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Am 5 September 1954 verungluckte eine Lockheed L 1049C 55 81 Super Constellation auf dem KLM Flug 633 Flugnummer KL633 kurz nach dem Start vom Flughafen Shannon als die Piloten nach einem technischen Versagen auf dem Shannon Astuar notlanden mussten Bei dem Unfall wurden 28 von 56 Insassen an Bord der Maschine getotet Der Unfall wurde durch ein unerwartetes Wiederausfahren des Fahrwerks womoglich aufgrund eines Pilotenfehlers verursacht KLM Flug 633Eine baugleiche Maschine der KLMUnfall ZusammenfassungUnfallart Notlandung im Fluss nach mechanischem VersagenOrt Shannon Astuar beim Flughafen Shannon Irland IrlandDatum 5 September 1954Todesopfer 28Uberlebende 28Verletzte 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten 48 Lockheed L 1049C 55 81 Super ConstellationBetreiber Niederlande KLMKennzeichen Niederlande PH LKYName TritonAbflughafen Flughafen Amsterdam Schiphol Niederlande NiederlandeZwischenlandung Flughafen Shannon Irland IrlandZielflughafen Flughafen New York Idlewild Vereinigte Staaten 48 Vereinigte StaatenPassagiere 46Besatzung 10Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Besatzung 2 1 Cockpitbesatzung 2 2 Kabinenbesatzung 3 Passagiere 4 Flugplan 5 Unfallhergang 6 Rettungsaktion 7 Opfer 8 Ursache 9 QuellenMaschine BearbeitenBei der Maschine handelte es sich um eine Lockheed L 1049C 55 81 Super Constellation mit der Werksnummer 4509 die 1953 gebaut und noch im gleichen Jahr neu an die KLM ausgeliefert wurde Die Fluggesellschaft gab der Maschine den Taufnamen Triton Das viermotorige Langstreckenflugzeug war mit vier luftgekuhlten 18 Zylinder Doppelsternmotoren vom Typ Curtiss Wright R 3350 ausgerustet die jeweils eine Leistung von 2500 PS 1838 kW hatten Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine kumulierte Gesamtbetriebsleistung von 2498 Betriebsstunden Besatzung BearbeitenCockpitbesatzung Bearbeiten Im Cockpit der Super Constellation befand sich eine siebenkopfige Cockpitbesatzung Pilot Flying der Maschine war der erfahrene 51 jahrige KLM Pilot Adriaan Jons Viruly 5 Januar 1905 in Breda Viruly flog seit dem 1 Mai 1931 fur die KLM wo er mit Unterbrechungen durch Auslandseinsatze wahrend des Zweiten Weltkriegs durchgehend als Pilot beschaftigt war Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte er fast 19 000 Flugstunden absolviert und als Pilot 87 Mal den Atlantik a o uberquert Aufgrund seiner grossen Erfolgsbilanz verlieh ihm KLM 1953 den Ehrentitel Commodore einen Titel der zuvor auch an legendare Rennpiloten wie Jan Moll fur die Leistungen beim MacRobertson Luftrennen und an Gerson Fiets van Messel verliehen wurde Neben dem Fliegen war Viruly als Schriftsteller aktiv er veroffentlichte Dutzende Bucher uber die Luftfahrt Viruly galt als einer der erfahrensten Piloten der KLM und befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls nur ein Jahr vor seiner Pensionierung Neben dem Commodore Viruly befand sich der britische Flugkapitan Edward Roy Parfitt an Bord der Maschine Als Erster Offizier befand sich Evert Webbink im Cockpit Als Zweiter Offizier und damit Navigator war Johan N Tieman an Bord Der 43 jahrige Bordfunker Henri Egbertus Oudshoorn 30 Marz 1911 in Den Helder kampfte wahrend des Zweiten Weltkrieges auf Seiten des Niederlandischen Widerstandes Gegen Kriegsende trat er der Royal Air Force bei wo er als Ausbilder fur Bordfunker im Einsatz war Seit 1947 flog er als Bordfunker fur die KLM Im Jahr 1951 emigrierte er mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten Als Flugingenieure waren Hendrik Rademaker und der 28 jahrige Cornelis Johannes Maria Kievits 3 Juni 1926 in Den Burg Texel an Bord Kabinenbesatzung Bearbeiten source source source source source source Zeitgenossisches Video zum Zwischenfall niederlandisch Der 35 jahrige Flugbegleiter Willem van Buren 1 September 1919 in Rotterdam arbeitete seit November 1946 fur die KLM war verheiratet Vater von zwei Kindern und lebte mit seiner Familie in Amsterdam Die 24 jahrige Flugbegleiterin Helga Inge Lowenstein stammte aus Deutschland 16 August 1930 in Koln Da ihre Familie judischen Glaubens war floh Familie Lowenstein 1938 aus Nazideutschland in die Niederlande Helga Inges Eltern wurden 1943 verhaftet und im selben Jahr in Vernichtungslager Sobibor ermordet Helga Inge uberlebte den Krieg und wurde ab dem 26 Mai 1951 Flugbegleiterin bei KLM Der unverheiratete 25 jahrige Flugbegleiter Bob Westergaard 18 Oktober 1928 in Rotterdam arbeitete erst seit dem 1 Mai desselben Jahres fur die KLM Passagiere BearbeitenDen Flug hatten 47 Passagiere angetreten die aus acht Landern stammten Die meisten Passagiere waren US Amerikaner oder Niederlander Passagiere Herkunftsland AnzahlVereinigte Staaten 48 nbsp Vereinigte Staaten 26Niederlande nbsp Niederlande 10Deutschland Bundesrepublik nbsp BR Deutschland 0 3Birma 1948 nbsp Birma 0 2Sudafrika 1928 nbsp Sudafrikanische Union 0 2Italien nbsp Italien 0 1Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 0 1Agypten 1952 nbsp Agypten 0 1Gesamt 46Flugplan BearbeitenMit der Maschine sollte der transatlantische Linienflug KL633 vom Flughafen Amsterdam Schiphol zum Flughafen New York Idlewild durchgefuhrt werden wobei ein planmassiger Zwischenstopp zur Betankung auf dem Flughafen Shannon vorgesehen war Unfallhergang BearbeitenDie Flugstrecke von Amsterdam bis Shannon die Zwischenlandung sowie die Betankung verliefen ohne besondere Vorkommnisse Um 2 30 Uhr nachts rollte die Maschine vom Terminal zum Startpunkt von der 5643 Fuss ca 1720 Meter langen Landebahn 14 los Beim Start erreichte die Maschine nach 3000 Fuss 914 Meter die Entscheidungsgeschwindigkeit Um 2 38 Uhr hob die Maschine nach 4000 Fuss 1219 Meter uberrollter Startbahnlange bei einer Geschwindigkeit von 120 Knoten ca 222 km h ab Den Rest der Startbahn uberflog die Maschine mit einem auffallig flachen Anstellwinkel Dabei wurde das bereits eingefahrene Fahrwerk wieder ausgefahren Die Maschine ging anschliessend in einen flachen Sinkflug uber Sie uberflog das Ende der Startbahn und setzte 31 Sekunden spater im flachen schlammigen Gewasser des Shannon Flusses auf Beim Aufschlag war die Flugzeugnase leicht nach oben und die rechte Tragflache leicht nach unten ausgerichtet das Heck traf zuerst auf dem Wasser auf und die Maschine drehte sich nach dem Aufsetzen um 180 Grad Nachdem die Triebwerke Nr 3 und 4 abgerissen waren kam die Maschine schliesslich auf einer Schlammbank im Astuar des Shannon Flusses in 8170 Fuss ca 2490 Meter Entfernung zum Ende der Startbahn zum Stehen Der Flugzeugrumpf war in der Mitte auf der Hohe der vorderen Enden der Tragflachenwurzeln gebrochen Da bei dem Aufprall mindestens ein Tank aufgerissen war stromte mit Flugbenzin vermischtes Brackwasser ins Innere der Kabine Die Mitglieder der Kabinenbesatzung sowie zahlreiche Passagiere verloren durch die giftigen Dampfe das Bewusstsein Gleichzeitig stieg der Wasserspiegel aufgrund der einsetzenden Flut wodurch viele der zuvor bewusstlos gewordenen Passagiere ertranken Rettungsaktion BearbeitenObwohl die Maschine weniger als eine Minute nach dem Start der Maschine vom Flughafen Shannon niederging bemerkte dort niemand den Absturz Der nicht herzustellende Funkkontakt mit der Maschine wurde auf eine Funkstorung zuruckgefuhrt Ein Leuchtpunkt auf dem Radar wurde mit der Maschine verwechselt Beim Aufbrechen des Rumpfes wurden zwei Gummirettungsboote automatisch aufgepumpt und schwammen auf dem Wasser als die Besatzung die Kabinenhaupttur offnete Von den zu diesem Zeitpunkt 30 Uberlebenden stiegen 28 in die Boote und paddelten in der Dunkelheit stundenlang durch das schlammige Gewasser in Richtung Ufer Um 04 15 Uhr bemerkte der diensthabende Fluglotse Leuchtsignale auf dem Wasser und schickte zwei Amphibienfahrzeuge zum Ufer Der Erste Offizier Webbink verliess das Boot und schwamm in der Dunkelheit zuruck zum Flughafen wobei er sich an der Flughafenbeleuchtung orientierte die von der Absturzstelle aus gut zu erkennen war Er watete durch den Sumpf ging an Land und lief zum Flughafengebaude welches er zweieinhalb Stunden nach dem Absturz erreichte Er betrat schlammbedeckt das Gebaude und sagte Wir sind abgesturzt Erst um sieben Uhr morgens viereinhalb Stunden nach dem Absturz erreichten Rettungsmannschaften die Uberlebenden die an einer schlammigen Untiefe verharrten Die beiden zuruckgelassenen Passagiere die nicht mehr in die Rettungsboote passten warteten stundenlang auf dem Seitenruder das uber das Wasser ragte auf die Rettungsmannschaften Als das Rettungsboot Foynes schliesslich ankam fiel einer der Passagiere bei der Rettungsaktion ins Wasser Sein Korper wurde erst eine Woche spater gefunden Eine Uberlebende die wahrend des Unfalls eine Verletzung des Oberkorpers erlitten hatte starb am Abend nach dem Unfall an ihren Verletzungen Opfer BearbeitenInsgesamt starben bei dem Zwischenfall 28 Personen darunter die drei Mitglieder der Kabinenbesatzung sowie 25 Passagiere Von den 28 Opfern starben 26 im Inneren der Maschine durch Ertrinken eine Frau infolge von bei dem Aufprall erlittenen inneren Verletzungen bei der Ankunft am Ufer und ein Mann der im letzten Teil der Rettungsaktion von dem Wrack ins Wasser rutschte und ertrank Staatsangehorigkeit Passagiere Besatzung GesamtVereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 11 11Niederlande nbsp Niederlande 9 2 11Deutschland nbsp Deutschland 2 1 3Birma 1948 nbsp Birma 2 2Agypten 1952 nbsp Agypten 1 1Gesamt 25 3 28Ursache BearbeitenGemass dem offiziellen Unfallbericht war der Unfall durch ein unerwartetes Wiederausfahren des Fahrwerks sowie die fehlerhafte Reaktion des Pilot flying darauf verursacht worden Der Kapitan habe die Motorleistung verfruht reduziert Ein weiteres Problem war ein schon langer defektes Warnlicht fur den Einfahrzustand des Fahrwerks Viruly wies seine Verantwortung fur den Unfall von sich und war verbittert daruber wie er anschliessend durch die KLM behandelt wurde In einem Interview gab er spater an dass ihm schlichtweg nicht genug Zeit geblieben ware um auf die abnorme Situation zu reagieren Quellen BearbeitenFlugunfall L 1049 PH LKY im Aviation Safety Network Super Constellation Triton bij Shannon Airport verongelukt aviacrash nl Betriebsgeschichte der Maschine auf rzjets net Adrian Viruly auf dutchaviation nl Nachruf fur den Bordfunker Henri E Oudshoorn auf joycetime com Vergaan Triton bezorgde Aler tranen in de ogen Nieuwe Leidsche Courant niederlandisch 6 September 1954 Seite 5 Vreselijke uren in pikdonkere nacht Leidsch Dagblad niederlandisch 6 September 1954 Seite 2 Superconstellation Triton stort omlaag in lerse rivier de Shannon Zierikzeesche Nieuwsbode 7 September 1954 Seite 1 KLM pilot tells of Buffeting then crash The Advocate englisch Australien 3 Dezember 1954 Seite 1 No help for K L M crash for three hours The Sydney Morning Herald englisch Australien 7 September 1954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KLM Flug 633 amp oldid 236703746