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Die Exilregierung der Republik Estland unter Ministerprasident Johannes Sikkar Kabinett Sikkar amtierte vom 12 Januar 1953 bis zum 22 August 1960 Sie war nach amtlicher Zahlung die 29 Regierung der Republik Estland seit Ausrufung der staatlichen Unabhangigkeit 1918 1 und die erste estnische Exilregierung nach der Besetzung der Estlands durch die Sowjetunion 1944 Sie blieb 2780 Tage im Amt Inhaltsverzeichnis 1 Bildung 2 Kabinettsmitglieder 3 Politische Tatigkeit 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBildung BearbeitenIm geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch sowjetischen Nichtangriffspakt Hitler Stalin Pakt vom 23 August 1939 teilten das nationalsozialistische Deutschland und die Sowjetunion Osteuropa in Interessensspharen auf Estland fiel dabei der sowjetischen Interessenssphare zu Mitte Juni 1940 besetzte die Rote Armee das Land Im Juli 1940 deportierten die neuen stalinistischen Machthaber Staatsprasident Konstantin Pats und seine Familie ins Innere der Sowjetunion Pats verbrachte sein restliches Leben in sowjetischen Irrenanstalten Da Staatsprasident Konstantin Pats damit an der Ausubung seines Amtes gehindert war ubernahm nach Artikel 46 der estnischen Verfassung von 1938 und dem Gesetz uber die Vertretung des Staatsprasidenten Vabariigi Presidendi asetaitmise seadus 2 geschaftsfuhrend der estnische Ministerprasident die Vertretung des Staatsprasidenten Diese Aufgabe fiel Ministerprasident Juri Uluots zu der sein Amt am 31 Oktober 1939 angetreten hatte Am 18 September 1944 in den letzten Tagen der nationalsozialistischen Besetzung Estlands und dem Ruckzug der deutschen Truppen ernannte Uluots den estnischen Politiker Otto Tief zum geschaftsfuhrenden Ministerprasidenten und setzte eine neue Regierung ein Sie blieb jedoch aufgrund der militarischen Verhaltnisse nur wenige Tage im Amt und konnte aufgrund der vollstandigen Besetzung des Landes durch die Rote Armee lediglich eine symbolische Wirkung entfalten Ministerprasident Tief wurde am 10 Oktober 1944 von den vorruckenden sowjetischen Truppen verhaftet und zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt Dem bereits schwer krebskranken Uluots gelang die Flucht uber die Ostsee ins schwedische Exil Nach Uluots Tod am 9 Januar 1945 ubernahm nach den Vorschriften der geltenden Verfassung von 1938 der erfahrene sozialdemokratische Politiker August Rei geschaftsfuhrend das Amt des Staatsprasidenten Rei der im Kabinett Tief das Amt des Aussenministers wahrgenommen hatte war ebenfalls nach Schweden geflohen und lebte dort bis zu seinem Tod am 29 Marz 1963 im Exil August Rei ernannte Anfang 1953 am Sitz der Exilregierung im norwegischen Oslo den estnischen Wirtschaftswissenschaftler Johannes Sikkar 1897 1960 zum estnischen Exil Ministerprasidenten Sikkar und sein Kabinett traten am 12 Januar 1953 ihr Amt an Im September 1956 kam es zu einer grosseren Kabinettsumbildung Nach Johannes Sikkars Tod am 22 August 1960 in Stockholm wurde zunachst Tonis Kint geschaftsfuhrender estnischer Ministerprasident Am 1 Januar 1963 bildete der bisherige Exil Aussenminister Aleksander Warma ein neues Kabinett Kabinettsmitglieder BearbeitenRessort Name AmtszeitGeschaftsfuhrender Ministerprasident im Exil Johannes Sikkar 12 Januar 1953 22 August 1960Geschaftsfuhrender Ministerprasident im Exil Tonis Kint 22 August 1960 1 Januar 1962Innenminister im Exil Johannes Sikkar 12 Januar 1953 22 August 1960Minister im Exil Amt nicht angetreten Eduard Leetmaa 31 Januar 1959 1 Januar 1962Minister im Exil Peeter Panksep 10 September 1956 1 Januar 1962 Aussenminister im Exil Aleksander Warma 12 Januar 1953 1 Januar 1962Geschaftsfuhrender Gerichtsminister im Exil Aleksander Warma 12 Januar 1953 1 Januar 1962Wirtschaftsminister im Exil Mihkel Truusoot 12 Januar 1953 10 September 1956Wirtschaftsminister im Exil Oskar Lovi 10 September 1956 1 Januar 1962Minister im Exil Aksel Mark 10 September 1956 1 Januar 1962Geschaftsfuhrender Verkehrsminister im Exil Mihkel Truusoot 12 Januar 1953 10 September 1956Minister im Exil Arvo Horm 10 September 1956 1 Januar 1962Landwirtschaftsminister im Exil Tonis Kint 12 Januar 1953 1 Januar 1962Geschaftsfuhrender Kriegsminister im Exil Tonis Kint 12 Januar 1953 1 Januar 1962Bildungsminister im Exil Amt nicht angetreten Gustav Suits 12 Januar 1953 23 Mai 1956Geschaftsfuhrender Sozialminister im Exil Amt nicht angetreten Gustav Suits 12 Januar 1953 23 Mai 1956Politische Tatigkeit BearbeitenDie meisten Mitglieder der Exilregierung wohnten in Schweden das allerdings keine politische Tatigkeit der baltischen Fluchtlinge zuliess Sie nahm daher ihren offiziellen Sitz in Oslo im NATO Land Norwegen Die Grundung einer estnischen Exilregierung fallt in die Endphase des Koreakrieges und die US amerikanische Politik des Rollback Die estnischen Exilanten hofften noch in den 1950er Jahren vergeblich auf eine Ruckeroberung ihrer Heimat und der Vertreibung der sowjetischen Besatzungsmacht Vor allem die sich verscharfende Blockkonfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gaben dieser Hoffnung Nahrung auch wenn Anfang der 1950er Jahre die letzten estnischen Widerstandsgruppen Waldbruder von den neuen sowjetischen Machthabern vernichtet wurden Die Bedeutung der Exilregierung lag hauptsachlich in der staatsrechtlichen Kontinuitat der estnischen Regierungsorgane und der Fortfuhrung der Tatigkeit der estnischen diplomatischen Vertretungen in den westlichen Staaten trotz der sowjetischen Besetzung des Landes Die meisten westlichen Staaten gingen weiterhin vom volkerrechtlichen Fortbestehen der Republik Estland aus Siehe auch BearbeitenEstnische RegierungWeblinks BearbeitenRegierung Estnische Staatskanzlei Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 21 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot valitsus ee Vabariigi Presidendi Asetaitmise Seadus Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hot ee RT 1938 36 313Exilregierungen der Republik Estland Exilprasidenten Juri Uluots 1940 1945 August Rei 1945 1963 Aleksander Warma 1963 1970 Tonis Kint 1970 1990 Heinrich Mark 1990 1992 Exilkabinette Tief 1944 1953 Sikkar 1953 1960 Warma 1962 1963 Kint 1964 1971 Mark 1971 1990 Penno 1990 1992 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kabinett Sikkar amp oldid 220860432