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Kardinalitaten sind Mengenangaben in der Informatik mit denen in der Datenmodellierung fur Entity Relationship Diagramme ER Diagramme fur jeden Beziehungstyp festgelegt wird wie viele Entitaten eines Entitatstyps mit genau einer Entitat des anderen am Beziehungstyp beteiligten Entitatstyps und umgekehrt in Beziehung stehen konnen oder mussen Beispiel MITARBEITER arbeitet in ABTEILUNG n 1 Jeder Mitarbeiter arbeitet in 1 Abteilung in jeder ABTEILUNG konnen n MITARBEITER arbeitenZur Darstellung der Kardinalitat existieren verschiedene Notationsformen mit Kombinationen aus Ziffern Buchstaben oder Grafiksymbolen siehe Notationen im ER Modell Zum Beispiel wird mit der Chen Notation und anderen Notationsformen nur vereinfachend dargestellt wie viele Entitaten mit einer gegebenen Entitat oder Entitatskombination hochstens in Beziehung stehen konnen Mit Minimal und Maximal Angaben dagegen lasst sich die Kardinalitat genauer spezifizieren Beispiel MITARBEITER arbeitet in ABTEILUNG 0 n 1 1 Jeder Mitarbeiter arbeitet in genau 1 Abteilung es gibt keinen der in keiner Abteilung arbeitet In jeder ABTEILUNG konnen 0 bis n MITARBEITER arbeiten es gibt auch Abteilungen ohne Mitarbeiter Die Kardinalitatsangaben werden an den Verbindungskanten zur beschreibenden Raute oder bei fehlender Raute an der Verbindungslinie zwischen den in diesem Fall zwei beteiligten Entitatstypen notiert In der Min Max Notation wird die Kardinalitat in der ERD Grafik umgekehrt zu Chen Notationen positioniert 1 1 neben MITARBEITER 0 n neben ABTEILUNG was jedoch nicht immer so praktiziert wird Die Angaben dienen dazu die mengenbezogenen Festlegungen je Beziehungstyp im technischen Datenbankdesign korrekt umzusetzen und ggf weitere Integritatsbedingungen zu spezifizieren die ein Datenbanksystem sicherstellen soll z B Ein MITARBEITER muss einer ABTEILUNG zugeordnet sein Die Bedeutung von Kardinalitat fur Beziehungstypen im Rahmen eines ER Modells bzw bei der Datenbankmodellierung ist von dem Begriff der Kardinalitat bei Datenbanken zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Ausfuhrliche Definition 2 Einteilung 3 Beispiele 3 1 1 1 3 2 1 n 3 3 n m 4 Umsetzung des ER Modells in Datenbanktabellen im relationalen Datenmodell 4 1 1 1 4 2 1 n 4 3 n m 5 LiteraturAusfuhrliche Definition BearbeitenWird die Chen Notation zur Spezifikation der Kardinalitaten verwendet dann kann jeder Entitatstyp entweder mit einer Kardinalitat 1 oder mit einer Kardinalitat N am Beziehungstyp partizipieren Durch die Kardinalitat 1 wird eine partielle Funktion definiert die besagt dass die Entitaten dieses Entitatstyps funktional abhangig sind von der Kombination der ubrigen am Beziehungstyp beteiligten Entitatstypen Wird die Min Max Notation verwendet dann wird durch die Angabe min max je Entitatstyp definiert dass jede Entitat dieses Typs mindestens an min und hochstens an max Beziehungen des Beziehungstyps teilnimmt Einteilung BearbeitenDie gebrauchlichsten Beziehungen werden im Hinblick auf ihre Kardinalitat in ihrer Grundform wie folgt eingeteilt 1 1Jede Entitat des einen Entitatstyps steht mit einer Entitat des anderen Entitatstyps in Beziehung gleiches gilt fur die Gegenrichtung 1 nJede Entitat des einen Entitatstyps steht mit beliebig vielen Entitaten des anderen Entitatstyps in Beziehung In der Gegenrichtung steht jede Entitat des einen Entitatstyps mit einer Entitat des anderen Entitatstyps in Beziehung 1 zu n funktioniert aber n zu 1 auch Aufgrund dessen kann man festhalten dass die relationale Abhangigkeit der im Quadrat der Anderungen der SQL Tabelle stehenden Kardinalitaten exportiert und somit der Zugang zur Trigonomie freigegeben wird n mJede Entitat des einen Entitatstyps steht mit beliebig vielen Entitaten des anderen Entitatstyps in Beziehung gleiches gilt fur die Gegenrichtung In dieser Grundform werden die Beziehungsmengen nur mit ihrer Maximalaussage genannt was i d R nur in fruhen Modellierungsstufen so angewendet wird Zur Implementierung im Datenbankdesign sind genauere Angaben erforderlich was durch Verwendung einer Min Max Notation moglich ist Damit wird durch eine zusatzliche Min Angabe mit 0 oder c conditioned festgelegt dass die Beziehung optional ist bzw mit 1 dass die Beziehung bei n mindestens einmal existieren muss Beispiele 1 1 0 n oder 1 1cMit zusatzlichen Angaben konnen dies gehort jedoch nicht mehr zur Kardinalitat weitere Integritatsbedingungen definiert werden z B dass hochstens 3 Beziehungen existieren durfen oder dass Beziehungen nur zu bestimmten Entitaten Leitungsbeziehung fur Abteilungen nur mit internen Mitarbeitern erlaubt sind Die Stabilitat von Beziehungen zwischen Entitaten kann im Datenbankdesign uber Einstellungen zur referentiellen Integritat festgelegt und gesichert werden Beispiele Bearbeiten1 1 Bearbeiten In einer 1 1 Beziehung ist jeweils genau eine Entitat exakt einer anderen Entitat zugeordnet Beispiele Ehe Ein Ehepartner ist ublicherweise d h von polygamen Sonderfallen abgesehen mit genau einem Ehepartner verheiratet Kfz Kennzeichen Ein zugelassenes Fahrzeug hatte in Deutschland bis Juli 2012 genau ein Kfz Kennzeichen und jedes Kfz Kennzeichen gehorte zu genau einem Fahrzeug siehe auch Wechselkennzeichen Schreibweise 1 1 nbsp 1 n Bearbeiten Einer Entitat auf der einen Seite der Beziehung Main stehen keine eine oder mehrere Entitaten auf der anderen Seite Detail gegenuber n 1 wird selten angegeben da es ein von rechts nach links gelesenes 1 n ist Die Entitatsbezeichnungen werden meist auf beiden Seiten der Beziehungsaussage im Singular notiert weil z B die Beziehungsaussage Mutter hat Kinder bei Umkehrung der Beziehungsaussage keinen Sinn ergabe und missverstandlich sein kann sondern die Kardinalitat beidseitig immer von genau einer Entitat ausgehend definiert wird Beispiele Kunst Ein bestimmtes Kunstwerk kann zur gleichen Zeit nur in einem Museum als Original ausgestellt sein In einem bestimmten Museum dagegen werden mehrere Kunstwerke prasentiert Museum 1 n Kunstwerk e Familie Ein Kind hat genau eine leibliche Mutter diese Mutter kann mehrere Kinder haben Mutter 1 n Kind er Unser Planetensystem Die Sonne umkreisen mehrere Planeten jedoch hat umkreist jeder Planet nur genau eine Sonne Sonne 1 n Planet en Schreibweise 1 n nbsp Voruberlegung nbsp n m Bearbeiten Auf beiden Seiten konnen beliebig viele Entitaten in Beziehung zueinander stehen Ein haufiger Schreibfehler ist n n Das wurde aber implizieren dass auf beiden Seiten gleich viele Entitaten vorhanden sind Beispiele Student Professor Ein Professor unterrichtet ublicherweise mehrere Studenten Ein Student hort Vorlesungen von mehreren Professoren Professor n m Student Eigentum an Immobilien Eine Immobilie kann mehreren Eigentumern gehoren Eigentumergemeinschaft Ein Eigentumer kann mehrere Immobilien besitzen Eigentumer n m Immobilie Laden Produkt Ein Laden kann verschiedene Produkte haben genauso kann aber das Produkt in verschiedenen Laden vorhanden sein Laden n m Produkt Kunde Produkt Ein Kunde kann verschiedene Produkte kaufen genauso kann aber das Produkt von mehreren Kunden gekauft werden Kunde n m Produkt Schreibweise n m nbsp Voruberlegung nbsp Umsetzung des ER Modells in Datenbanktabellen im relationalen Datenmodell Bearbeiten1 1 Bearbeiten Hier wird der Primarschlussel einer der beiden Tabellen als Fremdschlussel der anderen Tabelle in eine zusatzliche Spalte aufgenommen Bei welcher der Tabellen das geschieht ist technisch irrelevant Praktisch versucht man die reale Abhangigkeit darzustellen indem man den Primarschlussel der Haupttabelle in eine zusatzliche Spalte der Detail Tabelle aufnimmt Zusatzlich muss sichergestellt werden dass die Werte in der Spalte mit dem Fremdschlussel nur einmal vorkommen z B durch Trigger UNIQUE Constraints o a 1 n Bearbeiten Die Detail Tabelle erhalt eine zusatzliche Spalte die als Fremdschlussel den Primarschlussel der Haupttabelle aufnimmt Bei einer 1 n Beziehung nennt man die Entitat die mehrere Instanzen haben kann also jene der n Seite Mehrwertige Entitat n m Bearbeiten n m Beziehungen konnen in den meisten relationalen Datenbanken nicht direkt umgesetzt werden Zur Realisierung wird eine zusatzliche Tabelle erstellt welche als Hilfstabelle bezeichnet wird Diese Hilfstabelle enthalt die Primarschlussel beider Tabellen als Fremdschlussel Die n m Beziehung wird also durch die Hilfstabelle aufgelost man erhalt eine weitere Datenbanktabelle die in Folge zwei unmittelbar in Relation zueinander stehende 1 n Beziehungen realisiert Oft werden fur die Bezeichnung der die n m Beziehung realisierenden Tabelle die Bezeichnungen der beiden daran beteiligten Tabellen verwendet bei den Tabellen Student und Professor konnte so die zusatzliche Tabelle StudentProfessor heissen Gehoren zur n m Beziehung weitere Attribute so wird haufig bereits im ER Modell ein eigener Entitatstyp gebildet womit zwei getrennte 1 n Beziehungen entstehen Beispiel Hotel ist reserviert fur Person neuer Entitatstyp Reservierung mit n 1 Beziehungen zu Person und Hotel und weiteren Attributen wie Reservierungszeitraum Reservierungsstatus etc Literatur BearbeitenAlfons Kemper Andre Eickler Datenbanksysteme Eine Einfuhrung R Oldenbourg Munchen 1999 ISBN 3 486 27392 2 Ramez Elmasri Shamkant Navathe Grundlagen von Datenbanksystemen Pearson Studium Munchen 2002 ISBN 3 8273 7136 8 Tobias Eggendorfer Datenbanksysteme fur Wirtschaftsinformatiker Books on Demand Norderstedt 2005 ISBN 3 8334 2493 1 Helmut Jarosch Datenbankentwurf Eine beispielorientierte Einfuhrung fur Studenten und Praktiker Vieweg Wiesbaden 2002 ISBN 3 528 15800 X Hans Schwinn Relationale Datenbanksysteme Hanser Munchen 1992 ISBN 3 446 15782 4 Hermann Sauer Relationale Datenbanken Addison Wesley Verlag Munchen 2002 ISBN 3 8273 2060 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kardinalitat Datenbankmodellierung amp oldid 232270915