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Jalangac Tepe auch als Geoksjur Tepe 3 bezeichnet ist ein Ruinenhugel in der Oase Goksuyri russisch Gyoksyur Gjoksjur in Turkmenistan Die dortige Siedlung datiert ins vierte Jahrtausend v Chr und wurde von 1957 bis 1960 zum Teil ausgegraben In den 1950er Jahren startete die Sowjetunion ein umfangreiches archaologisches Forschungsprogramm in dessen Verlauf viele Fundstatten vor allem in Zentralasien untersucht wurden In der Goksuyri Oase wurden neun Fundorte identifiziert die von 1 bis nach 9 durchnummeriert wurden zum Teil aber auch eigene Namen erhielten Der Ruinenhugel ist oval etwa 4 6 m hoch und 130 95 m gross Es wurden drei Besiedlungsschichten ausgegraben wobei nur die obersten zwei Schichten grossflachig untersucht wurden Es fand sich in der obersten Schicht eine Reihe von runden und rechteckigen Lehmbauten Vor allem die runden Bauten sind durch Mauern miteinander verbunden und hatten vielleicht Verteidigungscharakter Eine Rekonstruktion als Turme ist erwogen worden Die Ausgraber interpretierten diese Rundbauten als Wohnhauser da sich in ihnen Herde fanden Im Zentrum der Ausgrabungsflache stand ein grosses rechteckiges Haus mit besonders starken Wanden Die Wande und der Fussboden hatten einen braunen Lehmverputz Im Haus fanden sich links vom Eingang der im Suden lag ein Podest und im Norden ein Sockel den die Ausgraber als Opferstelle interpretierten Das Haus mag als Tempel gedient haben wobei diese Interpretation unsicher ist Sudlich dieses grossen Hauses stand ein ahnlicher jedoch nicht so gut erhaltener Bau dessen Wande nicht so stark waren Auch hier fand sich ein vergleichbarer Sockel Die darunterliegende Schicht wurde ungefahr in gleichem Umfang ausgegraben Schon in dieser Schicht standen die beiden grossen Hauser im Zentrum der Siedlung Das grosste Haus hatte einen Vorraum Um das Haus herum fanden sich kleinere Bauten Einer von ihnen bestand aus einer Reihe von parallel errichteten Wanden Es kann vermutet werden dass auf ihnen einst ein Holzfussboden lag An der Nordwestseite gab es eine dicke Mauer die die Bauten von einer Gruppe von zehn kleinen Hausern trennte Funf von ihnen wurden als Wohnbauten gedeutet da sich in ihnen jeweils ein Ofen befand Die anderen Bauten dienten wohl wirtschaftlichen Zwecken Von der dritten Schicht ist nur ein Teil des grossen Hauses in der Mitte der Siedlung ausgegraben worden das also schon damals stand Die Ausgraber unterschieden drei Kulturstufen anhand der oftmals reich bemalten Keramik in der Goksuyri Oase die Daslydzi Stufe die Jalangac Stufe und die Geoskjur Stufe Diese Stufeneinteilung wurde nicht in allen Teilen der Forschung ubernommen Ein Teil der Forschung bezeichnet diese Kulturstufen dagegen als Namazga I bis III 1 Die mittlere Jalangac Stufe ist nach diesem Fundort benannt und entspricht der Namazga I und II Stufe Typisch sind vor allem bemalte Gefasse mit Dreiecksmustern unterhalb des Gefassrandes Es kommen vereinzelt sehr schematisierte menschliche Figuren vor Typisch sind auch unterhalb des Gefassrandes gemalte Linien Neben der Keramik fanden sich Werkzeuge aus Bein Knochen und gebranntem Ton In der obersten Schicht kamen ein Beil und ein Flachspitze aus Kupfer zum Vorschein Daneben fanden sich zahlreiche Tonfiguren die Tiere aber auch Figuren nackter Frauen darstellen An Tierknochen fanden sich Rind Kleinvieh und Schwein wobei das Kleinvieh deutlich in der Uberzahl war Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Parzinger Die fruhen Volker Eurasiens Vom Neolithikum bis zum Mittelalter Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54961 6 S 147 Literatur BearbeitenHermann Muller Karpe Neolithisch kupferzeitliche Siedlungen in der Geoksjur Oase Sud Turkmenistan Materialien zur Allgemeinen und Vergleichenden Archaologie Band 30 Munchen 1984 ISBN 3406308279 S 13 17 32 37 42 48 49 58 65 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jalangac Tepe amp oldid 238040492