrie sowie Salinenwesen 38 Jahrgang Heft 1 1944 S 5 Friedrich Idam http www idam at Startseite downloads 47 711292 13 625965 Koordinaten 47 42 40 7 N 13 37 33 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolowrat Sudhaus amp oldid 212783131