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Das Hochschulfreiheitsgesetz HFG ist ein Artikelgesetz zur Neuordnung des Hochschulwesens in Nordrhein Westfalen Der uberwiegende Teil des Gesetzes besteht aus einer Neufassung des Landeshochschulgesetzes des Bundeslandes Nordrhein Westfalen BasisdatenTitel HochschulfreiheitsgesetzAbkurzung HFGArt LandesgesetzGeltungsbereich Nordrhein WestfalenRechtsmaterie HochschulrechtErlassen am 31 Oktober 2006 GV NRW S 474 Inkrafttreten am 1 Januar 2007Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Das HFG ist am 30 Mai 2006 im Landeskabinett NRW beschlossen und am 21 Juni 2006 in erster Lesung im Landtag beraten worden Am 24 August 2006 fand eine Expertenanhorung im Landtag statt Das Gesetz ist schliesslich am 25 Oktober 2006 verabschiedet worden und trat am 1 Januar 2007 in Kraft Inhaltsverzeichnis 1 Inhalte 2 Politische Diskussion 2 1 Grunde der Befurworter 2 1 1 Autonomie der Hochschulen 2 1 2 Organisation der Hochschule 2 2 Argumente der Gegner 2 2 1 Autonomie der Hochschulen 2 2 2 Organisation der Hochschule 3 Neuere Uberarbeitungen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturInhalte BearbeitenDas Hochschulfreiheitsgesetz fasst das Gesetz uber die Hochschulen des Landes Nordrhein Westfalen 1 vom 14 Marz 2000 zuletzt geandert durch Gesetz vom 30 November 2004 neu Es besteht aus vier Kernbereichen Die Hochschulen werden verselbstandigt Bisher hatten sie eine Doppelnatur als Korperschaften des offentlichen Rechts und zugleich staatliche Einrichtungen einen Teil ihrer Aufgaben nahmen sie dementsprechend nicht in korperschaftlicher Selbstverwaltung sondern namens und im Auftrag des Landes wahr Nach 2 Abs 1 HG in der Fassung des HFG gelten sie nur noch als Selbstverwaltungskorperschaften Damit einher gehen neue und geanderte Fuhrungsorgane die die neugewonnene Autonomie ausfuhren Neu ist u a der Hochschulrat der zum Grossteil von Externen nicht der Hochschule angehorig besetzt wird Eine wesentliche Veranderung liegt auch darin dass den Hochschulen in 2 Abs 3 S 2 HG in der Fassung des HFG die Dienstherrnfahigkeit eingeraumt wurde Wahrend vorher wie auch in anderen Bundeslandern ublich Dienstherr der an einer Hochschule tatigen Beamten das Land war kann nun die Hochschule selbst Beamte haben In diesem Zuge hat Artikel 7 HFG das bisherige beamtete wie angestellte Personal auf die Hochschulen ubergeleitet Die Hochschule erhalt nicht nur rechtlich sondern auch fachlich mehr Autonomie die Fachaufsicht wird soweit es geht reduziert die Hochschule bestimmt auch ihre fachliche Ausrichtung Viele Paragraphen des Vorgangergesetzes fallen im Sinne der Entburokratisierung aber auch wegen der neuen Eigenverantwortung weg Politische Diskussion BearbeitenGrunde der Befurworter Bearbeiten Autonomie der Hochschulen Bearbeiten Eines der wesentlichen Motive fur dieses Gesetz was sich auch im Namen spiegelt ist die Autonomie und Selbstverantwortung der Hochschulen zu starken Befurworter erwarten sich hiervon u a Hochschulen konnen ihr Profil und ihre Ausrichtung weitgehend bestimmen und ausgestalten Sie konnen die fur sich beste Organisationsform wahlen und umsetzen Sie konnen unternehmerisch agieren Hochschulen konnen durch die Wirtschaft mehr und effizienter gefordert werden Spenden und Stiftungen konnen nun direkt und schnell mit den Hochschulen geregelt werden Berufung der Professoren muss vom Ministerium nicht mehr genehmigt werden es wird den Universitaten somit erleichtert an gute Professoren zu kommen Schon fruher wurden Universitatskliniken in mehreren Bundeslandern in Deutschland in Anstalten offentlichen Rechts umgewandelt Organisation der Hochschule Bearbeiten Die Veranderung der Fuhrungsorgane greift Anregungen aus der Wissenschaft und Wirtschaft auf z B die 10 Forderungen 2 des Centrums fur Hochschulentwicklung Erwartet wird eine schlankere effizientere Organisation die Forschung starkt und die Lehre starker an den Interessen der Kunden der Studenten ausrichtet Die Einfuhrung neuer Modelle der Hochschulleitung und steuerung wie etwa Prasidien oder Hochschulrate erfolgte zuvor bereits in anderen Landern etwa in Baden Wurttemberg und Niedersachsen Argumente der Gegner Bearbeiten Autonomie der Hochschulen Bearbeiten Gegner des Gesetzes sehen die Autonomie der Hochschulen kritisch Aus der Eigenverantwortung der Hochschulen resultiere ein Zwang sich entsprechend den Anforderungen der Wirtschaft zu organisieren So argumentiert etwa der Hochschullehrer Christoph Butterwegge Die Freiheit von der da die Rede ist bedeutet in Wirklichkeit Marktabhangigkeit Statt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden mussen sich die Hochschulen demnachst um die wirtschaftliche Verwertbarkeit ihres Wissens kummern 3 Sehr deutliche Kritik kommt auch von den Landtagsfraktionen der SPD und der Grunen sowie von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bereits der Ubergang von der kameralistischen Haushaltsfuhrung zu Globalhaushalten hat die nordrhein westfalischen Hochschulen in Bedrangnis gebracht da notwendige Grossinvestitionen nicht mehr im Etatansatz des Landes berucksichtigt werden Da ein Teil der offentlichen Mittel zudem von den eingeworbenen Drittmitteln abhangt kann dies Anreize schaffen nur noch Main Stream Forschung zu betreiben was die Uberlebenschancen sog Orchideenfacher trubt Organisation der Hochschule Bearbeiten Die Einfuhrung des Hochschulrates wird teils scharf kritisiert So erklart die Landes ASten Konferenz NRW Ein mehrheitlich extern besetzter Aufsichtsrat soll nun uber die Geschicke der Hochschule entscheiden Hier ist keine Beteiligung von den Betroffenen seien es Studierende oder Lehrende mehr vorgesehen 4 Neuere Uberarbeitungen BearbeitenDas Hochschulgesetz NRW wurde inzwischen mehrfach geandert 2014 wurde das Hochschulzukunftsgesetz 5 2019 ein neues Hochschulgesetz erlassen Einzelnachweise Bearbeiten Ministerium fur Innovation Wissenschaft Forschung und Technologie des Landes Nordrhein Westfalen Hochschulgesetz NRW HG 30 November 2004 Centrum fur Hochschulentwicklung Zehn CHE Anforderungen an ein Hochschulfreiheitsgesetz fur Nordrhein Westfalen PDF 96 kB Prof Dr Christoph Butterwegge Pro und Contra Das Hochschulfreiheitsgesetz Memento vom 6 November 2006 im Internet Archive auf wdr de 7 Marz 2006 Studis Online NRW Gesetze mit schonen Titeln und unschonen Inhalten auf studis online de 25 Januar 2006 vgl https www tagesspiegel de wissen streit um nrw hochschulzukunftsgesetz die geregelte hochschule 9311466 htmlLiteratur BearbeitenMarion Heinz Thomas Horst Freiheit der Wissenschaft und Selbstverwaltung der Universitat Zur Frage der Verfassungskonformitat des Hochschulfreiheitsgesetzes NRW In Christian Krijnen Chris Lorenz und Joachim Umlauf Hrsg Wahrheit oder Gewinn Uber die Okonomisierung von Universitat und Wissenschaft Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2011 ISBN 978 3 8260 4528 8 S 117 132Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochschulfreiheitsgesetz Nordrhein Westfalen amp oldid 222668783