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Als Kaisenhaus bezeichnet man in den Parzellengebieten Bremens nach dem Zweiten Weltkrieg gebaute Wohnhauser Der damalige Burgermeister Wilhelm Kaisen erlaubte aufgrund der Wohnungsnot in den Kleingartengebieten Hauser zum dauernden Wohnen zu bauen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kaisenhauser gegen die Wohnungsnot 3 Abriss von Kaisenhausern 4 Kaisenhaus Museum 5 Literatur 6 Einzelbelege 7 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Zweiten Weltkrieg wurden 61 der Bremer Wohnungen zerstort Wegen des grossen Wohnungsmangels erlaubte Burgermeister Kaisen den Bau von Wohnhausern in den Kleingartengebieten Zuvor haben sich Bremer in 1 000 illegalen Wohnhausern dort versteckt 1 Heute leben noch 500 Bremer in ihren Parzellenhauschen 2 3 18 000 Kleingartenbesitzer gibt es in der Hansestadt 4 Kaisenhauser gegen die Wohnungsnot Bearbeiten Um die Wohnungsnot im ausgebombten Bremen zu lindern erliess Kaisen eine Notverordnung Fast ohne Rucksicht auf burokratische Vorgaben sollte jeder ein Haus bauen der es konne Hunderte kleiner Wohngebaude entstanden daraufhin in Bremer Kleingartenkolonien Zehntausende Menschen lebten in der Nachkriegszeit in solchen Kaisenhausern Heute ist das Wohnen in Kleingartengebieten weitgehend verboten Kaisenhauser bilden keine Ausnahme Angestammte Bewohner haben jedoch das Recht weiter in den Gebauden zu leben Wenn ich das Grundstuck verkaufen oder vererben wurde musste das Haus allerdings abgerissen werden erklart eine Anwohnerin In den meisten Fallen ubernimmt die Stadtgemeinde Bremen diese Aufgabe Allerdings kann es mitunter dauern bis die Behorden aktiv werden Man habe im Rahmen der verfugbaren Haushaltsmittel zu agieren heisst es in einer Dienstanweisung des Bauressorts Auch einen Rechtsanspruch auf die Ubernahme der Abbrucharbeiten durch die Stadt gibt es nicht Sebastian Manz Weser Kurier 13 Juli 2011 zitiert nach Kleingartnergemeinschaft Eiche e V Ein Zimmermann berichtet uber den Bau seines Kaisenhauses 5 Gebaut wurde auf der umgepflugten Weide eines Bauern Bauzeichnungen fertigte ein angehender Architekt Baustoffe kamen von einem Baustoff und einem Kohlenhandler oder sie wurden aus Trummern aufbereitet Das Haus erstellte er weitgehend allein nach Feierabend an Wochenenden im Urlaub und andere Kaisenhaus Bauherren aus der Nachbarschaft halfen Es wird berichtet dass die Stadt ursprunglich nur eine Flache von 20 m erlaubte Erst spater wurden daraus 50 60 m Elektrizitat war von Anfang an vorhanden Wasser musste zunachst von einem Wasserverteiler geholt werden Geheizt wurde mit Holz und Kohle zum Kochen wurde spater Propangas verwendet An die Stadt musste ein Wohnlaubengeld von 200 DM jahrlich gezahlt werden Abriss von Kaisenhausern BearbeitenIn den Kaisenhausern haben Menschen ein Auswohnrecht sie durfen bis zum Auszug oder ihrem Tod dort wohnen Dieses Recht ist nicht ubertragbar Anfang des Jahres 2013 wurde ein Kaisenhaus im Bremer Stadtteil Woltmershausen geraumt und abgerissen Danach regte sich Widerspruch die Linke sprach sogar von Vertreibungspolitik Der Bausenator wies darauf hin dass die Bauverwaltung sich an geltende Senatsbeschlusse gehalten habe SPD und Bundnis 90 Die Grunen einigten sich darauf dass der Senat ein Konzept zum Wohnen in Kleingartengebieten vorlegen solle bevor weitere Hauser geraumt oder abgerissen wurden 6 7 Kaisenhaus Museum BearbeitenAuf Initiative des Bremer Frauenmuseums 8 und des damaligen SPD Fraktionsvorsitzenden in der Bremischen Burgerschaft Jens Bohrnsen und in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Stadtteilbeirates Walle wurde 2006 ein historisches Kaisenhaus vor dem Abriss bewahrt um einen Erinnerungsort zur Geschichte der Bremer Kaisenhauser zu schaffen Am Behrensweg 5a kann man eine Ausstellung in den Raumen eines ehemaligen Kaisenhauses besuchen Die sonntaglichen Offnungstermine sind der Prasentation im Internet zu entnehmen 9 Literatur BearbeitenKirsten Tiedemann Bremens Kaisenhauser Mehr als ein Dach uber dem Kopf Band 16 der Schriftenreihe des Bremer Zentrums fur Baukultur Bremen 2012 ISBN 978 3 938795 39 2Einzelbelege Bearbeiten Die Geschichte der Kaisenhauser Abgerufen am 20 Mai 2012 Uber Versuche die Kaisenhauser zu entwohnen die es immer wieder gab kann man hier nachlesen Die Geschichte der Kaisenhauser Abgerufen am 20 Mai 2012 Manche Kaisenhausbesitzer wehrten sich verzweifelt gegen einen Abriss ihres Hauses Die Stadt jagt mich aus meinem Kaisenhaus In BILD Abgerufen am 20 Mai 2012 Kirsten Tiedemann Bremens Kaisenhauser Mehr als ein Dach uber dem Kopf Band 16 der Schriftenreihe des Bremer Zentrums fur Baukultur Bremen 2012 Bericht uber den Bau des Hauses von M Meints Chronik Horn Lehe Wigbert Gerling Abriss von Kaisenhausern gestoppt In Weser Kurier 13 Marz 2013 Antwort des Bremer Senats auf die Grosse Anfrage der Fraktion Die Linke vom 18 Juni 2013 Drucksache 18 969 PDF 116 kB Kaisenhaus 2012 Bremer Frauen Museum abgerufen am 20 Juni 2022 Aktuelles Offnungstage In www kaisenhaus de Verein Kaisenhauser e V abgerufen am 20 Juni 2022 Weblinks BearbeitenBremer Kaisenhauser Kaisenhaus auf der Seite Chronik Horn Lehe Anerkennungspreis fur Kirsten Tiedemann Bremens Kaisenhauser Mehr als ein Dach uber dem Kopf bremer zentrum fur baukultur abgerufen am 20 Juni 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaisenhaus amp oldid 238751626