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Die Hungerkrise am Horn von Afrika 2006 bedrohte gemass Schatzung der FAO im Januar 2006 etwa 11 Millionen Menschen vor allem Viehzuchter in Nordostkenia Sudsomalia dem Suden und Osten Athiopiens und Dschibuti Sie war die Folge von Durre sowie von Konflikten insbesondere dem somalischen Burgerkrieg in der Region Im spateren Verlauf des Jahres 2006 kam es in Teilen derselben Gebiete zu Uberschwemmungen welche die Lage verscharften Betroffene LanderVegetationsanomalien im Februar unten und Marz 2006 oben Im Juli 2007 stuft das Famine Early Warning Systems Network die Lage in Athiopien und Somalia als gravierend ein diejenige in Dschibuti als kritisch und in Kenia als stabil 1 Die Bezeichnung Hungersnot fur die Krise am Horn von Afrika ist wie im Falle der Hungerkrise im Niger 2005 umstritten da es sich weniger um eine akute Hungersnot als um chronische Unterernahrung und eine durch Durre Klimawandel lokale Umweltschadigung und Konflikte bedingte Langzeitkrise handele Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen und Vorgeschichte 2 Situation nach Landern 2 1 Kenia 2 2 Somalia 2 3 Athiopien 2 4 Dschibuti 3 Quellen 4 EinzelnachweiseUrsachen und Vorgeschichte BearbeitenLetztmals war es am Horn von Afrika 1999 2000 zu Durre und Nahrungsmittelknappheit gekommen Damals waren etwa 1 5 Mio Menschen betroffen gewesen 98 000 Menschen mehrheitlich Kinder unter funf Jahren waren umgekommen Die Durre von 2006 wurde von der FAO als die seither schwerste in der Region eingestuft Situation nach Landern BearbeitenKenia Bearbeiten Gesamthaft war die Ernahrungssituation in Kenia Ende 2005 nach einer insgesamt uberdurchschnittlichen Ernte gut Vor allem in den Viehzuchtgebieten im Norden und Osten sowie in einigen Ackerbaugebieten im Sudosten des Landes fielen aber die Niederschlage der kurzen Regenzeit im November und Dezember 2005 gering aus und erreichten gerade 30 des Durchschnitts dies nachdem bereits die lange Regenzeit desselben Jahres wenig Regen gebracht hatte Die Trockenheit fuhrte zu Viehverlusten und Ernteausfallen Im Dezember 2005 wurden in den am starksten betroffenen Distrikten Mandera Wajir Nordostregion und Marsabit Ostregion Unterernahrungsraten von 18 bis 30 festgestellt Bis zum 6 Januar 2006 waren etwa 30 Todesfalle infolge von Unterernahrung gemeldet worden 2 5 Mio Menschen oder 10 der Bevolkerung wurden als fur die nachsten sechs Monate auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen eingestuft Prasident Mwai Kibaki rief den nationalen Notstand aus und bat die internationale Gemeinschaft um 150 Mio US Dollar fur Nahrungshilfe Bis Juli 2006 hatte die lange Regenzeit eingesetzt und ergiebige Regenfalle gebracht Die Ernahrungslage insbesondere in den Distrikten Moyale Samburu Turkana Mandera und Marsabit blieb jedoch kritisch zudem kam es zu einem Ausbruch von Diarrhoe in Mandera Marsabit Garissa Wajir Isiolo und Samburu und von Masern in Wajir und Mandera Im Januar 2007 waren dieselben Gebiete von Uberschwemmungen betroffen Insbesondere in Bezug auf Kenia wurde auch die internationale Nahrungsmittelhilfe kritisiert So sei der Hunger nicht zuletzt eine Folge von Korruption der Regierung die durch die Hilfe von aussen noch darin bestarkt werde nicht selbst fur die Hilfe an die Betroffenen aufzukommen Zudem habe Nahrungsmittelhilfe in Nordostkenia zur Aufrechterhaltung zu hoher Viehbestande und damit zu Uberweidung beigetragen Anstelle kurzfristiger Hilfe solle besser langfristige Ernahrungssicherung und Pravention etwa durch Aufforstung als Erosionsschutz gefordert werden Somalia Bearbeiten In Somalia wurde die Zahl der Betroffenen auf zwei Millionen geschatzt Die schwerste Durre des Jahrzehnts hatte zu Ernteausfallen in den Ackerbaugebieten im Suden des Landes gefuhrt Schatzungen zufolge verlor das Land 70 seines Viehbestandes Der seit 1991 andauernde somalische Burgerkrieg trug zur Verscharfung der Lage bei und erschwerte Nahrungsmittelhilfe 2 Mitte 2007 war die Lage in Sudsomalia weiterhin kritisch nachdem durch Kampfe in der Landeshauptstadt Mogadischu Hunderttausende vertrieben worden waren und die Regenfalle der grossen Regenzeit Gu April Juni unterdurchschnittlich ausgefallen waren 3 Athiopien Bearbeiten Vorwiegend in der Somali Region waren laut FAO eine Million Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Dschibuti Bearbeiten Gemass FAO Schatzung waren 400 000 Menschen oder ein Drittel der Bevolkerung auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen Quellen BearbeitenFAO Millions of people are on the brink of starvation in the Horn of Africa Mitteilung vom 6 Januar 2006 englisch UNICEF Dossier zum Thema engl UN News Centre Governments UN agree on road map to tackle hunger in Horn of Africa BBC News Drought hit Somalia s race against timeEinzelnachweise Bearbeiten Famine Early Warning Systems Network FEWS net BBC News The dangers of taking food aid to Somalia IRIN News Somalia Deteriorating food security in south Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hungerkrise am Horn von Afrika 2006 amp oldid 236514440