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Das Hot Dry Rock Verfahren kurz HDR ist ein Verfahren zur Nutzung der im Erdkorper enthaltenen Erdwarme aus einer Tiefe zwischen 3 000 und 6 000 Metern Das gleiche Prinzip wird mit den Begriffen HFR Hot Fractured Rock und Enhanced Geothermal System EGS beschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Geschichte 3 Kritik 4 Einzelnachweise 5 WeblinksTechnik BearbeitenDas Prinzip beruht auf der Herstellung und dem Betrieb eines uberdimensionalen Warmeubertragers im Untergrund zwischen mindestens zwei Bohrlochern Durch das Einpressen von Wasser mit Druck von bis zu 150 bar weiten sich die im Gestein vorhandenen Risse trotz des Gebirgsdruckes und neue bilden sich aus Diese bleiben bei einer mittleren Weite von weniger als einem Millimeter dauerhaft offen So wird ein Warmeubertrager mit sehr grosser Oberflache im Gebirge zwischen den Bohrlochern geschaffen Wahrend des Betriebes wird dem System durch die eine Bohrung kaltes Wasser zugefuhrt und an einer anderen Bohrung angereichert durch evtl naturlich vorhandene Tiefenwasser erwarmt wieder entgegengenommen Die naturlichen thermischen Auftriebskrafte des heissen Wassers erleichtern die Zirkulation Anwendung findet die Technik beispielsweise im Deep Heat Mining Basel 2010 eingestellt und im franzosischen Geothermiekraftwerk Soultz sous Forets Elsass innerhalb des European Deep Geothermal Power Programmes Geschichte BearbeitenDas erste grosse HDR Projekt in Europa entstand in Soultz sous Forets In einem viermonatigen Test erbrachte 1997 der dort geschaffene Warmeubertrager von mindestens drei Quadratkilometern heisses Wasser mit einer Temperatur von 142 C Inzwischen wurden die Bohrungen auf uber 5 000 m vertieft um ein Temperaturniveau von 200 C zu erreichen Damit liesse sich dann ein erstes Kraftwerk mit einer Dampftemperatur von ca 180 C als wissenschaftliche Pilotanlage zur Stromerzeugung betreiben 1 Die Google Stiftung sieht das HDR Verfahren als eine Technik an die in der Zukunft im grossen Massstab als Energiequelle genutzt werden konnte und forderte die Entwicklung des HDR Verfahrens daher mit uber 10 Millionen US Dollar 2 Kritik BearbeitenDurch das Einpressen von Wasser verandert sich beim Einsatz des HDR Verfahrens der Spannungszustand des Gesteins Es kommt zu winzigen Erdbeben die zu einer Ausweitung von vorhandenen Rissen fuhren so dass die Oberflache zunimmt an der sich das eingepresste Wasser erwarmen kann Die Starke dieser Erdbeben ist nach Ansicht vieler Geothermie Experten aber so gering dass sie kaum spurbar sind und keine Schaden verursachen Kritiker des Verfahrens hingegen befurchten dass das HDR Verfahren auch grossere Erdstosse auslosen kann So kam es im Dezember 2006 beim Deep Heat Mining Projekt in Basel nicht nur zu den erwarteten kleineren Beben sondern zu spurbaren Erdstossen mit einer Starke von bis zu 3 5 Punkten auf der Richterskala Grossere Schaden entstanden nicht doch die Verunsicherung der Bevolkerung fuhrte zum Stopp des Projekts 3 Experten fur Geothermie ausserten in der Zeitung Die Welt dass diese kunstlich ausgelosten Erdbeben die Gefahr eines neuen Basler Erdbebens reduzieren konnten 4 Dieser Effekt wird jedoch vom Schweizerischen Erdbebendienst als vernachlassigbar angesehen 5 Einzelnachweise Bearbeiten T Hettkamp J Baumgartner D Teza Stand des europaischen Hot Dry Rock Forschungsprojektes Soultz sous Forets 2002 google org A Googol of Heat Beneath Our Feet Memento vom 29 Dezember 2012 im Internet Archive Basler Zeitung Basler Erdwarmeprojekt lost erneut Erdbeben aus Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive 2 Februar 2007 Die Welt Kunstliche Erdbeben in Basel gerechtfertigt 9 Januar 2007 Schweizerischer Erdbebendienst Das Deep Heat Mining Projekt in Basel abgerufen am 12 Oktober 2014 Weblinks Bearbeitenwww bine info Geothermische Stromerzeugung in Soultz sous Forets 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hot Dry Rock Verfahren amp oldid 236849172