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Von 1562 bis 1684 gerieten in den Hexenverfolgungen in Sindelfingen 34 Frauen in Hexereiverdacht 1 Im Gegensatz zu vielen Gebieten in Wurttemberg fanden uber die Halfte der Verdachtigen den Tod 19 der angeklagten Frauen wurden in Hexenprozessen hingerichtet 2 Inhaltsverzeichnis 1 Namen der Opfer der Hexenprozesse 1 1 Hexenprozesse 1562 bis 1596 1 2 Hexenprozesse 1609 1 3 Hexenprozesslawine 1615 bis 1616 2 Hexenzeitung Tubingen 1616 3 Weitere Hexereiverdachtigungen 1628 bis 1684 4 Stadtgeschichtlicher Weg zum Thema Hexenverfolgung 5 Quellen und Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseNamen der Opfer der Hexenprozesse BearbeitenHexenprozesse 1562 bis 1596 Bearbeiten 1562 Anna Krumm Frau des Burgermeisters Hans Krummen Prozessakten nicht uberliefert 1562 Margareta Summereisin Jacob Summereisins Wittib Koppen Dillerin genannt Prozessakten nicht uberliefert 1562 Agnes Summereisin Tochter der Margareta Summereisin verhaftet Ausgang unbekannt Prozessakten nicht uberliefert 1562 Drei Frauen aus Boblingen und Schonaich wurden vom Boblinger Stadtgericht ebenfalls zum Tode verurteilt 1590 Diakon Johannes Cappler 2 Pfarrer in Sindelfingen trat Verleumdungen entgegen wurde als hexenburg beschimpft und nach einer Untersuchung von Kirchenraten aus dem Pfarrdienst entlassen 1590 Magdalena Flicker Verhaftung am 3 August Hinrichtung 23 Dezember in Boblingen Sindelfingen wurde erst 1605 ein eigenstandiges Amt 1590 Lena Feigel Hinrichtung am 23 Dezember mit Magdalena Flicker in Boblingen 1590 Dorle aus Schonaich Hinrichtung am 23 Dezember in Boblingen 1596 Sara Sauter Barbara Breuninger und Gertrud Raith wurden als Segensprecherinnen ins Sindelfinger Rathaus vorgeladen vor Schultheiss Pfarrer Georg Reipchius und anderen Vertretern der Kirche Pfarrer Reipchius sagte uber Barbara Breuninger Sie sei ein boses Weib und lt Venefici halber gt Giftmischerei oder Hexerei sehr suspekt Die Regierungsrate in Stuttgart verboten den Frauen das ungeburende Arzneien Hexenprozesse 1609 Bearbeiten 1605 wurde Sindelfingen ein eigenstandiges Amt und unabhangig von Boblingen Das Sindelfinger Stadtgericht tagte im Alten Rathaus der kleinen Stadt mit etwa 1400 Einwohnern und bestand aus zwolf Mannern aus der stadtischen Oberschicht Vogt Wendel von Maur als Stellvertreter des Herzogs von Stuttgart war der offentliche Anklager 1609 Sara Sauter wurde des Schadenzaubers verdachtigt 1609 Margaretha Renck Rinklin Greta die auf dem Tor zu Sindelfingen wohnte erhielt eine achttagige Gefangnisstrafe und Verbot des Arzneiens 1609 Todesurteil gegen Agatha Eberwein 1609 Todesurteil gegen Ottilia Krumm 1609 Todesurteil gegen Margaretha Mogelin Vogt Wendel von Maur fuhrte 1609 seinen ersten Hexenprozess gegen Agatha Eberwein eine arme alte Witwe Die Eltern eines kranken Kindes hatten sie des Schadenzaubers Krankheit bezichtigt Agatha Eberwein wusste sich unschuldig und gestand nichts Die Regierung in Stuttgart befurwortete eine Anklage und forderte ein Gutachten der Juristen der Universitat Tubingen Der schlechte Ruf der Angeklagten war gravierend fur das Territionsurteil Folter Unter der Folter gestand Agatha Eberwein und belastete drei weitere Frauen Als diese fliehen wollten ordnete der Vogt ein Verhor und Konfrontation mit Agatha Eberwein an Ottilia Krumm hatte an Hexentanzen und Wettermachen teilgenommen Margaretha Mogelin Ottilia Krumms Schwester ware die vornehmste der Hexengesellschaft beim Hexensabbat 1609 Barbara Breuninger erlitt im August den Feuertod Barbara Breuninger war als Segenssprecherin bereits 1596 verwarnt worden Der Sindelfinger Pfarrer Philipp Heerbrand ermahnte die Angeklagte und bestatigte die Hexereigeruchte gegen die Angeklagten Gegen Ottilia Krumm und Margaretha Mogelin wurde Anklage erhoben Nach dem Folterurteil der Juristen der Universitat Tubingen legten Ottilia Krumm und Margaretha Mogelin unter der Folter das Gestandnis ab Hexen zu sein Auf dem endlichen Rechtstag folgte am 26 Juni 1609 das Todesurteil gegen Agatha Eberwein Ottilia Krumm und Margaretha Mogelin Die Hinrichtungsstatte in Sindelfingen lag vermutlich auf dem Goldberg wo auch der Galgen stand Wenige Wochen spater stand die 85 jahrige Barbara Breuninger vor Gericht Unter der Folter besagte sie die bereits Hingerichteten als Gespielinnen des Teufels sowie die Frauen Sara Sauter Katharina Heubacher und Irmula Straub Hexenprozesslawine 1615 bis 1616 Bearbeiten In der Hexenprozesslawine von Mai 1615 bis September 1616 gerieten 19 Frauen in den Verdacht des Schadenzaubers und der Hexerei Zwolf Frauen verloren ihr Leben 3 1615 Judith Stick hingerichtet Judith Stick wurde im Mai gefoltert Sie war angeblich schon 1589 in Vaihingen in einen Hexenprozess geraten Sie konnte lesen schreiben und war in der Bibel versiert Sie bestand die theologische Befragung durch das Gericht mit Bravour 15 Zeugen verdachtigten sie des Schadenzaubers Ein Folterurteil wurde erlassen doch wahrend der Tortur der kleinen zierlichen Person zerbrachen mehrere Folterinstrumente Nach dem Scheitern der ersten Tortur wurde sie auf eine Wiederholung der Folter verklagt Vergeblich versuchte sie den Vogt mit 50 Gulden zu bestechen In der zweiten Folter legte sie ein Gestandnis ab und besagte vier weitere Frauen als Hexen Barbara Ada Irmula Straub Katharina Rohr und Katharina Heubacher Diese gehorte zur Oberschicht ihr Bruder war mehrmals Burgermeister und Ratsmitglied Der Rat zogerte zunachst bei Ermittlungen gegen sie aber furchtete den Unmut der Bevolkerung Alle vier besagten Frauen wurden angeklagt der Folter unterworfen zum Gestandnis gezwungen und wie Judith Stick hingerichtet 1615 Barbara Ada Barbara Betz hingerichtet 1611 schrie Barbara Ada in einem Gottesdienst am 29 Juni 1611 laut auf wahrend einer Predigt von Pfarrer Philipp Heerbrand uber das grosse Unwetter am 26 Juni 1611 Daraufhin wurde sie von Vogt Wendel von Maur im Rathaus verhort Sie wurde verdachtigt den Tod ihrer Ehemanner verursacht zu haben und des Segenssprechens Unter der Folter gestand sie nichts und wurde zunachst freigelassen 1615 wurde sie hingerichtet 1615 Irmula Straub hingerichtet 1615 Katharina Rohr hingerichtet 1615 Katharina Heubacher hingerichtet 1615 Katharina Heininger hingerichtet 1615 Barbara Flaitzer hingerichtet 1615 Magdalena Hayd hingerichtet 1615 Susanna Mogelin hingerichtet 1615 Anna Sauter hingerichtet 1616 Hebamme Barbara Jung Februar 1616 Folter Gestandnis Hinrichtung 1616 Waldburga Pfau Hinrichtung am 1 Oktober 1616 Es war die letzte bekannte Hexenverbrennung in Sindelfingen nbsp Zwo Hexen Zeitung Tubingen 1616Hexenzeitung Tubingen 1616 BearbeitenAuf die Hexenverfolgungen 1615 1616 in den wurttembergischen Amtern Dornstetten Leonberg und Sindelfingen Sundelfingen machte eine sog Hexenzeitung aus Tubingen 1616 aufmerksam Zwo Hexenzeitung Die ander Auss dem Hertzogthumb Wurtenberg Wie der Hertzog zu Wurtenberg in unterschiedlichen Statten das Hexenbrennen auch angefangen DEr Hertzog zu Wurtenberg hatt das Hexenbrennen auch angefangen in den Statten Dornstatt Sundelfingen 4 Der Text dieser ander Hexenzeitung auss Wurtenberg ist nachzulesen bei Wikisource 5 Weitere Hexereiverdachtigungen 1628 bis 1684 Bearbeiten1628 Katharina Ada die Frau des Schweinehirten Anklage scheiterte 1665 Hans Glaser zeigte an dass seine Frau als Hexe verleumdet wurde Die Verleumderin musste zwei Gulden Strafe bezahlen 1669 Anna Klotz aus der Haft entlassen 1678 Michel Schafers Hausfrau Zaubereiverdacht ausgeraumt 1684 Margretha Meyer die Ehefrau des Leinenwebers Jacob Meyer letzte Untersuchung wegen eines Zauberschadens wurde eingestellt Stadtgeschichtlicher Weg zum Thema Hexenverfolgung Bearbeiten2007 wurde in Sindelfingen ein stadtgeschichtlicher Weg zum Thema Hexenverfolgung eingeweiht mit neun Informationstafeln und detaillierten Hinweisen auf die Hexenprozesse in der Stadt in der Zeit von 1563 bis 1616 Begleitmaterialien wurden entwickelt 6 um den Schulen zu helfen sich intensiver mit der Stadtgeschichte zu beschaftigen 7 Quellen und Literatur BearbeitenZwo Hexenzeitung Die ander Auss dem Hertzogthumb Wurtenberg Wie der Hertzog zu Wurtenberg in unterschiedlichen Statten das Hexenbrennen auch angefangen Tubingen 1616 Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Crim R 4 Kaps 24 Zwo Hexen Zeitung online Stadtarchiv Sindelfingen 143 Im Stadtarchiv befindet sich noch ein grosser Teil der Original Protokolle uber die hiesigen Hexenprozesse und Einzelschicksale Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 209 Bu 1856ff Sindelfinger Chronik des Pfarrers Georg Reipchius 1553 bis 1598 Ausgezogen aus dem altesten Kirchenbuch und mit Einleitung Anmerkungen und Registern versehen von Adolf Rentschler zuletzt Pfarrer in Moglingen Veroffentlichungen des Heimatgeschichtsvereins fur Schonbuch und Gau e V Band 5 Hrsg vom Heimatgeschichtsverein fur Schonbuch und Gau 1958 Georg Reipchius Reypchen starb am 12 Juni 1598 in Sindelfingen Anita Bindner mit dem feuer vom Leben zum Tod Hexenverfolgung in Sindelfingen in Horst Zecha Hrsg Sindelfingen und seine Altstadt ein verborgener Schatz Stadt Sindelfingen Kultur und Schulamt Sindelfingen 2013 S 427 447Weblinks BearbeitenNamen der Opfer der Hexenprozesse Hexenverfolgung Sindelfingen PDF 200 kB abgerufen am 9 Mai 2016 Felix Bubner Arbeitskreis RP Stuttgart Sindelfingen Stadtmuseum und Hexenpfad abgerufen am 30 April 2016 Gottfried Jenssen Stadtgeschichtlicher Weg zum Thema Hexenverfolgung eingeweiht Zwolf Manner hatten das Sagen In Sindelfinger Zeitung Boblinger Zeitung 26 Juli 2007 abgerufen am 30 April 2016 Schulmaterialien zu den Stationen der Hexenverfolgung in Sindelfingen PDF abgerufen am 30 April 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Namen der Opfer der Hexenprozesse Hexenverfolgung Sindelfingen PDF 200 kB abgerufen am 9 Mai 2016 Anita Bindner mit dem feuer vom Leben zum Tod Hexenverfolgung in Sindelfingen in Horst Zecha Hrsg Sindelfingen und seine Altstadt ein verborgener Schatz Stadt Sindelfingen Kultur und Schulamt Sindelfingen 2013 S 427 447 Stadtarchiv Sindelfingen 143 Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Crim R 4 Kaps 24 Zwo Hexen Zeitung Felix Bubner Arbeitskreis RP Stuttgart Sindelfingen Stadtmuseum und Hexenpfad abgerufen am 30 April 2016 Memento des Originals vom 30 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schule bw de Schulmaterialien zu den Stationen der Hexenverfolgung in Sindelfingen PDF abgerufen am 30 April 2016 Memento des Originals vom 24 Januar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schule bw de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hexenverfolgungen in Sindelfingen amp oldid 227984618