Klitsche ist ein umgangssprachliches, abwertend-geringschätziges Wort für ein kleines, dürftiges, ärmliches Anwesen, ein Dorf, einen Bauernhof, einen Betrieb oder eine Fabrik. Daneben existiert auch die Bedeutung ‚Schmierentheater‘.
Etymologie Bearbeiten
Das Wort ist ursprünglich vorwiegend ostdeutsch; im 19. Jahrhundert existiert es im schlesischen und obersächsischen Dialekt in der Bedeutung ‚kleines ärmliches Landgut, altes Häuschen, Lehmhütte‘. Daher könnte es entlehnt sein aus polnisch kleć ‚armseliges Bauwerk, Lehmhaus‘.
Eine andere Erklärung sucht den Ursprung in dem Verb klitschen ‚hell klatschen, kleben‘ (daher auch klitschnass), dann etwa im Sinne von ‚schnell hingeklitscht‘ oder ‚auf lehmigem, klitschigem Boden errichtet‘. klitschen ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar. Das Grimmsche Wörterbuch (19. Jahrhundert) gibt für Klitsche auch die damit verwandten Bedeutungen ‚Fliegenklatsche‘, ‚Klatschrose‘, ‚Schmitze vorn an der Peitschenschnur‘.
Weblinks Bearbeiten
- Verwendungsbeispiele im Textkorpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS)
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Klitsche. In: Duden – Die deutsche Rechtschreibung. (duden.de)
- Klitsche. In: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 1969, zitiert nach DWDS
- ↑ klitsche. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 11: K – (V). S. Hirzel, Leipzig 1873, Sp. 1211 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Eintrag Klitsche, Berlin 1989, zitiert nach DWDS
- Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Eintrag klitschen, Berlin 1989, zitiert nach DWDS