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Imitation of Life ist ein US amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1934 uber Rassenvorurteile und Geschlechterrollen Die Hauptrollen spielen Claudette Colbert und Louise Beavers unter der Regie von John M Stahl Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Fannie Hurst Time wahlte den Film zu einem der 25 wichtigsten Filmen uber das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe 1 1959 drehte Douglas Sirk eine gleichnamige Neuverfilmung FilmTitel Imitation of LifeProduktionsland USAOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1934Lange 111 MinutenStabRegie John M StahlDrehbuch William HurlbutVictor HeermanFinley Peter DunneProduktion Carl Laemmle jr fur Universal PicturesMusik Heinz RoemheldKamera Merritt B GerstadSchnitt Philip CahnMaurice WrightBesetzungClaudette Colbert Beatrice Bea Pullman Louise Beavers Delilah Johnson Warren William Stephen Archer Ned Sparks Elmer Smith Rochelle Hudson Jessie als junge Frau Fredi Washington Peola als junge Frau Marilyn Knowlden Jessie als 8 jahrige Dorothy Black Peola als 9 jahrige Juanita Quigley Jessie als 3 jahrige Sebie Hendricks Peola als 4 jahrige Alan Hale Martin Henry Armetta Maler Clarence Wilson Ladenvermieter Wyndham Standing Jarvis Henry Kolker Dr Preston Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Verhaltnis zur literarischen Vorlage 3 Hintergrund 4 Kritik 5 Auszeichnungen 6 Literatur und Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAls ihr Ehemann stirbt fuhrt Beatrice Pullman das Geschaft ihres Mannes den Verkauf von Ahornsirup weiter Eines Tages versucht sie ihre zweijahrige Tochter Jessie anzukleiden und gleichzeitig Fruhstuck zu machen wobei Jessie in die Badewanne fallt und die Milch anbrennt Da steht die Afroamerikanerin Delilah Johnson vor ihrer Tur die eine Anstellung als Dienstmadchen sucht Sie uberzeugt Beatrice Delilah und ihre hellhautige Tochter Peola bei sich aufzunehmen denn es sei schwierig eine Anstellung zu finden bei der sie nicht von ihrer Tochter getrennt werde Gegen Kost und Logis kummert sich Delilah um die beiden Kinder und den Haushalt wahrend Beatrice den Lebensunterhalt der vier verdient Nachdem Beatrice Delilahs Pfannkuchen probiert die nach einem alten Familienrezept gemacht werden grundet sie kurzentschlossen ein Pfannkuchenhaus Das Unternehmen erweist sich als Erfolg Ein Kunde namens Elmer Smith bringt sie auf die Idee die Rezeptur als Backmehlmischung zu verkaufen Beatrice stellt ihn daraufhin als Manager ein Das Unternehmen wird zu einer Goldgrube die Millionen einbringt Beatrice mochte Delilah einen Firmenanteil von 20 Prozent uberschreiben doch Delilah lehnt ab sie wolle sich weiter um den Haushalt und die Kinder kummern Beatrice antwortet dann werde sie Delilahs Anteil bei der Bank fur sie anlegen Auf einer Party zum zehnten Jubilaum der Firmengrundung lernt Beatrice den Wissenschaftler Stephen Archer kennen ein Freund von Elmer Beatrice und Stephen verlieben sich ineinander doch sie wollen mit einer Hochzeit warten bis Jessie von ihrer Collegereise heimkehrt und Stephen kennengelernt hat Zur gleichen Zeit ist Peola weggelaufen Schon seit ihrer Schulzeit fuhlt sich Peola wegen ihrer Herkunft von der Gesellschaft ausgeschlossen da sie einerseits mit ihrer hellen Hautfarbe oft als Weisse gilt auf der anderen Seite aber durch ihre dunkelhautige Mutter immer wieder als Schwarze identifiziert wird daher versucht sie sich von ihrer Mutter zu distanzieren Delilah will sie in Virginia mit der Hilfe von Beatrice suchen Beatrice beauftragt Stephen wahrend ihrer Abwesenheit nach ihrer Tochter zu schauen Nach ein paar Tagen Suche in Virginia findet Delilah Peola die als Kellnerin in einem Restaurant arbeitet das fur Schwarze verboten ist Peola leugnet Delilah zu kennen und lauft aus dem Restaurant Sie kehrt zuruck verleugnet aber immer noch ihre Mutter um ein eigenes Leben zu fuhren Zur gleichen Zeit hat sich Jessie in Stephen verliebt der sie aber als Kind ansieht Peolas Ruckkehr und ihr Verhalten ist zu viel fur Delilah die schwer erkrankt An ihrem Sterbebett bittet sie Beatrice sich um Peola zu kummern sollte diese jemals zuruckkehren Peola besucht Delilahs Begrabnis und hat wegen des Todes ihrer Mutter und ihrer Verleugnung mit sich zu kampfen Beatrice nimmt sie bei sich auf Bald darauf willigt Peola ein wieder auf das College zu gehen Beatrice erkennt den Gemutszustand ihrer Tochter die immer noch in Stephen verliebt ist Stephen drangt Beatrice ihn bald zu heiraten doch Beatrice bittet Stephen auf seine Inseln zuruckzukehren Sie werde zu ihm kommen sobald Jessies Gefuhle sich verandert haben Beide versichern sich ihre Liebe und Stephen reist ab In der letzten Einstellung erinnern sich Beatrice und Jessie an den Tag als Delilah das erste Mal ins Haus kam Verhaltnis zur literarischen Vorlage BearbeitenWahrend einer Reise mit ihrer Bekannten der afroamerikanischen Schriftstellerin Zora Neale Hurston erlebte Fannie Hurst aus erster Hand wie tief verwurzelt der Rassismus in Amerika zu der Zeit war Ihr daraus resultierendes Buch Imitation of Life wurde im Fruhjahr 1933 veroffentlicht und schaffte es bis Ende des Jahres auf Platz 9 der Liste der meistverkauften Bucher in der New York Times Das Drehbuch bleibt eng an der literarischen Vorlage von Hurst uber die beiden Witwen Bea Pullman und Delilah Johnson einer gesellschaftskritischen Analyse uber Rassenvorurteile und weibliche Geschlechterrollen im Amerika der 1910er Jahre 2 Verandert wurde allerdings das Ende Wahrend Peola im Buch einen weissen Mann heiratet und nach Bolivien zieht kehrt sie in der Verfilmung reuevoll zuruck Neben der Erzahlung uber die Freundschaft von zwei ungleichen Frauen die gemeinsam ein erfolgreiches Unternehmen grunden handelt der Film vor allem von dem Konflikt zwischen Delilah und ihrer hellhautigen Tochter Peola Um ihr Passing in der weissen Gesellschaft nicht zu gefahrden verleugnet sie ihre Mutter und bricht ihr damit das Herz Der Film stellt damit die Frage nach den Opfern die Schwarze bringen mussten um in einer Zweiklassengesellschaft zu uberleben 1 Jeff Stafford schrieb uber den Film The film is actually more faithful to the Fannie Hurst novel and in many ways presents a much more socially progressive viewpoint than the Sirk version For one thing Stahl s version was ahead of its time in presenting single women as successful entrepreneurs in a business traditionally run by men Even more significant was its subplot which addressed sensitive racial issues light skinned vs dark skinned blacks that were rarely acknowledged in Hollywood films Der Film ist naher an Fannie Hursts Roman und prasentiert einen sozial sehr viel progressiveren Standpunkt als Sirks Version Zum einen ist Stahls Film seiner Zeit voraus indem er unverheiratete Frauen als erfolgreiche Unternehmerinnen in einem traditionell mannlichen Geschaftsfeld zeigt Noch bedeutender war sein Subplot der sensible Rasseproblematiken hellhautige vs dunkelhautige Schwarze anspricht die nur selten in Hollywoodfilmen Erwahnung fanden Jeff Stafford TCM 3 Hintergrund BearbeitenDas Verhaltnis zwischen den verschiedenen Ethnien wird in dem Film mit einer gewissen Hoffnung fur die Zukunft und auf Veranderungen dargestellt Nach Georg Seesslen ist der Film ein Reflex auf die liberale Zeitstimmung des New Deal Die Geschichte steuert auf die Idealisierung einer Harmonie zwischen den Rassen zu die auf Einsicht und menschlichem Verstandnis beruht Das freiwillige Zusammenstehen der beiden Mutter verweist auf die typische New Deal Ideologie wie sie in vielen Filmen der Zeit z B in den Komodien von Frank Capra zwischen Arm und Reich und zwischen Mannern und Frauen propagiert wurde Georg Seesslen Jurgen Berger Kino der Gefuhle Geschichte und Mythologie des Film Melodramas Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1980 4 Gleichzeitig zeige der Film auch den Ubergang einer weiteren stereotypen Figur der schwarzen Mammy von einer eher komischen Charakterisierung zu einer menschlichen Dimension Die schwarze Mammy wird hier zu einer Art Muttergestalt deren Verstandnis von der weissen Frau niemals aufgebracht werden konnte Georg Seesslen Jurgen Berger Kino der Gefuhle Geschichte und Mythologie des Film Melodramas Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1980 5 In Osterreich kam der Film unter dem Titel Frauen am Scheidewege in den Verleih 6 Kritik BearbeitenAndre Sennwald von der New York Times bezeichnete den Film 1934 als gediegene und nuchterne Chronik die uber zwei Stunden ihren ernsthaften Weg durchhalte Trotz der aufrichtigen Regie konne Stahl weder die Seichtheit die Gefuhlsplattituden noch das schnell durchgewunkene Drehbuch verdecken Claudette Colbert spiele ihre Hauptrolle mit bekanntem Charme und Intelligenz unterstutzt vom soliden Spiel Louise Beavers und Warren Williams 7 Variety beschrieb den Film 1934 als stark mit unublicher Geschichte Die Regie sei gut sie habe die literarische Vorlage gut unter Kontrolle Stahl halte das Interesse hoch auch wenn der Film manchmal ein wenig zu langsam sei Besonders hervorzuheben sei das Spiel von Louise Beavers die die gesamte Skala menschlicher Emotionen von Freude bis Seelenqual abbilde ohne dabei unglaubwurdig zu erscheinen 8 Auszeichnungen BearbeitenDer Film ging mit drei Nominierungen in die Oscarverleihung 1935 gewann jedoch keinen der Preise Bester Film Bester Ton Theodore Soderberg Beste Regieassistenz Scott R Beal2005 wurde Imitation of Life in das National Film Registry aufgenommen Literatur und Weblinks Bearbeitenausfuhrliche Hintergrundinformationen sowie Clips und Originalkinotrailer bei Turner Classic Movies Imitation of Life in der Internet Movie Database englisch Georg Seesslen Jurgen Berger Kino der Gefuhle Geschichte und Mythologie des Film Melodramas Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1980 ISBN 3 499 17366 2 Grundlagen des popularen Films 6 Rororo 7366 rororo Sachbuch Programm Roloff und Seesslen Einzelnachweise Bearbeiten a b Richard Corliss Imitation of Life Top 25 Important Movies On Race In Time 4 Februar 2008 ISSN 0040 781X time com abgerufen am 11 Februar 2020 Molly Hiro Tain t no tragedy unless you make it one Imitation of Life Melodrama and the Mulatta In Arizona Quarterly A Journal of American Literature Culture and Theory Band 66 Nr 4 22 Dezember 2010 ISSN 1558 9595 S 93 113 jhu edu abgerufen am 11 Februar 2020 scalar usc edu Seesslen Berger 1980 S 193f Seesslen Berger 1980 S 194 Quelle Illustrierter Film Kurier Wien Nr 1100 Andre Sennwald The Screen Version of Fannie Hurst s Imitation of Life at the Roxy College Rhythm In The New York Times 24 November 1934 ISSN 0362 4331 nytimes com abgerufen am 11 Februar 2020 Imitation of Life In Variety Abgerufen am 22 Januar 2023 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Imitation of Life Film amp oldid 235325171