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Horacio Quiroga 31 Dezember 1878 in Salto 19 Februar 1937 in Buenos Aires war ein uruguayischer Schriftsteller Er wurde als Sohn des argentinischen Vizekonsuls in der uruguayischen Grenzstadt Salto geboren Nach dem fruhen Tod des Vaters ging er nach Argentinien wo er sein Leben verbrachte Er behielt aber die uruguayische Staatsburgerschaft bei Quiroga starb durch eigene Hand am 19 Februar 1937 in einem Krankenhaus in Buenos Aires Er verfasste Erzahlungen Kurzgeschichten kleine Romane und Skizzen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Bedeutendste Werke 4 Deutsche Ausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Horacio QuirogaHoracio Quiroga wurde 1878 in der kleinen Stadt Salto in Uruguay geboren Sein Vater starb einige Monate danach bei einem Jagdunfall Zwolf Jahre lebte Horacio mit der Mutter allein bekam dann einen liebevollen Stiefvater der aber bald schwer erkrankte und nach einem Gehirnschlag fast vollstandig gelahmt wurde Der lebensmude Mann beschaffte sich mit Muhe ein Jagdgewehr postierte es auf seinen Fussen und betatigte den Abzug mit den Zehen Er erschoss sich in dem Moment in dem der sechzehnjahrige Horacio das Zimmer betrat Quiroga studierte Chemie spater Geschichte und Fotografie er begann zu schreiben und wurde 1894 Mitarbeiter der Zeitschrift Revista del Salto die er ab 1898 auch herausgab 1900 reiste er fur einige Monate nach Paris um Zugang zur literarischen Welt zu finden ohne Gluck Quiroga kehrte desillusioniert und finanziell ruiniert nach Uruguay zuruck 1901 erschien sein erstes Buch Die Korallenriffe in dem er moderne Sprachexperimente anstellte Am 5 Marz 1902 spater traf ihn ein weiterer Schicksalsschlag Er erklarte einem Freund der sich duellieren wollte den Gebrauch einer Pistole und erschoss ihn dabei versehentlich Quiroga liess sich in Buenos Aires nieder 1903 begleitete er als Fotograf den Dichter Leopoldo Lugones in den Urwald nach Misiones im subtropischen Nordargentinien der ihn tief beeindruckte 1905 folgte eine Expedition in den argentinischen Teil des Gran Chaco sie wurde ein kompletter Fehlschlag Quiroga kehrte als gebrochener Mann nach Buenos Aires zuruck wo er als Professor fur spanische Sprache und Literatur arbeitete In seinem Werk verzichtete er mehr und mehr auf modernistische Experimente und legte Wert auf authentische Details Oft kreisen seine Texte um Tod und Wahnsinn wie in dem zweiten Erzahlband El crimen del otro 1904 1910 heiratete er die 15 Jahre jungere Ana Maria Cires mit der er in den Urwald von San Ignacio in Misiones zog Hier wurde er zum Juez de Paz einer Art Standesbeamten ernannt Er fuhrte dieses Amt jedoch sehr nachlassig aus bewahrte z B Heirats oder Sterbevermerke in einer Keksdose auf Hier wurden auch seine beiden Kinder geboren die er streng und eigenwillig erzog Er versuchte sie an das Leben in Urwald und Bergen zu gewohnen beispielsweise indem er sie dort uber Nacht alleine aussetzte Die Ehe war zerruttet Seine Frau vergiftete sich nach einer gewalttatigen Auseinandersetzung im Dezember 1915 mit Quecksilber II chlorid und starb acht Tage lang qualvoll Quiroga liess die beiden Kinder bei der Familie seiner Frau die Tochter Egle und der Sohn Dario begingen spater Selbstmord 1988 ebenso seine Tochter aus zweiter Ehe Maria Elena genannt Pitoca 1917 ging Quiroga zuruck nach Buenos Aires und war dort uruguayischer Konsul 1918 erschienen die Cuentos de la Selva Geschichten aus dem Urwald die er seinen Kindern widmete und weitere Erzahlungssammlungen Mit 50 verliebte sich Quiroga nochmals in eine sehr viel jungere Frau die ehemalige Mitschulerin seiner Tochter Er heiratete sie 1927 und zog auch mit ihr in die Wildnis von San Ignacio wo er sein Gluck als Schnapsbrenner Farmer und Kohler versuchte Aber wiederum hielt es die Frau nicht lange aus und verliess den siebzehn Jahre alteren rastlosen und besessenen Mann 1935 zusammen mit der achtjahrigen Tochter Im Alter von 59 schliesslich nahm sich Horacio Quiroga mit Zyankali in einem heruntergekommenen Hospital in Buenos Aires 1937 das Leben nachdem man ihm mitgeteilt hatte dass er Prostatakrebs in fortgeschrittenem Stadium habe Werk BearbeitenWie Quirogas Lebenslauf sind seine Geschichten und Fabeln von der Jagd und vom Tod gepragt Auffallig und ganz gegensatzlich dazu ist allerdings die Fantasie Heiterkeit und Gelassenheit mit der er von der Jagd von Gejagten und Jagern erzahlt Quirogas Geschichten mit ihrer Mischung aus Wirklichkeit und Phantasie und ihrer tiefen erzahlerischen Leidenschaft sind spannend wie sein Leben und bunt wie der Urwald in dem er viele Jahre seines Lebens verbracht hat Unter seinen zahlreichen Erzahlungen finden sich auch solche phantastischen Inhalts vor allem wegen El Hombre Artificial 1910 Der kunstliche Mensch wird Quiroga zu den Vorlaufern einer eigenstandigen sudamerikanischen Science Fiction gezahlt 1 Bedeutendste Werke BearbeitenLos arrecifes de coral Gedichte 1901 El crimen del otro Kurzgeschichten 1904 Los perseguidos Kurzgeschichten 1905 Historia de un amor turbio Roman 1908 Cuentos de amor de locura y de muerte Kurzgeschichten 1917 Cuentos de la selva Kurzgeschichten 1918 El salvaje Kurzgeschichten 1920 Los sacrificados Theater 1920 Anaconda Kurzgeschichten 1921 El desierto Kurzgeschichten 1924 La gallina degollada y otros cuentos Kurzgeschichten 1925 Los desterrados Kurzgeschichten 1926 Pasado amor Roman 1929 Mas alla Kurzgeschichten 1935 Deutsche Ausgaben BearbeitenAuswanderer Menschenschicksale aus dem argentinischen Urwald Safari Verlag Berlin 1931 Der Aufruhr der Schlangen Bertelsmann 1958 Anakonda Erzahlungen aus der Wildnis von Misiones Aufbau Verlag 1971 Geschichten von Liebe Irrsinn und Tod Suhrkamp 1986 ISBN 3 518 01881 7 Der Papagei mit der Glatze Geschichten aus Sudamerika Hammer 1989 ISBN 3 87294 388 X Urwald Geschichten Buchergilde Gutenberg 1994 ISBN 3 7632 4342 9 Der Krieg der Kaimane La guerra de los yacares Hammer 1995 ISBN 3 87294 625 0 Weisser Herzstillstand Erzahlungen Suhrkamp Verlag 1995 Phantastische Bibliothek ISBN 3 518 38893 2 Die Verbannten und andere Erzahlungen Aisthesis Bielefeld 2010 ISBN 978 3 89528 798 5 Die Wildnis des Lebens Erzahlungen S Fischer Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 10063 102 2Literatur BearbeitenRoland Berens Narrative Asthetik bei Horacio Quiroga Aisthesis Verlag Bielefeld 2002 ISBN 3 89528 368 1Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Horacio Quiroga im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Ingrid Kreksch Who is Who in der lateinamerikanischen Science Fiction ein Uberblick In Wolfgang Jeschke Hrsg Das Science Fiction Jahr 1999 Wilhelm Heyne Verlag Munchen ISBN 3 453 14984 X S 367 Normdaten Person GND 118787543 lobid OGND AKS LCCN n81059872 VIAF 19689428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quiroga HoracioKURZBESCHREIBUNG uruguayischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 31 Dezember 1878GEBURTSORT SaltoSTERBEDATUM 19 Februar 1937STERBEORT Buenos Aires Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horacio Quiroga amp oldid 204209619