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Die Kedelkloppersprook plattdeutsch hochdeutsch Kesselklopfersprache ist eine deutsche Sondersprache und Spielsprache die Mitte des 19 Jahrhunderts entstand und von den Hafenarbeitern des Hamburger Hafens und dem Hamburger Kiez allgemein gesprochen wurde Ein ahnliches Phanomen ist das sogenannte Ganselatein in Bad Driburg Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Struktur 3 Geschichte 4 Anmerkungen und Einzelnachweise 5 LiteraturUrsprung BearbeitenDie Kesselklopfer die als Erfinder der Sprache gelten und ihr den Namen gaben hatten die Aufgabe den Kesselstein aus den Kesseln der Dampfschiffe zu entfernen Sie besassen ein niedriges Ansehen unter den anderen Hafenarbeitern verrichteten Schietarbeit und waren zudem meist Leiharbeiter Innerhalb des gesellschaftlichen Gefuges des Hafens bildeten sie eine eigene soziale Gruppe 1 Die Annahme dass in der Enge und dem Larm der Kessel das System der Verkedelklopperung eine bessere akustische Verstandlichkeit garantierte wird bezweifelt Die eigene Sprache trug allerdings zu einer Starkung des gruppenbezogenen Selbstbewusstseins bei 1 Neben dieser ursprunglichen Funktion als Verstandigungshilfe ist die Kedelkloppersprook bei weiterer Verbreitung auch als Geheimsprache bei Erwachsenen und Kindern belegt Struktur BearbeitenDie Kedelkloppersprook basiert auf dem Plattdeutschen wobei die anlautenden Konsonanten einer Silbe an deren Ende gesetzt und ein i angehangt wurde Ein Beispiel Esthi udi ali atwi eteni Kedelkloppersprook Hest du al wat eten Plattdeutsch Hast du schon etwas gegessen Hochdeutsch Geschichte BearbeitenDas alteste Tondokument das die Kedelkloppersprook belegt ist eine Aufnahme des Hamborger Kedelklopper Liedes das durch den Sanger Charly Wittong Carl Wittmaack 1876 1943 bekannt wurde Wittong verfasste den Text auf Basis einer Melodie des Komponisten Rudolf Ehrich aus dem Jahre 1904 und nahm das Lied im Jahr 1925 auf Schellackplatte auf 1 An einer Stelle sind die ersten vier Zeilen des Refrains verkedelkloppert Wi sund Amborgerhi Etelki Opperkli wi arbeit t obendri bi Ohmbli un Ossvi sund uzfidelkri un ummer opperpri kaut Attenswi un hebt andlischi Ostdi Wi sund Hamborger Kesselklopfer wi arbeit drob n bi Blohm und Voss sund kruzfidel un immer propper kaut Swatten un hefft schandlich Doss 1 2 In den 1930er Jahren endete das Zeitalter der Dampfschifffahrt und somit auch die Verbreitung der Sprache in ihrem Ursprungsgebiet Vereinzelt ist sie bis in die 1960er in anderen Bereichen nachweisbar In der Version des Hamborger Kedelklopper Liedes die Hans Albers und Hans Sohnker in dem Film Grosse Freiheit Nr 7 sangen ist diese Verfremdung vermieden worden Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Jochen Wiegandt Singen Sie hamburgisch Vom Tudelband bis zum Veermaster Die schonsten Hamburger Lieder und ihre Geschichten Edel Books Hamburg 2014 ISBN 978 3 8419 0195 8 Seite 98 bis Seite 102 Wir sind Hamburger Kesselklopfer wir arbeiten druben bei Blohm Voss sind kreuzfidel und immer propper kauen Schwarzen und haben schandlich Durst Swatten Schwarzer Kautabak Literatur BearbeitenKlaus Siewert Die Kedelkloppersprook Geheimsprache aus dem Hamburger Hafen 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kedelkloppersprook amp oldid 237335305