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Johann Georg Overbeck 24 Dezember 1759 in Lubeck 11 Oktober 1819 in Goisern war ein deutscher evangelischer Theologe der in der Zeit der ersten Duldung des Protestantismus Ende des 18 Anfang des 19 Jahrhunderts in Osterreich tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen und Familie 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Georg Overbeck wurde als jungster von drei Sohnen des Advokaten Georg Christian Overbeck 1713 1786 ein Sohn des Superintendenten Caspar Nicolaus Overbeck und seiner Frau Eleonora Maria Jauch 1732 1797 in Lubeck geboren Die ursprunglich aus Westfalen stammende Familie hatte sich im 17 Jahrhundert in Norddeutschland niedergelassen und seither etliche angesehene Pastoren hervorgebracht So studierte auch Johann Georg Overbeck nach dem Besuch des Katharineums an der Universitat Jena protestantische Theologie Er besuchte Johann Gottfried Herder in Weimar und gab ein Buch uber das Johannesevangelium heraus 1 Overbeck bestieg bereits als Jungling mit 19 Jahren die Kanzel zu Reinfeld bei Lubeck 1 Nach Abschluss seiner Studien mutmasslich 1781 wurde er Hofmeister bei dem katholischen k u k Hofrat und Schulreformer Johann Melchior Birkenstock in Wien 1 2 Es kam jedoch zu Differenzen zwischen Birkenstock und ihm so dass er von dort 1784 auf die Pfarrstelle nach Weissbriach in Karnten wechselte 1787 nahm der den Ruf auf die Pfarrstelle nach Ramsau am Dachstein in der Steiermark an Aufgrund von Verschworungen im Zuge der Franzosischen Revolution kam es Mitte der 1790er Jahre in Osterreich zu einer Verfolgung der gerade aus dem kirchlichen Untergrund wieder hervorgetretenen Protestanten Auch Overbeck wurde denunziert Der Anklage wegen der angeblichen Verbreitung von Schriften die die Franzosische Revolution verherrlichten folgte 1793 die Amtsenthebung als Pastor Overbeck verteidigte sich erfolgreich in Wien und wies seine Unschuld nach Er wurde als Pastor wieder eingesetzt und erhielt 1795 und 1796 sogar Belobigungen des Kreisamts in Judenburg das zuvor seine Amtsenthebung verfugt hatte wegen der von Overbeck getroffenen Schulmassnahmen 3 1797 wechselte er auf eine Stelle der evangelischen Pfarrgemeinde Dornbach bei Malta in Karnten 4 1802 folgte seine letzte Versetzung nach Goisern im Salzkammergut eine Gemeinde mit kryptoprotestantischer Tradition Hier in Oberosterreich wurde er auch Senior der Evangelischen Kirche Im ersten Amtsjahr 1802 brach in Goisern eine Pocken Epidemie aus und 1805 wurde das Salzkammergut von den Franzosen besetzt Die Unterstutzung sowohl durch das Salzamt wie auch die Mitglieder seiner Gemeinde verschaffte ihm und seiner Familie allen Widrigkeiten der Zeit zum Trotz eine tragfahige Existenz Overbeck betrieb von 1813 bis 1816 den Neubau der protestantischen Kirche in Goisern die er rechtzeitig zum Reformationsjubilaum 1817 noch selbst weihen konnte Nachkommen und Familie BearbeitenOverbeck heiratete 1792 die aus Nurnberg 5 stammende Marie Babette Bingel 1744 1840 Das Paar hatte funf Kinder Seine Nachkommen besetzten in seiner Nachfolge uber Generationen wichtige Stellen in der Evangelischen Kirche Osterreichs und Bohmen und Mahrens Die alteste Tochter Marie Therese 1793 1853 heiratete Johann Theodor Wehrenfennig 1794 1856 Pastor in Goisern und ab 1855 Superintendent der Superintendenz A B Oberosterreich Overbecks Sohn Karl 1806 1864 wurde ebenfalls Pastor und wirkte in Attersee am Attersee 1855 wurde auch er Senior der evangelischen Kirchengemeinden in Oberosterreich Overbecks Enkel waren Adolf Wilhelm Wehrenpfennig 1819 1882 ebenfalls Pfarrer zu Goisern und 1870 Senior der evangelischen Kirchengemeinden in Oberosterreich und der Architekt Hermann Wehrenfennig 1822 1881 ein namhafter Erbauer protestantischer Kirchen in Oberosterreich war Ein weiterer Enkel war Moritz Konrad Ernst Wehrenpfennig 1826 1897 der ebenfalls Pfarrer in Goisern und 1882 Senior der evangelischen Kirchengemeinden in Oberosterreich wurde 1873 grundete dessen Frau Luise weit uber die Grenzen des Landes hinaus bekannt fur ihr caritatives Wirken 6 eine von ihr geleitete Kleinkinderschule und ein evangelisches Erziehungsheim in Goisern heute Luise Wehrenpfennig Haus Urenkel Sohn von Adolf Wilhelm Wehrenpfennig war der Pfarrer Gottfried Wehrenfennig auch Wehrenpfennig 1873 1950 7 langjahriger Bundesfuhrer des Bundes der Deutschen Ururenkel war der Bischof der Hochkirche in Osterreich Manfred Apollos Strenger Wehrenpfennig 8 Der romantische Dichter und Lubecker Burgermeister Christian Adolph Overbeck war Overbecks altester Bruder Der Maler Friedrich Overbeck sein Neffe Werke BearbeitenNeue Versuche uber das Evangelium Johannis Gera 1784Literatur BearbeitenKarl Dinges Die Geschichte der evangelischen Ramsau am Dachstein im Rahmen der gesamtosterreichischen Kirchengeschichte 1967 Michael Kurz Komm lieber Mai und mache die Baume wieder grun Pastor Johann Georg Overbeck In Lubeckische Blatter 2009 S 353 354 Georg Losche in Jahrbuch der Geschichte des Protestantismus in Osterreich Band 28 S 27 39 zur Amtstatigkeit und Verfolgung Overbecks Fritz Luchmann Overbeck Familie in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 S 282 283 Isabell Sellheim Die Familie des Malers Friedrich Overbeck 1789 1869 in genealogischen Ubersichten Neustadt an der Aisch 1989 Stammtafel Wehrenberg Beilage zu Heimat und Kirche Festschrift fur Kirchenprasident D Wehrenfennig Heidelberg und Wien 1963Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Georg Overbeck im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c Karl Dinges Die Geschichte der evangelischen Ramsau am Dachstein im Rahmen der gesamtosterreichischen Kirchengeschichte 1967 S 97 Isabell Sellheim Die Familie des Malers Friedrich Overbeck 1789 1869 in genealogischen Ubersichten Neustadt an der Aisch 1989 S 165 Karl Dinges Die Geschichte der evangelischen Ramsau am Dachstein im Rahmen der gesamtosterreichischen Kirchengeschichte 1967 S 98 200 Jahre evangelische Pfarrgemeinde A B Dornbach 1790 1990 Presbyterium der Evangelischen Pfarrgemeinde A B Dornbach Gmund in Karnten 1990 S 40 online Wien Lutherische Stadtkirche Trauungsbuch 1 S 64f World s evangelical alliance J M Mitchell Hrsg The religious condition of Christendom described in a series of papers presented to the seventh general conference 1879 S 121 The wife of Pastor Wehrenpfennig at Goisern in Upper Austria deserves special mention for her zealous care for the young Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Begr u hrsg von Friedrich Wilhelm Bautz Fortgefuhrt von Traugott Bautz Bd 19 2001 S 1511 1516 Vgl Hochkirche in Osterreich Lexikon Band 1 1966 S 506Normdaten Person GND 103075585 lobid OGND AKS VIAF 66871493 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Overbeck Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 24 Dezember 1759GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 11 Oktober 1819STERBEORT Goisern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Overbeck amp oldid 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