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Die Kartoffeldampfanlage Stockse in Stockse wurde 1962 erbaut um grosse Mengen Kartoffeln fur die Schweinemast zu garen Die Kartoffeldampfanlage war bis 1996 in Betrieb und wurde 2009 denkmalgerecht restauriert Sie gilt als einzige erhaltene Anlage in Deutschland Kartoffeldampfanlage Stockse links das Kesselhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Funktionsweise 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Deutschland gab es in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts zahlreiche Dampfanlagen in denen durch Dampfgaren von Kartoffeln in grosseren Behaltern starkereiches Futter fur die Schweinemast gewonnen wurde In den 1950er Jahren hatten viele kleine Hofe eigene kleine Kessel auf ihrer Diele in denen sie ihre Futterkartoffeln kochten Mit zunehmenden Viehbestanden kamen dann zunachst mobile Dampfkessel auf Ackerwagen in Gebrauch die von Hof zu Hof zogen und ihren Dienst verrichteten Doch infolge des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg und dem einhergehenden Aufschwung in der Landwirtschaft reichte auch das bald nicht mehr aus Es entstanden vielerorts ortsfeste Dampfanlagen mit deutlich grosserer Kapazitat Allein im Landkreis Nienburg waren mindestens sechs Anlagen in Betrieb Die Dampfanlage in Stockse hat der Landwirt Heinrich Kuhlmann 1962 gemeinsam mit einem Anlagenbetreiber aus einem Nachbarort auf seiner Hofstelle gebaut Hersteller war die inzwischen erloschene Firma Bruns aus Bad Zwischenahn Die Anlage nahm am 24 August 1962 ihren Betrieb auf Die Kartoffeldampferei war ein saisonaler landwirtschaftlicher Nebenerwerb Die Anlage war jahrlich vom Beginn der Kartoffelernte ab Ende August uber einige Monate bis maximal Mitte Dezember in Betrieb Die Hochzeit der Kartoffeldampferei waren die 1960er Jahre Damals erhielten die Landwirte kurzzeitig sogar eine staatliche Pramie wenn sie ihre Kartoffeln zum Dampfen brachten Doch mit zunehmender Verbreitung industriell gefertigten Kraftfutters nahm die Bedeutung der Dampfanlagen stetig ab Nach und nach wurden sie stillgelegt und abgerissen oder sie verfielen So vergrosserte sich der Einzugsbereich der Stockser Anlage kontinuierlich Am Dampfen interessierte Landwirte nahmen immer weitere Wege auf sich und kamen zuletzt aus einem Umkreis von uber 50 Kilometern bis aus dem Raum Soltau oder Minden Mit einem Treckergespann mit ein oder zwei Anhangern war dies eine langwierige Hin und Ruckfahrt 1996 stellte dann auch die Stockser Anlage als vermutlich letzte ihren Betrieb ein wurde jedoch nicht abgerissen Der letzte Betreiber Heinrich Kuhlmann jun hat lediglich einzelne fur Kinder potenziell gefahrliche Teile wie die Wasserbecken fur das Waschwasser zuruckgebaut Im September und Oktober 2009 wurde die Anlage umfassend und denkmalgerecht restauriert Sie ist als Baudenkmal eingestuft und tragt die Denkmalschutzplakette von Niedersachsen Funktionsweise Bearbeiten nbsp Die Anlage von der Seite gesehen rechts der Elevator fur die Kartoffeln nbsp Stahlkessel zum Garen darunter der TrichterHerzstuck der Dampfanlage ist ein auf vier Stahlstutzen stehender etwa sieben Meter uber dem Boden befindlicher Kesselstand Darin befinden sich vier grosse Stahlkessel mit einem Fassungsvermogen von jeweils 33 Zentnern also etwa 1 5 Tonnen In ihnen wurden die Kartoffeln unter einem Druck von einem atu der damaligen Druckeinheit in 20 Minuten gegart Dazu kippten die anliefernden Bauern ihre Kartoffeln in eine Schwemmrinne von der sie in eine Kartoffelwasche gelangten Von Sand und Steinen befreit wurden sie mithilfe eines Elevators 13 Meter in die Hohe befordert um dort uber ein schwenkbares Rohr in die Kessel zu fallen Jeweils zwei Kessel standen standig unter Dampf aus den anderen beiden wurden wahrenddessen die fertig gegarten Kartoffeln nach unten durch einen Trichter und eine Quetsche auf den Anhanger des anliefernden Landwirts transportiert und die Kessel sogleich uber den Elevator neu befullt Den notwendigen Dampf erzeugte im angrenzenden Kesselhaus ein etwa sechs Meter langer olbefeuerter Dampfkessel mit einem Durchmesser von 1 4 Metern Er hatte eine Verdampfungsflache von 37 m und konnte damit unter Volllast etwa 1 000 Liter Wasser pro Stunde verdampfen Dieser Dampf gelangte uber ein Rohrsystem zum Kesselstand und in die vier Kessel Auszeichnungen BearbeitenNovember 2010 Preis fur Denkmalpflege der Niedersachsischen Sparkassenstiftung als Anerkennung fur die Restaurierung und die Offentlichkeitsarbeit des Eigentumers 1 Literatur BearbeitenHolger Spreen Die Kartoffeldampfanlage in Stockse Ortsbildpragend und einzigartig in Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 2 2010 30 Jahrgang S 63f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kartoffeldampfanlage Stockse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Dampfanlage Kartoffel Dampfanlage im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Preis fur Denkmalpflege Preistrager 2010 Memento des Originals vom 2 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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