Die Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH ist die zweitgrößte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Österreichs. Neben dem Sitz in Graz befinden sich weitere Standorte auch in Weiz, Niklasdorf, Klagenfurt, Wien und Pinkafeld. Die Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH befindet sich im Eigentum des Landes Steiermark (80,75 %), der BABEG Kärntner Betriebsansiedlungs- & Beteiligungsgesellschaft (14,25 %) und der Landesholding Burgenland (5 %). Eingebettet in das nationale und internationale Innovationsnetzwerk erarbeiten die Forscher Innovationen in den drei Themenbereichen Informations- und Produktionstechnologien, Humantechnologie und Medizin sowie Gesellschaft und Nachhaltigkeit.
Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1986 (als GmbH) |
Sitz | Graz, Österreich |
Leitung | Heinz Mayer (Geschäftsführer) |
Mitarbeiterzahl | Rund 500 (Stand: 31. Dezember 2022) |
Umsatz | 48,3 Mio. € Forschungsleistung (9,7 Mio. € Gesellschafterzuschuss) |
Branche | Angewandte Forschung, Entwicklung, Consulting |
Website | www.joanneum.at |
Geschichte Bearbeiten
Die frühen Jahre Bearbeiten
Mit der Einrichtung der vier Zentren / Institute wurde vom Land Steiermark strategisch langfristig in Forschung und Entwicklung am Standort Steiermark investiert. Es wurden Finanzmittel aufgebracht, die der Bund zur damaligen Zeit nicht zur Verfügung stellen konnte.
- 1950: Gründung Zentrum für Elektronenmikroskopie
- 1963: Gründung Rechenzentrum
- 1965: Gründung Reaktorinstitut
Ab 1968 Bearbeiten
Nach der 1968 erfolgten Neufassung der Satzungen für die kooperativen Forschungsvereine in Graz und deren Vereinheitlichung in der organisatorischen Gestaltung, erfolgte 1971 die Gründung des Forschungszentrums Graz. In den folgenden Jahren bis 1977 wurde dann eine Anzahl neuer Themen aufgebaut bzw. die dazugehörigen Einheiten, Institute und Laboratorien als anwendungsorientierte Ergänzung zu den Universitäten geschaffen:
- Institut für Umweltforschung
- Institut für Röntgenfeinstrukturforschung
- Institut für Bauphysik und Fenstertechnik
- Arbeitsgemeinschaft für Weltraumforschung
- Arbeitsgemeinschaft für geothermale Energie
- Mathematisch-Statistische Sektion
- Vereinigung für hydrogeologische Forschung
- Laboratorium für Kolloidforschung
- Studiengruppe für internationale Analysen (Laxenburg)
- Laboratorium für Sensorik.
1978 erfolgte die Gründung der Forschungsgesellschaft Joanneum. Bedingt durch die Entwicklung des Arbeitsspektrums und des geografischen Wirkungsraumes wurde 1978 das Forschungszentrum Graz in die Forschungsgesellschaft Joanneum übergeführt und in den bis 1986 inhaltlich sowie organisatorisch neu geordnet. Anfang der 1980er Jahre war die Forschungsgesellschaft Joanneum bereits die zweitgrößte außeruniversitäre Forschungsorganisation Österreichs. Folgende Institute wurden im Rahmen der Forschungsgesellschaft Joanneum neu gegründet:
- Institut für Vorsorgemedizin
- Institut für Umweltgeologie und angewandte Geographie
- Institut für Geothermie und Hydrogeologie
- Sektion Rohstoffforschung
- Institut für angewandte Geophysik
- Laboratorium für Lagerstättenphysik und -technik
- Laboratorium für Chemie und Biologie
- Institut für Oberflächenforschung
- Arbeitsgemeinschaft für Polymerforschung
- Institut für Messtechnik
- Institut für Digitale Bildverarbeitung und Graphik
- Institut für maschinelle Dokumentation
- Institut für Angewandte Systemtechnik
1986 kam es zur Gründung der Forschungsgesellschaft Joanneum Ges.m.b.H., 1994 zur Umbenennung der Forschungsgesellschaft Joanneum Ges.m.b.H. in Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH. 1995 erfolgte die Gründung einer Außenstelle in Wien und die Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems nach ÖNORM EN ISO 9001. 1997 erfolgte die Übernahme der Geschäftsführung durch Bernhard Pelzl und Edmund Müller und der Beginn der Regionalisierungsoffensive begleitet durch die Gründung regionaler Standorte in Frohnleiten, Hartberg, Judenburg und Weiz in den Folgejahren.
Ab 2000 Bearbeiten
- 2000:
- 2001:
- 2002:
- 2004:
- 2005:
- 2006:
- 2007:
- 2008:
- 2009:
- 2010:
- 2011:
- 2012:
- 2013:
- 2014:
- 2015:
- 2016:
- 2017:
- 2018:
- 2019:
- 2021: Am 1. September 2021 übernimmt Heinz Mayer die Geschäftsführung der Forschungsgesellschaft.
- 2023: Großer Forschungsausbau: Am Standort Klagenfurt eröffnet DIGITAL ein Labor für digitale Zwillinge.
Abfolge der Geschäftsführer Bearbeiten
- ?–?: Berghold Bayer, Rainer Uranschek
- 1997–2011: Edmund Müller, Bernhard Pelzl
- 2011–2021 Wolfgang Pribyl
- Seit 1. September 2021 Heinz Mayer
Gliederung des Unternehmens Bearbeiten
Seit 1. Juli 2016 sind die Forschungsarbeiten in sieben Forschungseinheiten gegliedert. Diese Einheiten umfassen jeweils drei bis sechs Forschungsgruppen.
Institut für Sensorik, Photonik und Fertigungstechnologien (Materials) Bearbeiten
- Hybridelektronik und Strukturierung
- Licht und Optische Technologien
- Laser- und Plasma-Technologien
- Sensoren und Funktionales Drucken
- Smart Connected Lighting
Institut für Biomedizinische Forschung und Technologien (Health) Bearbeiten
- Biomedizinisches Gewebe Monitoring
- Bioanalytik und Metabolomics
- Kompetenzgruppe Digital Healthcare Solutions
- Kompetenzgruppe Datenmanagement und Biostatistik
Institut für digitale Technologien (Digital) Bearbeiten
- Fernerkundung und Geoinformation
- Intelligent Vision Applications
- Telekommunikation, Navigation und Signalverarbeitung
- Connected Computing
- Intelligente Akustische Lösungen
- Kompetenzgruppe Cyber Security and Defence
Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Innovationsforschung (Policies) Bearbeiten
- Technologie, Innovation und Politikberatung
- Datenanalyse und statistische Modellierung
- Regionalökonomie und Strukturpolitik
Institut für Robotik und flexible Produktion (Robotics) Bearbeiten
- Industrie Robotersystem Technologien
- Kompetenzgruppe Robotics Evaluation Lab
- Robotics Training Center
Institut für Klima, Energiesysteme und Gesellschaft (Life) Bearbeiten
- Wetter- und Klimarisikomanagement
- Klimaneutrale Energiesysteme und Lebensstile
- Internationale Klimapolitik und -ökonomik
- Kompetenzgruppe Urban Living Lab
Kooperatives Zentrum für Regenerative Medizin (Coremed) Bearbeiten
- Geweberegeneration und Wundheilung
Namensgebung, Leitspruch Bearbeiten
Der Name Joanneum Research leitet sich von Erzherzog Johann (1782–1859) ab, der sich ein Leben lang für die Naturwissenschaften interessierte. Der Leitspruch des Unternehmens lautet „Miteinander zukunftsrelevant“.
Verbundene Unternehmen Bearbeiten
- JR-AquaConSol GmbH
Gesellschaftsrechtliche Beteiligungen Bearbeiten
- ALP.Lab GmbH
- decide Clinical Software GmbH
- Digital Innovation Hub Süd GmbH (DIH SÜD)
- EPIG GmbH
- FH Joanneum Gesellschaft mbH
- Geo5 GmbH
- Holz.Bau Forschungs GmbH
- Human.Technologie Styria GmbH
- Pacemaker Technologies GmbH
Kompetenzzentrenprogramm Comet (K1- und K2-Zentren) Bearbeiten
- BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH
- CBmed GmbH
- Know-Center GmbH – Research Center for Data-Driven Business & Big Data Analytics
- Polymer Competence Center Leoben GmbH
- Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH
- ACIB GmbH
- Virtual Vehicle Research GmbH
- Materials Center Leoben Forschung GmbH
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Eigentümer der BABEG sind: Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (2,5%), Land Kärnten (47,5%), Republik Österreich (50%)
- Kommunikation-Land Steiermark, Martin Schemeth: Das Land Burgenland beteiligt sich an Joanneum Research. Abgerufen am 10. November 2020.
- Im Land der Schlüsseltechnologien. Abgerufen am 16. Juli 2021.
- Norbert Swoboda: Steirer des Tages : Kapitän am Forschungsschiff. Kleine Zeitung, Print, 18. März 2021, S. 18.
Koordinaten: 47° 4′ 27″ N, 15° 27′ 18″ O