www.wikidata.de-de.nina.az
Kunstlerische Strategien des Fake Kritik von Original und Falschung ist ein 2001 im DuMont Verlag erschienenes Fachbuch von Stefan Romer In dem Buch erklart Romer die zeitgenossische kunstlerische Strategie des Fakes Die Beispiele an denen der Autor seine aktuelle Theorie des Fake demonstriert reichen von Sigmar Polke und Orson Welles uber die Appropriation art von Sherrie Levine Louise Lawler und Richard Prince Guillaume Bijl Peter Weibel bis zu Ingold Airlines sowie dem kalifornischen Museum of Jurassic Technology Der Begriff des Fake meint eine mimetische Nachahmung eines anderen Kunstwerks die im Gegensatz zur Falschung selbst auf ihren gefalschten Charakter hinweist Eine Kunstlerin reproduzierte Fotografien von Walker Evans diese eigenen Fotografien prasentierte sie auf ahnliche Weise wie das Vorbild der Titel Sherrie Levine After Walker Evans weist die Arbeit als Aneignung aus die die gewandelten kontextuellen und konzeptuellen Bedingungen des identischen Bilds reflektiert Das Fake zielt demnach mittels einer genauen Bilduntersuchung auf einen kunsthistorischen Erkenntnisprozess Die Reproduktion wird nicht mehr moralisch als Falschung verurteilt sondern das Fake wird als Kritik der Institution der Kunst und ihrer Ideologie des Originals betrachtet Stefan RomerRezensionen Bearbeiten In seiner spannenden herausfordernden Analyse schlusselt Romer auf wie Kunstler aus bereits vorhandenem Material etwas Neues produzierten um die Grenzen eines moralisierenden essenzialistischen Kunstbegriffs zu sprengen Die Frage nach echt oder unecht wahr oder falsch wird damit nicht obsolet sondern die Entscheidung lost sich zumindest in der Kunst in diskursive Prozesse auf Nicole Scheyerer in Falter Wien 41 2001 vom 10 Oktober 2001 Seite 36 Wie eine Denksportaufgabe fur Dekonstruktivisten liest sich fur Harald Fricke teilweise die knapp 300 Seiten lange Abhandlung Stefan Romers uber Fake als besonderes Stilmittel der Kunst der 80er Jahre Fake die bewusste Kopie stellt das Konzept von Originalitat insgesamt in Frage fuhrt Fricke aus ist also stets eine Beobachtung zweiter Ordnung der es nicht etwa um eine gefalschte Sicht auf die Wirklichkeit gehe sondern um die Frage inwiefern ein Bild uberhaupt Authentizitat und Wirklichkeitsbezug fur sich in Anspruch nehmen konne Solcherlei Uberlegungen fuhren allerdings meint Fricke in die Irre der Subversion da gebe es nicht mehr ein Original und eine Falschung sondern eine Vielheit an Bildern und Zeichen Romers Postulat vom Fake als kunstlerischer Strategie steht Fricke in Zeiten der kapitalistischen Ausnutzung jeder Strategie skeptisch gegenuber Die Tageszeitung 11 Juli 2001 Stefan Romer geht es um die Einfuhrung der genauen Unterscheidung von Falschung und Fake Am Beispiel der Kunstlerin Sherry Levine die Fotos von Walker Evans nur scheinbar unverandert unter dem Titel Sherrie Levine After Walker Evans ausstellte zeigt er dass sich durch die veranderten Umstande fast alles verandert hat Fur diese Form der Konzeptkunst die auch als Appropriation art bezeichnet wird wahlt er den Begriff Fake Die Absicht von Fake Kunst mit den Worten der Rezensentin Christine Meixner Statt Kunstgenuss bietet sie Einsichten in die Kunst als Institution Insgesamt ist Meixner sehr einverstanden mit den Thesen von Romers Dissertation einzig die Risiken der Fake Kunst kommen ihr zu kurz Schliesslich ist auch die Kritik langst zum Fetisch des Kapitals geworden Frankfurter Rundschau 22 September 2001Literatur BearbeitenStefan Romer Kunstlerische Strategien des Fake Kritik von Original und Falschung DuMont Koln 2001 ISBN 3 7701 5532 7 Stefan Romer Der Begriff des Fake Diss Humboldt Universitat zu Berlin 1998 online abgerufen am 11 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstlerische Strategien des Fake Kritik von Original und Falschung amp oldid 232692884