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Joao Ubaldo Osorio Pimental Ribeiro 23 Januar 1941 in Itaparica Bahia 18 Juli 2014 in Rio de Janeiro war ein brasilianischer Schriftsteller Joao Ubaldo Ribeiro 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Verfilmungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenJoao Ubaldo Ribeiro war das erste von drei Kindern des Ehepaares Manoel Ribeiro und Maria Felipa Osorio Pimental Als Ribeiro zwei Monate alt war ubersiedelte die Familie nach Aracaju im Bundesstaat Sergipe Bereits fruh begann er sich fur Literatur zu interessieren Ab 1955 besuchte er das Colegio da Bahia zusammen mit Glauber Rocha mit dem er sich 1956 anfreundete 1957 wurde er erstmals fur lokale Zeitungen als Journalist tatig Er begann 1958 an der Universidade Federal da Bahia Jura zu studieren In dieser Zeit gab er zusammen mit Glauber Rocha diverse Zeitschriften und Kulturjournale heraus zeitweilig war er Chefredakteur der in Sao Salvador da Bahia erscheinenden Tageszeitung Tribuna da Bahia 1 1959 wurde sein Werk Lugar e Circunstancia dt Ort und Umstand in einer Anthologie fur Erzahlungen aus Bahia veroffentlicht 1960 heiratete Ribeiro seine erste Frau Maria Beatriz Moreira Caldas eine Kommilitonin Die Ehe wurde neun Jahre spater wieder geschieden 1963 schrieb er seinen ersten Roman Setembro nao faz sentido dt September ergibt keinen Sinn 1964 verliess Ribeiro aus politischen Grunden das Land und ging in die Vereinigten Staaten um dort Volkswirtschaft zu studieren Bereits 1965 kehrte er aber wieder nach Brasilien zuruck und hielt Vorlesungen in Politikwissenschaften an der Universidade Federal da Bahia Nach sechs Jahren gab er allerdings seine akademische Karriere wieder auf und wandte sich wieder dem Journalismus zu 1969 heiratete er die Historikerin Monica Maria Roters mit der er zwei Tochter hatte Emilia 1970 und Manuela 1972 1971 wurde sein Roman Sargento Getulio veroffentlicht mit dem ihm der Durchbruch als Schriftsteller gelang 1974 kam sein Buch Vencecavalo e o outro povo dt Pferdebezwinger und die anderen heraus 1980 schloss Ribeiro seine dritte Ehe mit Berenice Batella mit welcher er ebenfalls zwei Kinder hatte Bento 1981 und Francisca 1983 1981 ging er mit seiner Familie als Stipendiat nach Lissabon Dort schrieb er fur die Zeitschrift Careta 1984 erschien sein Hauptwerk Viva o povo brasileiro ubersetzt Es lebe das brasilianische Volk im Deutschen als Brasilien Brasilien veroffentlicht Als Teilnehmer des Berliner Kunstlerprogramms des DAAD wohnte Ribeiro 1990 1991 in Berlin Seine Erfahrungen in dieser Zeit hat er in mehreren Zeitungsbeitragen festgehalten und eine Auswahl dieser Texte dann in dem Buch Ein Brasilianer in Berlin Original Um brasileiro em Berlim zusammengefasst Im deutschen Sprachraum fand sein Werk die grosste Verbreitung ausserhalb Brasiliens und Portugals 2 Zu seinen Ehrungen gehoren je ein Premio Jabuti in den Jahren 1972 und 1984 sowie 1993 die Wahl zum Mitglied der Academia Brasileira de Letras in der er den Sitz 34 einnahm 1994 erhielt Ribeiro den Anna Seghers Preis 2008 den Premio Camoes den wichtigsten portugiesischsprachigen Literaturpreis fur sein Gesamtwerk 3 Seit seiner Ruckkehr nach Brasilien lebte er bis zu seinem Tod in Rio de Janeiro 2013 besuchte er die Frankfurter Buchmesse Im Juli 2014 erlag er in seiner Heimatstadt im Alter von 73 Jahren einer Lungenembolie 4 Werke BearbeitenRibeiros Werke sind meist in seiner Heimat Bahia angesiedelt und haufig in dortige Geschichten und Legenden eingebettet 5 Er konnte ausgezeichnet die Stimmungen und Menschen seiner Heimat beschreiben Oft haben seine Werke einen leicht surrealen Charakter welcher die Situationen in denen sich die Handelnden befinden uberzeugend verstarkt 6 In seinem Hauptwerk Viva o povo brasileiro entwirft er mit grimmigem Humor ein Panorama der Provinz Bahia ihrer afrobrasilianischen Mythen Skurrilitaten und Grausamkeiten im Verlauf des 19 Jahrhunderts aus der Sicht vieler Menschen unterschiedlicher Schichtzugehorigkeit und Hautfarbe deren Lebenswege eng miteinander verflochten sind 7 Darin spiegelt sich die gesamte Geschichte und nationale Identitatsproblematik Brasiliens Ribeiros Werk ist dem magischen Realismus zuzuordnen einem lateinamerikanischen Literaturstil dessen Hauptvertreter Gabriel Garcia Marquez ist Ein anderer Teil seiner Werke beruht auf autobiographischen Gegebenheiten z B Ein Brasilianer in Berlin Ribeiro war einer der bedeutendsten brasilianischen Schriftsteller Sargento Getulio Original Sargento Getulio 1971 Der Heilige der nicht an Gott glaubte Original O santo que nao acreditava em Deus 1981 Leben und Leidenschaft von Pandonar dem Grausamen Original Vida e paixao de Pandomar o cruel 1983 Brasilien Brasilien Roman Ubersetzt von Curt Meyer Clason und Jacob Deutsch Suhrkamp Taschenbuch 3098 Suhrkamp Frankfurt am Main Original Viva o povo brasileiro 1984 Das Lacheln der Eidechse Original O sorriso do lagarto 1989 Ein Brasilianer in Berlin Original Um brasileiro em Berlim 1994 zweisprachige Ausgabe portugiesisch deutsch 2010 Das Wunder Pfaueninsel Roman Originaltitel O feitico da Ilha do Pavao 1997 ubersetzt von Nicolai von Schweder Schreiner Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45288 4 Verfilmungen BearbeitenLiterarische Vorlage 1983 Sargento GetulioDrehbuch 1996 Tieta do Brasil Tieta do Agreste Literatur BearbeitenSteven Uhly Multipersonalitat als Poetik Umberto Eco Il nome della rosa Joao Ubaldo Ribeiro Viva o povo brasileiro Jose Saramago O evangelho segundo Jesus Cristo Lang Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 631 36410 5 Darin vor allem S 111 177 Einzelnachweise Bearbeiten Kay Michael Schreiner Hrsg Zitronengras Neue brasilianische Erzahler Ein Lesebuch Kiepenheuer amp Witsch Koln 1982 ISBN 3 462 01495 1 S 234 Matthias Rub Realistische Tiere und Menschen in kraftigen Farben Zum Tod des brasilianischen Schriftstellers Joao Ubaldo Ribeiro In Frankfurter Allgemeine Zeitung 21 Juli 2014 S 14 Joao Ubaldo Ribeiro erhalt Premio Camoes 26 Juli 2008 Kersten Knipp Der lachende Klassiker Zum Tod von Joao Ubaldo Ribeiro In NZZ 20 Juli 1014 1 Klaus Dieter Ertler Die Dichotomie Brasilien Portugal in Viva o povo brasileiro von Joao Ubaldo Ribeiro In Claudius Armbruster Hrsg Portugal und Brasilien Dialog und Diskussion der Kulturen Literaturen und Medien IKO Verlag fur interkulturelle Kommunikation Frankfurt am Main 2005 S 40 50 hier S 41 Ellen Spielmann Populismo como utopia la novela historica Viva o povo brasileiro de Joao Ubaldo Ribeiro y el estudio historiografico O povo brasileiro de Darcy Ribeiro In Sonja Steckbauer Hrsg La novela latinoamericana entre historia y utopia Mesa Redonda Neue Folge Bd 13 Eichstatt 1999 ISSN 0946 5030 S 178 193 hier S 184 188 Steven Uhly Multipersonalitat als Poetik Umberto Eco Il nome della rosa Joao Ubaldo Ribeiro Viva o povo brasileiro Jose Saramago O evangelho segundo Jesus Cristo Lang Frankfurt am Main 2000 S 111 113 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joao Ubaldo Ribeiro im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Joao Ubaldo Ribeiro im Katalog des Ibero Amerikanischen Instituts Preussischer Kulturbesitz Berlin Joao Ubaldo Ribeiro in der Internet Movie Database englisch Bio Bibliografie Joao Ubaldo Ribeiro auf der Website der Academia Brasileira de Letras portugiesisch Wir waren nie literarische Allesfresser Joao Ubaldo Ribeiro im Gesprach mit Peter B Schumann auf dradio de 27 Januar 2013Normdaten Person GND 119549859 lobid OGND AKS LCCN n81125333 VIAF 84490901 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ribeiro Joao UbaldoALTERNATIVNAMEN Pimental Ribeiro Joao Ubaldo Osorio vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG brasilianischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 23 Januar 1941GEBURTSORT Itaparica BahiaSTERBEDATUM 18 Juli 2014STERBEORT Rio de Janeiro Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joao Ubaldo Ribeiro amp oldid 208501672