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Der Kalenderstein von Leodagger ist ein prahistorischer Kultplatz mit Napfchenstein und Visierspalt zur Beobachtung der Sonnenstande Er befindet sich in einem Feld in der Weinviertler Ortschaft Leodagger Gemeinde Pulkau in Niederosterreich Er stellt gemeinsam mit seinem Umgebungsradius von funf Metern ein Naturdenkmal dar vergleiche Liste der Naturdenkmaler im Bezirk Hollabrunn Die Napfchen im Kalenderstein Inhaltsverzeichnis 1 Prahistorischer Kultplatz 2 Fruhbronzezeitliche Opferstatte 3 Mogliche Nutzung als Kalender 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePrahistorischer Kultplatz BearbeitenDer Kultplatz besteht aus einer Felsformation mit einem Rutschstein mehreren Napfchensteinen und einem Menhir Dieser aus flachem Gelande herausragende Felsbrocken war eine bronzezeitliche Kultstatte wie archaologische Ausgrabungen bewiesen haben Eine glatte Felswand und ein Menhir bilden einen zirka 50 Zentimeter breiten Visierspalt durch den die Fruhlings und Herbst Tagundnachtgleiche beobachtet werden kann Oben auf dem Felsplateau liegt ein aussergewohnlicher Steinblock mit sechzehn Napfchen die bereits in prahistorischer Zeit als Markierung und eventuell auch zur Sonnenbeobachtung gedient haben Auf einem zweiten Stein sind sechs Napfchen kreisformig um ein zentrales Schalchen angeordnet Sie sehen dem Muster der Plejaden auf der Himmelsscheibe von Nebra verbluffend ahnlich Daneben ist ein grosseres und ein kleineres Schalchen in den Stein gerieben Man nennt die gesamte Felsformation Kalenderstein im 14 Jahrhundert trug sie den Namen Stein im Aul Aul keltisch von avos deutsch Fluss Fruhbronzezeitliche Opferstatte BearbeitenHermann Schwammenhofer identifizierte den Kalenderstein von Leodagger als eine fruhbronzezeitliche Kult und Opferanlage Von besonderer Bedeutung waren die Keramikfunde die vom Ehepaar Schwammenhofer und H Puschnik im Visierspalt beim Ausputzen der Felswanne entdeckt wurden Bei der Felswanne im Zentrum des Felsplateaus lagen zwei Scherben Wandfragment und Bruchstuck eines Bodensatzes wahrend im Visierspalt ein grosseres Wandstuck eines Topfes lag Alle drei Scherben sind bronzezeitlich und weitgehend mit dem Material vom Sonnwendberg bei Leodagger identisch Dieser Fund deckt sich mit den Ergebnissen der Felsbildforschung in England Skandinavien und vor allem in Italien wo sich fur Napfchensteine der vorliegenden Form eine Datierung in der Bronzezeit ergeben hat 2000 bis zirka 700 vor Christus Mogliche Nutzung als Kalender Bearbeiten nbsp Sieben Napfchen als Abbild der PlejadenDie sechzehn in einer Linie angeordneten bis etwa funf Zentimeter grossen Napfchen konnten sowohl Feiertage festgelegt als auch Aussaat und Erntezeiten in der Landwirtschaft eingeteilt haben Der Fruhlingsbeginn ermahnte zur Bestellung der Felder der Herbstbeginn war das Signal fur die Bevorratung fur die kalte Jahreszeit Die Napfchen im Muster der Plejaden und die wie die Hyaden V formig angeordneten Napfchen die zusammen das Goldene Tor der Ekliptik bilden sowie die daneben liegenden grosseren Schalchen untermauern die Annahme einer astronomischen Nutzung des Kultplatzes 1 Die Felsformation eignet sich auch heute noch zur Beobachtung der Tag und Nacht Gleichen Die Sonne erscheint dann genau im Visierspalt zwischen dem Menhir und der Felswand nach heutigem Datum jeweils am 21 Marz und 21 September Literatur BearbeitenFranz Jantsch Kultplatze im Land um Wien Verlag Freya Unterweitersdorf 1993 Herbert Puschnik Urgeschichtswanderweg Eggenburg Pulkau Retz Znaim Pulkau 1993 Alfred Kappl Das Geheimnis der Feenhaube Die grossen Steine von Eggenburg Osterreichs Stonehenge Sonnweg Verlag 2001 Hermann Schwammenhofer Archaologischer Lehrpfad in NO Kurs Skripte der Volksbildungshauser Herta Puschnik Studien zu Napfchensteinen entlang des Ostrandes des Manhartsberges im Vergleich zu weiteren europaischen Beispielen PDF 13 6 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kalenderstein von Leodagger Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Irene Hager Herta und Herbert Puschnik Hans Katzgraber Stefan Borovits Die Napfchen auf dem Kalenderstein von Leodagger Osterreich in Gudrun Wolfschmidt Herausgeberin Himmelswelten und Kosmovisionen Imaginationen Modelle Weltanschauungen Band 51 tredition 2020 ISBN 978334702432848 719986111111 15 860083333333 Koordinaten 48 43 12 N 15 51 36 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalenderstein von Leodagger amp oldid 232964500