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Hugenottische Genealogie beschaftigt sich mit der Familiengeschichte der franzosischen Glaubensfluchtlinge und ihrer Herkunft in Frankreich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Genealogisches Forschungszentrum 3 Die hugenottische Datenbank 4 Der Hugenottenforscher Wilhelm Beuleke 5 Grenzuberschreitende Genealogie 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Kirchenbuch des Pfarrers Guillaume Barjon in Karlshafen von 1699Viele Nachfahren der nach Deutschland eingewanderten Hugenotten sind stolz auf ihre Vorfahren Diese kamen als Glaubensfluchtlinge Refugies nach Deutschland weil sie in ihrer franzosische Heimat bedrangt verfolgt und getotet wurden Der Sonnenkonig Ludwig XIV 1638 1715 erliess am 18 Oktober 1685 das Edikt von Fontainebleau das den Hugenotten in seinem Konigreich endgultig und radikal die evangelische Glaubensausubung in Frankreich verbot und einen Massen Exodus ausloste Ca 200 000 Hugenotten verliessen ihre Heimat von denen ca 40 000 nach Deutschland kamen Sie grundeten mit Forderung protestantischer deutscher Fursten franzosisch reformierte Gemeinden in denen Kirchenbucher gefuhrt wurden die Taufen Trauungen Beerdigungen und Zulassungen zum Abendmahl Konfirmation registrierten Dadurch ist es fur die Hugenottennachkommen moglich Vergangenheit und Herkunft ihrer Familie zu erforschen Genealogisches Forschungszentrum BearbeitenIm Deutschen Hugenotten Zentrum in Bad Karlshafen befindet sich seit 1989 das genealogische Forschungszentrum der Deutschen Hugenotten Gesellschaft Vorhanden sind zahlreiche franzosisch reformierte Kirchenbucher Kolonielisten und Familienstammbaume Mikrofiches Mikrofilme und digitalisierte Unterlagen uber hugenottische Einwanderer nach Deutschland Liste und Karten der Herkunftsorte und landschaften der Hugenotten in Frankreich Liste der Berufe der Hugenotten Liste der eingedeutschten Namen der Hugenotten Hugenottische Zeitschriften und Spezialliteratur Genealogische Hilfsmittel und FindbucherDie Benutzung obiger Hilfsmittel ist in erster Linie den Mitgliedern der Deutschen Hugenotten Gesellschaft vorbehalten Gegen angemessene Unkostenbeteiligung wird auch Nichtmitgliedern fachkundige Beratung vor Ort oder auf Anfrage per E Mail Fax Brief Antwort erteilt Die hugenottische Datenbank BearbeitenDie hugenottische Datenbank der Deutschen Hugenotten Gesellschaft wurde von Robert Peyrot begrundet Sie umfasst derzeit ca 300 000 Datensatze Dank der Eingabe der Mitarbeiter des Arbeitskreises fur hugenottische Genealogie innerhalb der Deutschen Hugenotten Gesellschaft werden aus den franzosisch reformierten Kirchenbuchern im deutschen Sprachgebiet weiterhin neue Daten eingegeben Das Ziel ist es alle zuganglichen Daten aus Kirchenbuchern Kolonielisten Distributionsbuchern Presbyterialprotokollen Ortssippenbuchern und anderen Quellen zu erfassen Dabei werden Daten von ca 1650 bis zum Jahr 1820 berucksichtigt Bei Interesse konnen Ausdrucke in der Geschaftsstelle der Deutschen Hugenotten Gesellschaft in Bad Karlshafen angefordert werden Es empfiehlt sich einer Anfrage moglichst viele schon bekannte familiengeschichtliche Informationen beizufugen Der Hugenottenforscher Wilhelm Beuleke Bearbeiten nbsp Der Hugenottenforscher Wilhelm BeulekeDer Nestor der deutschen Hugenottenforschung Wilhelm Beuleke 1906 1985 hat in jahrelanger Arbeit die Grundlagen gelegt fur die hugenottische Genealogie Er begann damit schon vor dem Zweiten Weltkrieg Wahrend der Teilung Deutschlands besorgte er sich genealogische Informationen aus den Hugenottengemeinden in der DDR durch Vertrauenspersonen wie Johanna Oqueka und andere Die Ergebnisse seiner Recherchen veroffentlichte Beuleke in zahlreichen Publikationen Sein umfangreicher Nachlass wird im Deutschen Hugenotten Zentrum in Bad Karlshafen zusammen mit den erhaltenen Unterlagen von Johanna Oqueka aufbewahrt und ist dort Besuchern zuganglich Weitere Nachlasse und in alphabetischer Reihenfolge geordnete hugenottische Familienstammbaume konnen ebenfalls eingesehen werden Die wegen haufiger Gleichheit der Namen komplizierte Erforschung der Waldenser Genealogie verdanken wir Theo Kiefner der eine Reihe von Ortssippenbuchern der vorwiegend wurttembergischen Waldensergemeinden veroffentlicht hat Grenzuberschreitende Genealogie BearbeitenHugenottische Familienforschung kann sinnvoll nur grenzuberschreitend durchgefuhrt werden Die nach Deutschland zugewanderten Hugenotten kamen aus Frankreich die zu den Hugenotten gerechneten Waldenser aus Norditalien und Sudfrankreich die Wallonen aus dem heutigen Belgien Ihre Nachkommen wollen wenn moglich Genaueres wissen uber die Ahnen in den Herkunftsgebieten Dazu sind Informationen und Hilfen der genealogischen Gesellschaften in Frankreich Italien und Belgien von Vorteil Die Zeitschriften dieser Gesellschaften sind in der hugenottischen Spezialbibliothek im Deutschen Hugenotten Zentrum vorhanden Auch Adressen von franzosischen Familienforschern u a konnen dort erfragt werden Historische Karten der Herkunftsgebiete erleichtern die Lokalisierung der Herkunft der gesuchten Hugenottenfamilie Zur grenzuberschreitenden Genealogie gehort auch das Auffinden des Fluchtweges der Fluchtlinge Das ist u a deshalb moglich weil die Refugies auf ihrem beschwerlichen Weg nach Deutschland von Kirchengemeinden in der Schweiz oder in den Niederlanden unterstutzt wurden Die Zuwendungen wurden in Distributionslisten verzeichnet und geben zum Teil interessante genealogische Auskunfte uber die Unterstutzten Literatur BearbeitenBeuleke Wilhelm Die Herkunft der Hamelner Hugenotten GDHV XV Zehnt Heft 1 2 Berlin 1937 Beuleke Wilhelm Die Hugenotten in Niedersachsen Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Bd 58 Hildesheim 1960 Beuleke Wilhelm Die Hugenottengemeinde Braunschweig I IV In Braunschweigisches Jahrbuch Bd 42 46 1961 1966 Beuleke Wilhelm Studien zum Refuge in Deutschland und zur Ursprungsheimat seiner Mitglieder GDHV XVI Zehnt Heft 3 Sickte 1966 Beuleke Wilhelm Die Hugenottenkolonie Wolfhagen Leckringhausen In HFK 9 1968 Sp 129 146 Beuleke Wilhelm Die Grunder und Mitglieder der Hugenottenkolonie Daubhausen Greifenthal In Archiv fur Sippenforschung 41 1975 S 215 262 Beuleke Wilhelm Die Sudfranzosen in den uckermarkischen Hugenottenkolonien Prenzlau Potzlow und Strasburg GDHV XVIII Zehnt Heft 7 Sickte 1980 Beuleke Wilhelm Die Hugenottenkolonie zu Strasburg in der Uckermark GDHV XVIII Zehnt Heft 9 10 Sickte 1982 Bischoff Johannes E Lexikon deutscher Hugenotten Orte mit Literatur und Quellen Nachweisen fur ihre evangelisch reformierten Refugies Gemeinden von Flamen Franzosen Waldensern und Wallonen mit 7 Karten von Eberhard von Harsdorf GDHV Band XXII Bad Karlshafen 1994 Desel Jochen Hugenotten und Waldenser und ihre Familien im Landkreis Kassel von der Einwanderung 1685 bis ca 1800 GDHG Band 45 Bad Karlshafen 2009 Dreusicke Hugo Die franzosischen Gemeinden in Kassel 1687 1867 Deutsche Ortssippenbucher Bd 27 Frankfurt am Main 1962 Kiefner Theo Die Ortssippenbucher der deutschen Waldenserkolonien Gesamtregister Deutsche Ortssippenbucher Band A 403 Wurttembergische Reihe Nr 73 Teil 2 Calw 2007 Geschichtsblatter des Deutschen Hugenotten Vereins GDHV Magdeburg 1890 Bad Karlshafen 1995 Geschichtsblatter der Deutsche Hugenotten Gesellschaft GDHG Bad Karlshafen 1998 ff Der Deutsche Hugenott DDH 1929 1997 ab 1998 Hugenotten Die Franzosische Kolonie Zeitschrift fur Vergangenheit und Gegenwart der franzosisch reformierten Gemeinden Deutschlands Jg 1 18 Berlin 1887 1904 Bulletin de la Societe de l Histoire du Protestantisme Francais Paris 1852 ff Cahiers du Centre de Genealogie Protestante Paris 1983 ff Weblinks BearbeitenGenealogie Der Deutschen Hugenotten Gesellschaft Genealogie der Familie Loyal Hugenotten aus Frankreich Hugenotten Genealogie bei gen wiki Evangelisches Zentralarchiv Berlin Sachsisches Staatsarchiv Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche Kurhessen Waldeck Schweizerische Gesellschaft fur Familienforschung Genealogie der Societe de l Histoire du Protestantisme Francais Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugenottische Genealogie amp oldid 220693252