www.wikidata.de-de.nina.az
Das Hamburger Informationszentrum NS Zwangsarbeit liegt am Wilhelm Raabe Weg in Hamburg Fuhlsbuttel Es befindet sich am Ort eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers und zeigt in einer verbliebenen Baracke eine Dauerausstellung zur Zwangsarbeit im Norden Hamburgs 1943 1945 Das Informationszentrum wird von der Willi Bredel Gesellschaft getragen Zwangsarbeiter Baracke am Wilhelm Raabe Weg 23Zwangsarbeiter Baracken am Wilhelm Raabe Weg 23Stolperstein des Zwangsarbeiters Jan Woudstra am Wilhelm Raabe Weg 23 Inhaltsverzeichnis 1 Zwangsarbeiterlager 2 Nachnutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseZwangsarbeiterlager BearbeitenFur das sogenannte Gemeinschaftslager Kowahl amp Bruns beantragte das im Landschafts und Gartenbau tatige Unternehmen K amp B im September 1942 eine Genehmigung und errichtete in der Nahe des Flughafens drei Baracken fur die Unterkunft von 144 auslandischen Zivilarbeitern sowie eine kombinierte Wasch und Abortbaracke Bis 1945 war das Lager mit Zwangsarbeitern aus Polen Italien Frankreich und den Niederlanden belegt Das Unternehmen K amp B war in Hamburg mit der Tarnung des Flughafens beauftragt stellte zudem Betonplatten fur Behelfsbauten her und war bei der Trummerbeseitigung tatig Die meisten Arbeiter des Lagers waren bei der Firma CHF Muller Rontgenmuller heute Philips Medizin Systeme beschaftigt damals einem Zulieferer der Rustungsindustrie Einer der Zwangsarbeiter der Niederlander Theo Massuger schilderte spater Als die Deutschen merkten dass ihre Werbezettel mit denen sie Arbeitskrafte nach Deutschland locken wollten nicht wirkten dachten sie sich etwas Anderes aus Ohne Karte gab es fur meine Eltern und uns zehn Geschwister keine Lebensmittel Also ging ich gezwungenermassen nach Deutschland zum Arbeiten 1943 kam ich in Hamburg an und landete einige Monate spater in den Baracken im Wilhelm Raabe Weg Die Betten waren voller Ungeziefer der Winter war kalt und wir hatten kaum Arbeitskleidung Ausser sonntags stand ich jeden Tag an einer Drehbank bei Rontgenmuller und das alles bei kargem Essen meist bestehend aus einer Rubensuppe Theo Massuger 1 Kowahl amp Bruns betrieb noch drei weitere Lager in Hamburg und entwickelte sich zu einem Grossbetrieb fur den Bau und die Tarnung militarischer Objekte Das Unternehmen hatte drei Zweigstellen in Belgien Frankreich und dem Generalgouvernement und beschaftigte 1944 uber 2000 Personen meist Zwangsarbeiter Der Firmeneigner Emil Bruns wurde nach dem Kriege in einem der Curiohaus Prozesse zu drei Jahren Haft verurteilt weil er Zwangsarbeiterinnen eigenhandig misshandelt hatte 2 Nachnutzung BearbeitenNach Auflosung des Zwangsarbeiterlagers im Mai 1945 wurden die Baracken als Behelfswohnungen genutzt 1957 wurden zwei der drei Baracken und ein Teil der Waschbaracke abgerissen Die letzte Baracke ursprunglich mit Raumen fur die Lagerverwaltung wurde bis 1997 zu Wohnzwecken genutzt Am 1 April 1998 pachtete die Willi Bredel Gesellschaft Geschichtswerkstatt e V das Gelande des Zwangsarbeiterlagers und bewahrte damit die letzte Zwangsarbeiterbaracke in Hamburg vor dem geplanten Abriss Der gemeinnutzige Verein Mook wat e V sicherte anschliessend die aussere Bausubstanz diese Arbeiten waren im Mai des Jahres 2000 abgeschlossen 2008 wurden beide Gebaude also auch die als Rest erhaltene Wasch und Abortbaracke unter Denkmalschutz gestellt siehe Liste der Kulturdenkmaler im Hamburger Bezirk Hamburg Nord In der Baracke wurde 2003 das Hamburger Informationszentrum NS Zwangsarbeit mit einer Ausstellung eroffnet die im Mai 2005 erweitert wurde und weiter ausgebaut wird 3 Bestandteil der Dauerausstellung ist die 2005 von Historikern der KZ Gedenkstatte Neuengamme konzipierte Wanderausstellung In Hamburg ist meine Jugend geblieben Zwangsarbeit in Hamburg 1940 1945 Literatur BearbeitenUwe Leps Das vergessene Lager Zwangsarbeit im Schatten des Flughafens 1943 bis 1945 Hamburg 2018 ISBN 978 3 00 059388 8 Christin Springer Zwangsarbeitslager Wilhelm Raabe Weg 23 In Stattreisen Hamburg Hrsg Fundort Geschichte Region Hamburg Cadolzburg 2004 ISBN 3 89716 520 1 S 66 68 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Informationszentrum NS Zwangsarbeit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Willi Bredel Gesellschaft Zwangsarbeitsbaracken beim Flughafen Fuhlsbuttel Karte der Zwangsarbeitslager in HamburgEinzelnachweise Bearbeiten Zwangsarbeit Willi Bredel Gesellschaft abgerufen am 1 Februar 2015 Hans Kai Moller Die Zwangsarbeiterbaracken in Hamburg Fuhlsbuttel Erster Abschnitt einer Dauerausstellung eroffnet In Herbert Diercks Zwangsarbeit und Gesellschaft Bremen 2004 ISBN 3 86108 379 5 S 191 Beitrage zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland H 8 Hans Kai Moller Ehemaliges Zwangsarbeitslager in Hamburg Fuhlsbuttel Prasentation eines Lagermodells in der erweiterten Dauerausstellung In Hilfe oder Handel Rettungsbemuhungen fur NS Verfolgte Bremen 2007 ISBN 978 3 86108 874 5 S 180 182 Beitrage zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland H 10 53 62965 10 00982 Koordinaten 53 37 46 7 N 10 0 35 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Informationszentrum NS Zwangsarbeit amp oldid 237807650