www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kernkraftwerk Brennilis oder EL 4 Monts d Arree nach der Region benannt liegt in der Region Bretagne im Departement Finistere Der mit schwerem Wasser moderierte und gasgekuhlte Reaktor war von 1967 bis 1985 in Betrieb 1 Der Baubeginn des Kraftwerks mit einer Leistung von 70 MW war 1962 Die Betriebsdauer der Anlage im Wirkbetrieb belief sich auf 96 000 h Es wurde elektrische Energie von 6 32 TWh ins Netz eingespeist Die mittlere Verfugbarkeit uber den Betriebszeitraum betrug ca 71 Seit 1997 befindet sich die Anlage im Ruckbau Ein voraussichtlicher Abschluss wird fur 2025 erwartet Kernkraftwerk BrennilisKernkraftwerk Brennilis Kernkraftwerk BrennilisLageKernkraftwerk Brennilis Frankreich Koordinaten 48 21 12 N 3 52 20 W 48 353333333333 3 8722222222222 Koordinaten 48 21 12 N 3 52 20 WLand FrankreichDatenEigentumer EDFBetreiber EDFProjektbeginn 1962Kommerzieller Betrieb 9 Juli 1967Stilllegung 31 Juli 1985Stillgelegte Reaktoren Brutto 1 75 MW Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 6 320 GWhStand 28 12 2019Die Datenquelle der jeweiligen Eintrage findet sich in der Dokumentation f1 Das ReaktorgebaudeAussenansicht Einfriedung Kernkraftwerk 2008Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kraftwerkstyp 3 Zwischenfalle 4 Ende der Nutzung 4 1 Ruckbau 4 1 1 Hindernisse 4 1 2 Wiederaufnahme der Arbeiten 4 1 3 Neue Vorgaben 4 1 4 Ende in Sicht 4 2 Kosten des Ruckbaus 5 Daten des Reaktors 6 Einzelnachweise 7 Siehe auch 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Kernkraftwerk wurde vom franzosischen Energieversorger Electricite de France EDF gebaut und betrieben Der fur das Kuhlwasser sorgende Fluss Ellez wurde extra fur das Kraftwerk aufgestaut Es entstand das Reservoir de Saint Michel auch Lac de Saint Michel Der Baubeginn fur den Reaktorblock war am 1 Juli 1962 er ging am 9 Juli 1967 in Betrieb Am 31 Juli 1985 wurde er stillgelegt 2 Kraftwerkstyp BearbeitenDas Kernkraftwerk war ein mit Schwerwasser moderierter und mit CO2 gekuhlter Natururan Versuchsreaktor englisch Heavy Water moderated Gas Cooled Reactor HWGCR Die Nettoleistung lag bei 70 Megawatt MW und die Bruttoleistung bei 75 MW Die thermische Leistung betrug 250 MW Als Brennstoff dienten UO2 Pellets Diese waren in Rohren aus CuZr mit 0 7 mm Wandstarke in Bundeln zu je 19 Rohren zusammengefasst Insgesamt gab es 1944 dieser Brennstoffbundel Zur Steuerung hatte der Reaktor Steuerstabe aus Borcarbid B4C zwolf fur die Grobsteuerung vier fur die Feinsteuerung und neun Sicherheitsstabe 2 Zwischenfalle BearbeitenIm Betrieb gab es alljahrlich zwei bis funf gemeldete Zwischenfalle angeblich nur Stufe 0 bis 1 und immer ohne nukleares Risiko 3 Messungen des Labors CRIIRAD auf Anforderung von Atomkraftgegnern bringen im Jahr 2006 also wahrend der laufenden Abbrucharbeiten uberhohte Radioaktivitat im Umfeld des ehemaligen Reaktors zu Tage Auf Grund der Zusammensetzung und Fundstellen der Isotopen lasst das nur den Schluss zu dass es wahrend des Betriebes mindestens einen radioaktiven Storfall gegeben haben muss Die ebenfalls gefundenen Isotope mit kurzer Halbwertszeit mussen aus den Abbrucharbeiten stammen Also ist auch hier Nachbesserung zum Schutz der Umwelt gefordert 4 1975 gab es einen Angriff mit zwei Bomben durch Mitglieder der Bretonischen Befreiungsfront die damit versuchten den franzosischen Staat zu erpressen 5 Das Ergebnis des Angriffs war lediglich eine Betriebsunterbrechung aus Sicherheitsgrunden Ende der Nutzung BearbeitenNach der endgultigen Abschaltung Ende Juli 1985 wurde der Ruckbau geplant Wie bei den meisten Reaktoren der ersten Generation wurde bei der Errichtung kein besonderes Augenmerk auf moglichst einfachen Ruckbau gelegt So ist es in Brennilis problematisch den Reaktordruckbehalter zu offnen um den Kern zu entsorgen weil auf Grund der Bauweise rundherum ein komplexes System von Rohrleitungen den einfachen Zugriff unmoglich macht Sieben Jahre nach Abschaltung des Reaktors wurden im Jahr 1992 die Brennelemente und das Schwerwasser aus der Anlage entfernt Der Reaktor ist 20 Jahre nach Ablassen des Schwerwassers zwar vollstandig trocken aber die hohe Dosisrate von 70 Sv h 7 106 mrem h innerhalb des Druckbehalters lasst eine manuelle Arbeit nicht zu Alle Arbeiten mussen mit ferngesteuerten Industrierobotern ausgefuhrt werden die es in der Vielzahl noch zu entwickeln und zu erproben galt 6 Ruckbau Bearbeiten Die ersten Abbrucharbeiten begannen Mitte der 1997er und endeten vorerst im Jahr 2007 Sie umfassten den Abbruch der nicht nuklearen Gebaude Entfernung von elektrischen Anlagen Entsorgung von Teilen der CO2 Kuhlanlage und der Schwerwasseranlagen Hindernisse Bearbeiten Im Jahr 2007 gab es eine Unterbrechung der Arbeiten durch eine Entscheidung des franzosischen Staatsrats Conseil d Etat indem die Abbruchslizenz widerrufen wurde Der Widerruf hatte seine Ursache in dem Umstand dass ein Gutachten in Absprache mit dem Eigentumer und Betreiber des Reaktors EDF erst nach der Erteilung der Lizenz offentlich gemacht wurde Ein neues Gutachten von 2007 veranlasst durch Atomkraftgegner lasst ausserdem den Verdacht aufkommen dass bei den Abbrucharbeiten Radioaktivitat in die Umgebung entweichen konnte 4 Wiederaufnahme der Arbeiten Bearbeiten Eine Neuerteilung einer Lizenz wurde erst 2011 unter verscharften Auflagen vorgenommen Bis zu diesem Zeitraum ruhten alle Abbrucharbeiten am Reaktor Trotz dieser Verzogerung und noch fehlender Genehmigung der ASN Autorite de surete nucleaire fur den Totalabbau 7 gehen die Verantwortlichen bei EDF im Jahr 2013 von einem vollstandigen Ruckbau bis 2025 aus Selbst die Tatsache dass mit dem Reaktordruckbehalter noch 96 der radioaktiv verseuchten Teile abgebaut werden mussen stort bei diesem ehrgeizigen Zeitplan ebenso wenig wie die Tatsache dass von staatlicher Seite nur eine Teilgenehmigung fur den Ruckbau vorliegt 8 Seit dem Jahr 2012 mehren sich die Forderungen die Demontage des Atommeilers zu beenden weil eine radioaktive Verseuchung der Umgebung befurchtet wird 9 Schliesslich liegt der Atommeiler mitten in einem Naturschutz und Erholungsgebiet und die Genehmigung fur den vollstandigen Abbruch fehlt noch immer Neue Vorgaben Bearbeiten Die zustandige ASN verwehrte noch Ende 2017 die Zusage aus mehreren Grunden Es gibt kein Endlager fur die anfallenden Mengen an radioaktivem Material und es wurde festgestellt dass Abfallmengen durch fehlende Kompetenz falsch deklariert und falsch verpackt wurden Bei erneuten Inspektionen der Anlage im November 2017 und Marz 2018 durch Inspekteure der ASN konnten laut Betreiber keine Unzulanglichkeiten mehr festgestellt werden 10 Ende in Sicht Bearbeiten Ende Juli 2018 hat die EDF ein detailliertes Papier uber das Vorgehen beim vollstandigen Abbruch der Anlage vorgelegt Darin wird auf die Forderungen der ASN eingegangen speziell was den Abbruch des eigentlichen Reaktorgebaudes angeht zumal zu dieser Zeit das Gelande um den ehemaligen Meiler bereits anderweitig genutzt werden soll Im Januar 2020 ist festgestellt dass der vollstandige Ruckbau durchgefuhrt wird und voraussichtlich bis zum Jahr 2038 dauern wird Der Grund dafur ist darin zu sehen dass nun konform mit bestehenden Vorschriften schrittweises Vorgehen mit Uberprufung jeden Schrittes vorgesehen ist So soll das Unvorhergesehene in jedem Fall vermieden werden 11 Kosten des Ruckbaus Bearbeiten Fur die Kosten der kompletten Demontage des Kraftwerkes waren 2008 482 Millionen Euro verbraucht Damit waren die Kosten bereits funfmal so hoch wie die erste Prognose Aktuell Ende 2018 geht man von Gesamtkosten in Hohe von rund 700 Millionen Euro aus Daten des Reaktors BearbeitenDas Kernkraftwerk Brennilis hat einen Block Reaktorblock 2 Reaktortyp Netto leistung Brutto leistung Baubeginn Netzsyn chronisation Kommer zieller Betrieb Abschal tungBrennilis HWGCR 70 MW 75 MW 01 07 1962 09 07 1967 01 06 1968 31 07 1985Einzelnachweise Bearbeiten International Nuclear Safety Center Betriebsdaten des Reaktors Januar 1997 archiviert vom Original am 7 Mai 2009 abgerufen am 28 Dezember 2019 englisch a b c Internationale Atomenergie Organisation IAEA Nuclear Power Reactors EL 4 MONTS D ARREE France Abgerufen am 28 Dezember 2019 englisch Vincent Durupt Atomzentrale Brennilis eine Demontage ohne Ende In Le Monde 9 Oktober 2012 abgerufen am 29 Dezember 2019 franzosisch a b CRIIRAD B Chareyron Die Folgen von Brennilis Bericht von CRIIRAD Sept 2007 22 September 2007 abgerufen am 29 Dezember 2019 franzosisch Paris soll zittern Bretonen werfen Bomben In SPIEGEL online 35 1975 25 August 1975 abgerufen am 29 Dezember 2019 Future Breaking up Brennilis In NUCLEAR Engineering International 1 August 2012 abgerufen am 29 Dezember 2019 englisch ASN lehnt den Totalabbau des Reaktors Brennilis ab In Le Monde 9 Oktober 2012 abgerufen am 29 Dezember 2019 franzosisch Jerome Gicquel Brennilis ist noch nicht fertig mit seinem Atommeiler In 20minutes fr RENNES Bretagne 5 Mai 2015 abgerufen am 29 Dezember 2019 franzosisch Verbande fordern die Aussetzung des Abbaus des Brennilis Kraftwerks In Le Monde 17 Januar 2013 abgerufen am 29 Dezember 2019 franzosisch EDF La centrale inspectee par L ASN Un bilan positif Nicht mehr online verfugbar 14 Marz 2018 archiviert vom Original am 2 Januar 2020 abgerufen am 2 Januar 2020 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www edf fr L EnerGEEK CENTRALE NUCLEAIRE DE BRENNILIS Fin du demantelement pevu pour 2038 2 Januar 2020 abgerufen am 2 Januar 2020 franzosisch Siehe auch BearbeitenListe der Nuklearanlagen in Frankreich Liste der KernkraftwerkeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kernkraftwerk Brennilis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kernkraftwerke in Frankreich Belleville Blayais Brennilis Bugey Cattenom Chinon Chooz Civaux Creys Malville Cruas Dampierre Fessenheim Flamanville Golfech Gravelines Marcoule Nogent Paluel Penly Phenix Saint Alban Saint Laurent Tricastin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kernkraftwerk Brennilis amp oldid 228305159