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Das sogenannte Ganselatein 1 ist eine in Bad Driburg Westfalen beheimatete deutsche Sondersprache Sie ist von Driburger Glashandlern entwickelt und gesprochen worden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zur Sprache 3 Codierungsschlussel 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ursprunge des Ganselatein lassen sich nicht sicher ergrunden Die Entstehung der Glasherstellung und des Glashandels in Driburg im 16 Jahrhundert ist der fruhest mogliche Zeitraum 2 Mit dem Niedergang des Glashandels um die Mitte des 20 Jahrhunderts geht auch das Ganselatein allmahlich zugrunde Um 1940 wird es noch von vielen Driburgern beherrscht Ende des 20 Jahrhunderts ist diese merkwurdige Sprache fast erloschen 3 Zur Sprache BearbeitenDer Sprachname ist durch die beherrschenden a o und ao Laute motiviert die an das Geschnatter von Gansen erinnern Die Driburger Glashandler haben das Ganselatein als Geheimsprache verwendet wenn sie unterwegs waren um ihre Waren aus den Waldglashutten des Eggegebirges in ihren Handelsgebieten im norddeutschen Raum zu vertreiben Auch in der Heimat ist es gesprochen und in den 1930er Jahren schliesslich in Karnevalsliedern folklorisiert worden als Spielsprache und sprachliche Alternative zum Plattdeutschen der Region 4 Codierungsschlussel BearbeitenDie Basis fur die Verfremdung ist das in Driburg und Umgebung gesprochene Niederdeutsch Das Verfahren der Codierung 5 ist folgendes Konsonanten am Wortanfang werden an das Ende des Wortes gesetzt ai wird angehangt Botter Otterbai Je nach den Betonungsverhaltnissen der ersten Silbe lang oder kurz lautet der erste Vokal Ao bzw O Kerken Aorkenkai Bedde Oddebai Liegt der Ton nicht auf der ersten Silbe wird die Codierung auf die betonte Silbe verlagert Kartuffeln Karoffelntai Nicht alle Worter eines plattdeutschen Satzes wurden verfremdet Von der Codierung ausgenommen waren Artikel Pronomen Prapositionen und Konjunktionen Ahnlich wie das Driburger Ganselatein verfahren die Hamburger Kedelkloppersprook 6 und das Frammersbacher Welschen 7 8 Literatur BearbeitenGeorg Boddecker Das Driburger Ganselatein Anmerkungen zu einer fast vergessenen Geheimsprache In Klaus Siewert Hrsg Geheimsprachen in Westfalen 1 Auflage Band 3 Geheimsprachen Verlag Hamburg Munster 2017 ISBN 978 3 939211 18 1 S 333 341 Elke Grautmann Das Bad Driburger Ganselatein und verwandte Sondersprachen unveroffentlichte Staatsarbeit Munster 2002 Klaus Siewert Die Kedelkloppersprook Geheimsprache aus dem Hamburger Hafen Mit einer CD 1 Auflage 2002 2 erweiterte Auflage 2009 Geheimsprachen Verlag Hamburg Munster ISBN 978 3 00 009948 9 Siehe auch BearbeitenPig LatinWeblinks BearbeitenEntstehung und Geschichte des Glashandels im Eggeraum Zum Ganselatein und verwandten GeheimsprachenEinzelnachweise Bearbeiten Georg Boddecker Das Driburger Ganselatein Anmerkungen zu einer fast vergessenen Geheimsprache 2017 S 333 341 Georg Boddecker Das Driburger Ganselatein Anmerkungen zu einer fast vergessenen Geheimsprache 2017 S 336 Georg Boddecker Das Driburger Ganselatein Anmerkungen zu einer fast vergessenen Geheimsprache 2017 S 335 Georg Boddecker Das Driburger Ganselatein Anmerkungen zu einer fast vergessenen Geheimsprache 2017 S 335 ff Georg Boddecker Das Driburger Ganselatein Anmerkungen zu einer fast vergessenen Geheimsprache 2017 S 338 340 Klaus Siewert Die Kedelkloppersprook Geheimsprache aus dem Hamburger Hafen 2 Auflage 2009 S 30 33 Forschung uber das Welschen Nicht mehr online verfugbar 10 Oktober 2002 ehemals im Original abgerufen am 8 Oktober 2020 1 2 Vorlage Toter Link www mainpost de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Josef Lindner Die Geheimsprache Welschen lebt wieder auf Bayerischer Rundfunk 17 Mai 2023 abgerufen am 28 Mai 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ganselatein amp oldid 237335308