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Johann Diedrich Moller 16 Marz 1844 in Wedel 29 Oktober 1907 ebenda war ein deutscher Optiker Johann Diedrich Moller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mollers Diatomeenpraparate 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer zweite Sohn eines Leinenwebers musste schon als Kind mit Web Mal und Landarbeit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen Zunachst erlernte er das Malerhandwerk seine zeichnerischen Fahigkeiten vervollkommnete er in der Zeichenschule der Hamburger Patriotischen Gesellschaft Aufgrund seines Interesses an Linsen und optischen Geraten nahm er zusatzlich eine Lehre bei dem Hamburger Optiker Dr Hugo Schroder auf Mit 20 Jahren kehrte er dann wieder nach Wedel zuruck und richtete sich 1864 im Elternhaus eine kleine optische Werkstatt ein Sie war die Keimzelle fur den spateren Betrieb Optische Werke J D Moller Hier begann er Mikroskoplinsen und Prismen fur Hamburger Betriebe herzustellen Seine Interessen gingen jedoch weit uber diese Arbeit hinaus Mit einem selbstgebauten Mikroskop untersuchte er Insekten Pflanzen und Holz Auch daraus entwickelte er einen Geschaftszweig denn der Bedarf an mikroskopischen Dauerpraparaten fur Schausammlungen wuchs Moller liess Brunnen in Wedel bohren um das zur Linsenherstellung notwendige Wasser standig zur Verfugung zu haben Aufgrund seines Interesses an optischen Fragestellungen experimentierte er fruh mit der Fotografie es entstand eine Sammlung von Fotos aus Wedel aus den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende Ebenso fertigte er mikroskopische Fotografien beruhmter Personlichkeiten auch das Betrachten dieser Mikrofotos unter dem Mikroskop diente der gesellschaftlichen Unterhaltung Da Mollers Geschafte florierten verlegte er seine Werkstatt in ein Bauernhaus Er war 1869 70 bereits vermogend genug um sich auf dem Grundstuck Rosengarten 6 ein Haus zu bauen In den 1880er Jahren beschaftigte er sich auch mit dem Anbau von Spargel bei der Gartenbauausstellung 1897 wurden seine Zuchtungen ausgezeichnet Im Jahre 1904 verbrachte Moller einige Monate in den USA Er starb an einer Lungenentzundung Die Stadt Wedel benannte eine Strasse nach ihm Die von Moller gegrundete Firma wurde mit Taschenprismenglasern Cinemascope Projektionsvorsatzen und Mikroskopen bekannt gegenwartig hat sie Weltgeltung als Produzent augenchirurgischer Prazisionsgerate Mollers Diatomeenpraparate BearbeitenSchwerpunkt von Mollers Schaffen waren Legepraparate von Diatomeen also mikroskopisch kleinen vielgestaltigen Kieselalgen die nach asthetischen und mathematischen Gesichtspunkten in einer Kreisform oder zu komplexeren zumeist runden symmetrischen Formen arrangiert wurden Das Betrachten derartiger Salonpraparate diente dem Zeitvertreib in gesellschaftlich hoheren Kreisen Diatomeenpraparate von Moller gelten was die Zahl der gelegten Diatomeen die Prazision der Platzierung und die Asthetik des Arrangements betrifft als unubertroffen Kein anderer Diatomist verfugte uber zugleich hochstes handwerkliches Geschick und asthetisches Empfinden wie Moller Mit den Kreis und Salonpraparaten auf der einen Seite sowie den sogenannten Typenplatten zur Klassifizierung von Diatomeen schaffte Moller dessen Diatomeenpraparate zunachst als unwissenschaftlich galten letztlich den Spagat zwischen ernsthafter Wissenschaft und Kunst Auf den grossten Typenplatten wurden bis zu 4000 Diatomeen geometrisch angeordnet 1 1890 veroffentlichte Moller einen Katalog dieser Legeplatten in welchem er sie fotografisch dokumentierte 2 Fur seine Arbeit wurde er international ausgezeichnet Erst in den letzten Jahren wurde das Lebenswerk Mollers von Matthias Burba systematisch aufgearbeitet hierbei wurden zahlreiche Handschriften auch uber von Moller entwickelte Praparationstechniken die als verschollen galten wieder aufgefunden ebenso konnte der Verbleib zahlreicher Praparate geklart werden Literatur BearbeitenJ M Richter Johann Diedrich Moller In Die Heimat Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur und Landeskunde in Schleswig Holstein Hamburg und Lubeck Bd 19 1909 Heft 10 Oktober 1909 S 217 220 Digitalisat Joachim Rienitz Moller Johann Dietrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 645 f Digitalisat Sabine Weiss Klaus Moller Hrsg J D Moller Optische Werke Wedel 1864 1989 Erfurt 2006 ISBN 3 89702 955 3 Helene Kranz Diatomeen im 19 Jahrhundert Typenplatten und Salonpraparate von Johann Diedrich Moller Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Hamburg Bd 41 Katalog Zoologisches Museum der Universitat Hamburg Keltern Weiler Goecke amp Evers 2009 Weblinks BearbeitenAngela Grosse Die bunte Welt der Kieselalgen In Hamburger Abendblatt 16 November 2007 zur Ausstellung Die Kunst Diatomeen zu legen Johann Diedrich Moller 1844 1907 vom 15 Nov 2007 15 April 2008 im Zoologisches und Botanisches Museum Hamburg Einzelnachweise Bearbeiten J D Mollers Typenplatten wiederentdeckt auf mikrohamburg de WorldCat org Johann Diedrich MollerNormdaten Person GND 117585750 lobid OGND AKS LCCN nb2009015234 VIAF 20461458 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moller Johann DiedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher OptikerGEBURTSDATUM 16 Marz 1844GEBURTSORT WedelSTERBEDATUM 29 Oktober 1907STERBEORT Wedel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Diedrich Moller amp oldid 233150155