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Isidor Gistl 19 Februar 1868 in Schweinhutt 25 Marz 1950 in Frauenau war ein deutscher Fabrikant Das Grab auf dem Friedhof in FrauenauLeben BearbeitenDer Sohn eines Tafelglasmachers Glasfuhrmanns und Wirtshauspachters besuchte die Realschulen in Deggendorf und Regensburg In der Glashutte in Oberfrauenau die im Besitz der Familie Poschinger war erlernte er das Glasgewerbe und die Betriebsleitung 1894 ging er nach Regenhutte wo er in der dortigen Glashutte Steigerwald als Direktor fungierte 1906 kehrte er nach Frauenau zuruck und pachtete die 1848 von Michael von Poschinger gegrundete Moosauhutte bis 1924 Er baute den Betrieb erfolgreich aus die Zahl der Beschaftigten steigerte sich unter seiner Fuhrung von 150 auf 500 Dann kaufte er Grundstucke in Frauenau und errichtete 1923 nach den Planen des Architekten Georg Pabst seine eigene Glashutte Dabei nutzte er die besonderen Verhaltnisse der Inflationszeit und druckte seit dem 25 August 1923 Notgeld Geldscheine von 1 5 Millionen bis 5 Billionen Mark mit denen er seine Arbeiter und Firmen bezahlte Die 1925 an der Bahnstrecke Zwiesel Grafenau fertiggestellte Glashutte Gistl galt als eine der modernsten Kristallglasfabriken Europas Neben der Fabrik liess Kommerzienrat Gistl auf uber 2 000 Hektar 27 Wohnhauser mit 200 Werkswohnungen bauen dazu eine grosszugige Gastwirtschaft und den Gistlsaal den damals grossten Veranstaltungsbau des Bayerischen Waldes Gistl der ein grosser Mazen der Gemeinde und der Pfarrgemeinde war machte Frauenau zum Industriestandort Die Weltwirtschaftskrise uberstand Gistls Unternehmen trotz erheblicher Probleme 1933 34 scheiterte sein Versuch das insolvente Glashuttengut Buchenau zu kaufen am Widerstand des Staates der das Gut schliesslich ubernahm Ende der 1930er Jahre beschaftigte er wieder 700 Personen Der 3 Zentner schwere Glaskonig strengte nach dem Zweiten Weltkrieg vergeblich einen Prozess vor dem Arbeitsgericht gegen seinen Graveurmeister Valentin Eisch an als dieser 1946 seine eigene Glasfabrik in Frauenau grundete Daraufhin versuchte er die neue Glashutte zu boykottieren Er war in erster Ehe mit Amalie Kaspar April 1927 aus Frauenau verheiratet durch die er Vater von acht Kindern wurde von denen drei fruh verstarben Per Zeitungsinserat suchte er nach einer Hausdame Seine Wahl fiel auf Lucie Behrend aus Meissen die er im Januar 1930 heiratete Nach der Scheidung heiratete er mit Pauline Bauer aus Frauenau seine dritte Ehefrau Er starb unerwartet nach einem Kinobesuch im Gistlsaal Literatur BearbeitenHeidi Wolf Ein Mann geht seinen Weg Der Glaskonig Isidor Gistl und Von der Waldarbeiterin zur Unternehmerin Therese Eisch in Frauenau beide in Walder Weite Wildnis Herausgeber Harald Grill Gunter Moser Wolfgang Bauml Buch und Kunstverlag Oberpfalz Amberg 2000 ISBN 3 924350 85 XHubert Ettl Auf dem Weg in eine neue Zeit Fruhe Industrien im Bayerischen Wald mit Textbeitragen von Katharina Eisch Winfried Helm Martin Ortmeier ISBN 3 929517 32 9Normdaten Person GND 1135499993 lobid OGND AKS VIAF 6145149844963102960003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gistl IsidorKURZBESCHREIBUNG deutscher GlasfabrikantGEBURTSDATUM 19 Februar 1868GEBURTSORT SchweinhuttSTERBEDATUM 25 Marz 1950STERBEORT Frauenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isidor Gistl amp oldid 220224951