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Das Jakle Grab ist ein Grabmal im Wald nahe der Gemarkungsgrenze zwischen den Ortschaften Bergfelden und Heiligenzimmern im Landkreis Rottweil Das beliebte Wanderziel ist auf dem Fussweg von Heiligenzimmern her erreichbar Ein weiterer Weg beginnt am Wanderparkplatz bei Bergfelden Ebenfalls auf gut ausgebauten Wegen erreicht man das Ziel vom Wanderparkplatz gegenuber dem Schutzenhaus Vohringen Jakle Grab im Jahr 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung des Grabes 2 Das Grab und der Name Jakle 3 Der Jakle heute 4 Uberlieferung von Hans Kimmich 5 Uberlieferung von G Kimmich 1937 6 WeblinksUrsprung des Grabes BearbeitenDie jungste schriftliche Uberlieferung stammt aus dem Jahre als Hans Kimmich geb 1834 die mundlich erhaltenen Geschichten zu Papier brachte Als gesichert kann jedoch gelten dass der Viehhirte Michael Jakle 1627 starb und im Wald an besprochener Stelle beerdigt wurde Undokumentiert bleibt der Einfluss des Dreissigjahrigen Kriegs wahrend dessen die meisten Einwohner Bergfeldens samt deren Pfarrer in die Stadt Sulz am Neckar flohen Das Grab und der Name Jakle Bearbeiten nbsp Schrein beim Jakle Grab mit der Schreibweise Michael Jakle Erhalten ist ein steinerner Grabstein am heute in Holz gefassten Grab Das heutige holzerne Grabkreuz und die Inschrift im Schrein nennen den Namen Jakle beziehungsweise Michael Jakle mit einfachem k Hans Kimmich nennt ihn ebenfalls Jakle mit einfachem k aber ohne Vornamen Bei der Gemeinde Bergfelden findet sich der Name Johann Jackle der von Zeitungsberichten ubernommen wurde Am Grab selbst findet sich weiterhin ein Schrein der von einem Burger des Ortes Bergfelden erbaut wurde Darin liegt eine Broschure mit den Geschichten von Hans Kimmich und seinem Sohn G Kimmich sowie ein Gastebuch in das sich Besucher eintragen konnen Altere Gastebucher sind im Rathaus Bergfelden verwahrt Die Geschichte von Hans Kimmich wurde von einem Sohn oder Bruder von Edmund A Jakle Anfang des 20 Jahrhunderts ins Englische ubersetzt Der Jakle heute BearbeitenDie Narrenfreunde Bergfelden gegrundet 1998 stellen als Figur den Viehhirten Jakle dar wie er typischerweise im Mittelalter ublich anzutreffen war Bei der Gestaltung des Kleides wurde auf Bucher und Dokumentationen aus dieser Zeit zuruckgegriffen Die Figur besteht im Wesentlichen aus der Holzmaske Hut Stiefel Hirtenhose Schaferumhang Hemd Jacke und dem Hirtenstab Der Hut ist mit Tannenzapfen geschmuckt auf dem Umhang befindet sich das Wappen von Bergfelden die Wehrkirche und auf dem Hemd das Wappen der Narrenfreunde Bergfelden Uberlieferung von Hans Kimmich BearbeitenVor etwa 300 Jahren wurde in dem Dorfchen Bergfelden da unten in einer armseligen Hutte ein Knablein geboren Die Eltern waren noch jung der Vater war Jagdgehilfe beim Baron der in der Nahe sein Schloss hatte die Mutter arbeitete als Taglohnerin Schon als Kind zeigte Jakle wie man ihn nannte ein sonderbares Wesen Er spielte nicht wie andere Kinder sondern streifte in Wald und Feld umher wo er die Tiere und Vogel aufstoberte Ofters brachte er junge Hasen und junge Vogel mit nach Hause Schreiben und Lesen hat er nie gelernt dazu war er untauglich Als er etwa 12 Jahre alt war bat er seinen Vater er moge ihn auf die Waldwiese bringen der Erzahler zeigte in die Richtung bergauf wo nach 10 bis 16 Minuten Anstieg das Waldgelande eine grossere Ebene bildete Auf dieser Waldwiese weidete das Vieh das dem Bauern und dem nahen Kloster Kirchberg gehorte Dort wollte Jakle als Huterbub leben und weilen solange er lebte Sein Vater erfullte ihm seinen Wunsch gerne und ubergab ihn einem alten Schafer welcher den Jungen bald lieb gewann und ihn in alle seine geheimen Kunste und seine Wissenschaft die er der Natur abgeschaut hatte einweihte Jakle konnte bald alle Tierstimmen nachahmen Kam jemand in ihre Behausung so rief aus irgendeiner Ecke ein alter Rabe Was witt dau Was willst du oder es kam eine Rehgeiss heran und leckte einem die Hand An einem Querstab in der Ecke hatten Ringelnattern ihren Platz Einem alten Fuchs gefiel es hier besser als in seinem Bau er lag meistens vor der Hutte in der Sonne Ein riesiger Schafhund der die Viehhirten zum Viehhuten brachte hatte alle anderen Tiere lieb und war ihr Beschutzer Ohne diesen klugen Hund ware manches Stuck Vieh das sich verlief verloren gewesen nbsp Wald beim Jakle Grab aufgenommen im Jahr 2006Er holte alle wieder zuruck ohne dass einer von den beiden Hirten mit ihm ging Jakle der den Hund am besten verstand brauchte nur zu sagen Karro such und mit dem Arm Zeichen zu geben und er gab Antwort und flog davon Kam dann der Winter wurde das Vieh in die Stalle der Besitzer getrieben und die Hirten kehrten zu ihren Angehorigen zuruck jedoch nicht ohne vorher ihre Haustiere zu versorgen Jakle nahm den sprechenden Raben mit und sein alter Lehrmeister den Hund Wenn nun Jakle an den Winterabenden in den Lichtstuben erschien was selten genug vorkam trieb er mit den jungen Leuten allerhand Schabernack Er konnte z B machen dass einer dem er die Hand auf die Schulter legte nicht mehr von seinem Stuhl aufstehen oder ein Madchen sein Spinnrad nicht mehr in Bewegung setzen konnte bis Jakle sein erlosendes Wort sprach Auch als Wunderdoktor beim Vieh war er weit herum bekannt besonders bei Geburten von Fohlen und schwierigen Kalbergeburten soll er wahre Wunder vollbracht haben indem er den Tieren einige Male mit der Hand den Nacken entlangstrich Sie wurden ruhig und alles ging normal von sich Jedoch seines Amtes durfte Jakle nur bis Mitternacht walten Beim 12 Uhr Schlagen musste er zuhause sein Warum dieses so war hat er niemand gesagt Als Hexenbanner wurde Jakle in der damaligen Zeit manchmal um Rat gefragt Ein Bauersmann kam auch zu ihm und erzahlte dass es seit einiger Zeit in seinem Hause nicht mehr geheuer sei Mitten in der Nacht werde sein Vieh unruhig und wenn er dann nachsehe stunden alle Tiere zitternd und schwitzend da und den Pferden seien die Schwanze geflochten Jakle gebot dem Mann er solle an seine Stallture drei Kreuze mit Kreide malen und drei Nachste bis nach Mitternacht im Stall wachen Wenn er etwas sehe solle er es mit der Mistgabel erstechen Wie ihm Jakle sagte so tat der Mann und der Spuk horte auf Der Nachtwachter erzahlte dem Bauern dann spater einmal er habe drei Nachte lang einen grossen zottigen Hund um sein Haus schleichen sehen Ein Schmied kam zum Jakle und klagte ihm dass ihn jede Nacht etwas von dem er nicht sagen konne was es sei wurge und plage bis seine Krafte erlahmten und er am Morgen todmude sein Lager verlasse Er bat Jakle um Hilfe Dieser ging einen Augenblick in ein Nebengemach und als er zuruckkam gebot der dem Schmied er solle das Ding welches ihn plage zu fassen versuchen und es auf seinen Amboss nehmen und zuschlagen In der folgenden Nacht bekam der Schmid ein Ding wie eine Maus zu fassen Er stand auf nahm es auf seinen Amboss und schlug drauf Am andern Morgen soll irgendwo im Dorf eine Person mit zerschlagenem Kopf tot im Bett gelegen haben Von da ab hatte der Schmid wieder ruhige Nachte Es war wieder einmal Winter geworden und Jakle bezog sein altes Hauschen im Dorf als Winterquartier Diesmal aber war er gar nicht wie sonst Er lebte ganz zuruckgezogen Wenn ihn eine alte Base die ihm den Haushalt besorgte seit seine Eltern tot waren nicht aufgesucht hatte hatte wohl niemand bemerkt dass Jakle sterbenskrank auf seinem Lager lag Er sah seinen Tod voraus und gab seiner Base seinen letzten Willen kund Sorge dafur dass ich in der Nahe meiner Viehweide unter einer grosse Tanne die auf einer Anhohe steht begraben werde Aber nicht fruher bis dreimal 24 Stunden nach meinem Tode vergangen sind Er zeigte der Base noch genau an wo die Tanne steht und welche Zeichen er in ihre Rinde geritzt hatte Als Jakle gestorben war und das Begrabnis stattfinden sollte wurde der Sarg auf einen mit zwei Pferden bespannten Wagen geladen Als sich der Leichenzug gerade von dem Hauschen entfernte schauten einige Teilnehmer nochmals zuruck Und was sahen sie Jakle schaute pfeiferauchend zum Fenster heraus dem Leichenzug nach Der Weg zum Wald stieg ununterbrochen an doch die Pferde brauchten nicht zu ziehen die Strange waren nie angespannt Das Gefahrt wurde wie von unsichtbarer Hand fortbewegt bis zu einer Stelle kurz vor dem Begrabnisplatz Obwohl hier der Weg abschussig war mussten die Pferde so ziehen dass der Schweiss ihnen auf der Stirn stand als sie am Grab angelangt waren Der Wald rauschte und die Vogel hatten den Trauergesang ubernommen Als der Sarg in die Grube versenkt wurde setzte plotzlich ein Brausen in den Luften ein und es war als waren alle Naturgewalten losgelassen Die Tannen bogen sich und es wurde ganz dunkel Nachdem sich das Grab geschlossen hatte war alles wieder ruhig Aber die Leute die den Jakle zu seiner letzten Ruhestatte begleitet hatten wurden auf dem Heimweg abermals in Schrecken versetzt Obwohl sie soeben den Jakle begraben hatten sahen sie wie er mit seinem machtigen Hund hinter seiner Viehherde herging die er jeden Tag um diese Zeit hinuber zum Viehhaus brachte Aber es war doch Winter und kein Vieh konnte auf der Weide sein Bis heute soll zur mitternachtlichen Stunde das Lauten der Kuhglocken und der Lockruf Jackles im Wald zu vernehmen sein Uberlieferung von G Kimmich 1937 BearbeitenDie Geschichte vom Jakle wie sie mein Vater hier aufgeschrieben hat geht auf die Erzahlungen seines Grossvaters also meines Urgrossvaters zuruck Der hat den Jakle auch nicht mehr gekannt denn er ist 1834 geboren wahrend Michael Jackle das war Jakles richtiger Name schon 1627 starb In der Zwischenzeit wird so manches uber den Jakle in Vergessenheit geraten sein das eine oder andere ist vielleicht auch dazugekommen Auf jeden Fall habe ich als Kind meinen Vater die Jaklegeschichten so erzahlen horen wie sie hier stehen Dabei tat er immer so als ob er selbst daran glaubte und am Schluss berichtete er dann noch von seinem eigenen Erlebnis mit Jakle In seinen Jugendjahren war er eines Tages mit seinem jungeren Bruder Fritz im Wald in der Nahe von Jakles Grab und erzahlte ihm was es mit dem Jakle so auf sich gehabt haben soll Auch dass er heute noch unwirsch reagiere wenn ihn im Wald jemand mit Jockele sperr rufe worauf Fritz auf der Stelle die zwei Worte in den Wald rief Nichts passierte Als die beiden nach Hause kamen rief die Mutter zum Vesper und hiess Fritz einen Krug Most aus dem Keller holen Doch nach einiger Zeit kam er mit dem leeren Krug zuruck Der Krug ist leer Da kommt kein Tropfen mehr raus ich hab sogar das Spundloch aufgemacht Das kann nicht sein sagte die Mutter wir haben es doch erst angestochen Hans geh du der Fritz ist zu dumm zum mostholen Mein Vater tat wie geheissen und kam nach wenigen Minuten mit dem vollen Krug zuruck stellte ihn auf den Tisch und sagte Jockele sperr Weblinks BearbeitenEnglische Version der Jakle Broschure Seiten der Gemeinde Bergfelden uber den Jakle48 329444444444 8 6944444444444 Koordinaten 48 19 46 N 8 41 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakle Grab amp oldid 239065366