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Jakob Carpov 29 September 1699 in Goslar 9 Juni 1768 in Weimar auch Jacobus Carpovius war ein deutscher Philosoph Theologe Mathematiker Rektor und Universalgelehrter Jakob Carpov Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werkauswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJakob Carpov war der Sohn eines Konrektors 1721 nahm er das Studium der Philosophie in Halle an der Saale bei Christian Wolff auf Ein Jahr spater immatrikulierte er sich an der Universitat Jena wurde dort Magister und hielt ab 1725 Vorlesungen uber die Wolffsche Philosophie Zusammen mit Heinrich Kohler und Peter Reusch verteidigte Carpov Wolffs Lehre in den nachfolgenden Jahren auch abseits des Katheders Mehrere Streitschriften griffen dabei den Theologen Joachim Lange den Wortfuhrer der Hallenser Pietisten scharf an Infolge einer polemisch gefuhrten Debatte um die Wertheimer Bibel und den Wolffianismus geriet Carpov schliesslich aufgrund der Liaison mit seiner Haushalterin und Geliebten Rosenhonin in Kritik Unterstutzt durch Angriffe Langes durch Polemiken des Theologen und Scholastikers Johann Franz Buddeus sowie durch Einwurfe des Philosophen Johann Jacob Syrbius urteilte der Jenenser Universitatsrat im Jahr 1736 Carpov habe sich eine gedoppelte Hure anvertrauen lassen 1 2 Philosophisch zunehmend isoliert nahm Carpov 1737 daher ein Angebot des Weimarer Hofes an Fortan lehrte er bis zu seinem Lebensende als Rektor am Gymnasium in Weimar 1742 ubernahm Carpov eine Professor fur Mathematik und wurde 1745 Direktor des Weimarer Gymnasiums Carpov war Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin Er kommunizierte mit Gelehrten wie Johann Peter Sussmilch welcher ihn in seinem Versuch eines Beweises dass die erste Sprache ihren Ursprung nicht vom Menschen sondern allein vom Schopfer habe als einen scharfsinnigen Philosophen beschrieb und beriet etwa Gottfried Wilhelm Leibniz Als Jungwolffianer vertrat Carpov die demonstrative Methode deren Anwendungsbereich er sukzessive auf die neuzeitliche Theologie ausweitete Carpovs 1737 im Druck erschienenes Werk Theologia revelata dogmatica methodo scientifica adornata wurde per Dekret der romisch katholischen Glaubenskongregation vom 3 Dezember 1754 auf den Index gesetzt 3 Werkauswahl BearbeitenAusfuhrliche Erlauterung der Wolffischen vernunftigen Gedancken von der Menschen Thun und Lassen Darin hauptsachlich diejenigen Stellen Welche Herr D und Prof Joachimus Lange in seinen philosophischen Fragen uber die so genannte mechanische Moral zu bestreiten gesuchet Richtig erklaret und vertheidiget worden sind Nebst einer zweyfachen Vertheidigung der Nothigen Antwort auf die 130 Langischen Fragen ans Licht gestellet Frankfurt am Main Leipzig 1735 Digitalisat Nachdruck Olms Hildesheim 1999 ISBN 3 487 10759 7 Jacob Carpov Theologia Revelata Dogmatica Methodo Scientifica Adornata Avctore Iacobo Carpovio Philosophiae Magistro Johann Adam Melchior Frankfurt am Main und Leipzig 1737 urn nbn de gbv 3 1 835600 Latein Psychologia Sacratissima Hoc Est De Anima Christi Hominis In Se Spectata Commentatio Theologico Philosophica Melchior Frankfurt Leipzig 1738 Digitalisat Inania Singvlarivm Clvgianorvm Theologiae Carpovianae Ad Amplivs Illvstrandam Et Defendendam Doctrinam De Ceatione Oppvgnatam Melchior Frankfurt Jena 1738 Digitalisat De stamine humanitatis Christi disquisitio theologico philosophica Melchior Frankfurt Leipzig 1741 Digitalisat Reflexions sur le droit de la neutralite Hoffmann Weimar 1744 Digitalisat De mensura sapientiae in principe perfecto oratio solemnis Mumbach Weimar 1749 Digitalisat Diatribe de Baptismo Proselytarum ex lege Levitica demonstrato Hoffmann Weimar 1760 Digitalisat Itinerarium Christi redivivi Glusing Weimar 1764 Digitalisat Literatur BearbeitenMax Wundt Die Philosophie an der Universitat Jena in ihrem geschichtlichen Verlauf dargestellt Jena 1932 Johann Peter Sussmilch Versuch eines Beweises dass die erste Sprache ihren Ursprung nicht vom Menschen sondern allein vom Schopfer erhalten habe Koln 1998 Nachdruck Burckhardt Carpov Jakob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 8 f Einzelnachweise Bearbeiten Ursula Goldenbaum Leibniz Theodicee als theoretische Grundlage der Wertheimer Bibel Ein Beitrag zur Geschichte der Universitat Jena In Alexandra Lewandowski Hrsg Leibnizbilder im 18 und 19 Jahrhundert Franz Steiner Wiesbaden Stuttgart 2004 ISBN 3 515 08401 0 S 100 103 Notker Hammerstein Christian Wolff und die Universitaten Zur Wirkungsgeschichte des Wolffianismus im 18 Jahrhundert In Werner Schneiders Hrsg Christian Wolff 1679 1754 Interpretationen zu seiner Philosophie und deren Wirkung 2 Auflage Felix Meiner Hamburg 1986 ISBN 978 3 7873 0676 3 S 266 277 Jesus Martinez de Bujanda Marcella Richter Index des livres interdits Index librorum prohibitorum 1600 1966 Mediaspaul Montreal 2002 ISBN 2 89420 522 8 S 193 franzosisch Google Digitalisat Normdaten Person GND 12046800X lobid OGND AKS LCCN n99040520 VIAF 12478673 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carpov JakobKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph Theologe Mathematiker Rektor und UniversalgelehrterGEBURTSDATUM 29 September 1699GEBURTSORT GoslarSTERBEDATUM 9 Juni 1768STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Carpov amp oldid 230905794