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Dieser Artikel befasst sich mit dem Naturheiler Johann Schroth Zu anderen Personen siehe Johannes Schroth Johann Schroth auch Johannes Schroth 11 Februar 1798 in Bohmischdorf bei Freiwaldau in Osterreichisch Schlesien 26 Marz 1856 in Lindewiese war ein Naturheiler und Erfinder der nach ihm benannten Schrothkur Er wurde auch Semmeldoktor genannt weil trockene Brotchen ein wichtiger Bestandteil der Kur waren Johann Schroth Lithographie von Carl Goebel 1850 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUber das Geburtsdatum von Johann Schroth gibt es unterschiedliche Angaben entweder 1797 oder 1798 es gibt auch die Angabe 2 Februar 1800 Im Allgemeinen wird der 11 Februar 1798 angenommen wobei es sich allerdings dabei um sein Taufdatum handelt in der zeitgenossischen Literatur wird als Geburtstag auch der 2 Februar genannt Sein Geburtsort Bohmischdorf gehorte zu Osterreichisch Schlesien Ein anderer Naturheiler Vincenz Priessnitz war in der Grundschule ein Schulkamerad von Schroth Als Schroth eben 9 Jahre alt war starb sein leiblicher Vater Johann Melchior Schroth 1747 1807 Nach der erneuten Verehelichung seiner Mutter Theresia geb Werner gest 1836 kam der junge Schroth auf den Hof seines Stiefvaters des Fuhrmannes und Witwers Ignatz Groger aus Niederlindewiese Unterlindeweise bei Freiwaldau Altvatergebirge wohin die Familie zog und Johann Schroth dann wirkte Mit etwa 18 Jahren wurde Schroth vom Hufschlag eines Pferdes am rechten Knie verletzt das daraufhin steif blieb Ein Monch vom Orden der Barmherzigen Bruder soll ihm zu kalten Umschlagen geraten haben Nach mehreren Wochen bemerkte Schroth eine deutliche Besserung worauf er diese Therapie auch bei anderen anwandte Priessnitz hatte seine Wassertherapie durch einen fast identischen Unfall ebenfalls auf diese Weise entwickelt Schroth schrieb die Heilwirkung jedoch vor allem der feuchten Warme als Bedingung des Bestehens und Gedeihens aller Korper in der Thier und Pflanzenwelt 1 zu und entwickelte einen Ganzkorperwickel Ein weiteres Element seiner Schrothkur die Diat mit Trockentagen entnahm Schroth Beobachtungen an erkranktem Vieh das dann das Futter verweigerte kaum trank und sich wenig bewegte Das brachte ihn auf die Idee dieses Verhalten als Kur auf kranke Menschen zu ubertragen Diese Methode zeigte offenbar Erfolge und Schroth geriet bald in den Ruf ein Wunderdoktor zu sein wurde aber auch als Scharlatan bezeichnet und der Kurpfuscherei bezichtigt So gerieten im 19 Jahrhundert auch die Anhanger der Priessnitzschen Wasserkur und die der Schrothkur in einen heftigen Methodenstreit Die Allgemeine Deutsche Biographie urteilt dazu Aber an beiden Grundungsstatten der Curen in Lindewiese und in Grafenberg ist viel gesundigt worden der eine Priessnitz erg wollte mit kaltem Wasser mit vielen Getranken seine Kranken uberflutend bei grober Kost durch Abhartung den Organismus zur Selbstheilung antreiben der andere Schroth erg wollte so viel als moglich Flussigkeiten entziehend das Wasser innerlich scheuen und der trockenen Nahrung und der feuchten Warme huldigen Erich Ebstein 2 Schon zu Lebzeiten Schroths gab es neben Lobeshymnen auch heftige Kritik vor allem von Medizinern Einer bezeichnete die Kur als Unterernahrungsdiat die vor allem fur Hypochonder gut sei Johann Schroth starb an den Folgen eines Herzleidens 1870 wurde ihm in Lindewiese ein Denkmal errichtet Sein Sohn Emanuel 1832 1890 setzte die Schrothkuren in der vaterlichen Heilanstalt fort Nach dessen Tod wurde die Schrothsche Kuranstalt im Auftrag von dessen noch minderjahrigem Sohn Rochus 1878 1913 von Karl Schroth sen 1865 1915 arztlich weiter geleitet Rochus Schroth veranlasste spater die Grundung einer Aktiengesellschaft unter der die Kuranstalt bis zur zwangsweisen Auflosung im Jahr 1945 fortbestand Deren letzter deutsche Chefarzt Karl Schroth jun 1898 1946 starb in Prag an den Folgen der erlittenen Misshandlungen Literatur BearbeitenAlfred Brauchle Der gegen Spieler zu Vinzenz Priessnitz Der Fuhrmann Johann Schroth Dursten und die feuchte Warme In Alfred Brauchle Geschichte der Naturheilkunde in Lebensbildern 2 Auflage von Grosse Naturarzte Reclam Stuttgart 1951 S 158 163 Erich Ebstein Schroth Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 219 222 Theodor Hahn Practisches Handbuch der naturgemassen Heilkunde Ohne Arzt und Arznei ohne Priessnitz und Schroth Schabelitz Zurich 1866 G Ludwig Schroth Schrod Schrodt Johann In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1999 ISBN 3 7001 2803 7 S 256 f Direktlinks auf S 256 S 257 Heinz Peter Schmiedebach Schroth Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 599 f Digitalisat Hugo Scholz Der Fastendoktor von Lindewiese Dokumentarische Erzahlg uber Johann Schroth Leimen Heidelberg Die Heimatbrucke 1971 32 S Sudetendeutscher Novellenring Bd 26 Hugo Scholz Erbe und Geheimnis des Naturarztes Johann Schroth 2 Auflage Allgauer Zeitungsverlag Kempten 1981 ISBN 3 88006 069 X Hubertus Averbeck Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie 1 Auflage Europaischer Hochschulverlag Bremen 2012 hier S 239 250 ISBN 978 3 86741 782 2 Wolfgang Reimann Hrsg Johann Schroth Pionier der Wasserheilkunde Aschendorff Verlag Munster 2019 ISBN 978 3 402 13384 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Schroth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Schroth im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Robert Jutte Schroth Johann In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1308 f hier S 1308 Erich Ebstein Schroth Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 219 222 Zitat am Ende des 4 Absatzes Normdaten Person GND 11876201X lobid OGND AKS LCCN n2018181368 VIAF 72189734 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroth JohannALTERNATIVNAMEN Schroth JohannesKURZBESCHREIBUNG Naturheiler und Erfinder der nach ihm benannten SchrothkurGEBURTSDATUM 11 Februar 1798GEBURTSORT Bohmischdorf bei FreiwaldauSTERBEDATUM 26 Marz 1856STERBEORT Lindewiese Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Schroth amp oldid 236231460