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Dieser Artikel beschreibt die Heugabel als Werkzeug fur den deutschen Ringer Reiner Heugabel siehe dort Eine Heugabel oder auch Heuforke ist ein gabelformiges etwa 170 cm bis 300 cm langes Werkzeug das benutzt wird um Heu zu transportieren oder auf bzw abzuladen Im Stall kommt die Heugabel fur halmiges Futtermittel zum Einsatz Heugabel im EinsatzEine historische Heugabel komplett aus Holz rechts wie sie auch noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts gebrauchlich waren Das linke Werkzeug ist eine Mistgabel Inhaltsverzeichnis 1 Beschaffenheit 2 Verwendung der Heugabel 2 1 In der Landwirtschaft 2 2 Als Waffe 3 Bildergalerie 4 HerstellungBeschaffenheit BearbeitenEine Heugabel hat zwei bis vier Zinken die fur lange Halme ausreichend sind wenn der Arbeitende die Halme so aufgabelt dass sie nicht herunterfallen Die Zinken sind meist starker gebogen Heugabeln haben zudem einen langen Stiel der etwas geschwungen ist Die Form eignet sich insbesondere fur den schwungvollen Einsatz Im Gegensatz dazu haben Mistgabeln die vor allem auf Hebekraft ausgelegt sind vier oder funf Zinken und einen kurzeren etwas dickeren Stiel der auch schwere Lasten lange heben lasst Stiel und Zinken der Mistgabel sind weniger geschwungen Im Unterschied zur Grabegabel haben Heugabeln niemals einen Griff am oberen Stielende Verwendung der Heugabel BearbeitenIn der Landwirtschaft Bearbeiten Die Heugabel ist auch heute noch in allen landwirtschaftlichen Betrieben regelmassig in Gebrauch wird aber nicht mehr so oft eingesetzt wie das vor der Erfindung landwirtschaftlicher Maschinen notwendig war Fruher als die Gabeln noch individuell aus Holz gefertigt wurden und uber viele Wochen taglich ununterbrochen benutzt werden mussten war eine gute Gabel aus elastischem Holz und mit einem ergonomisch gut geformten Stiel viel wert weil der Arbeiter damit Energie sparen konnte Die zweizinkige Version ist besonders praktisch beim Verladen von gepressten Heuballen und wird parallel zu den Halmen in die Strohballen gestochen Die beiden Seiten des Ballens oder der untere Teil der Garbe an denen das moglich ist werden auch als Hintern bezeichnet Die Stechrichtung senkrecht zu den Halmen ist bei Garben kraftaufwandiger und bei Ballen oft nur schwer moglich Die zweizinkige Gabel ist zudem leicht Vier oder mehrzinkige Gabeln sind bei der Arbeit mit Heu Stroh oder Futter hinderlich da die zum Einstechen benotigte kinetische Energie grosser ist und der Gabelkopf mehr wiegt Die dreizinkige Version eignet sich besonders gut im Stall zum Verteilen von Futter da die Halme hier oft schon etwas kurzer sind oder im Schwung zielgenauer verteilt werden mussen Die Gabel kann wahrend des Wurfes leicht gedreht werden und gibt diese Drehung an das Heu weiter Diese Gabeln kommen haufig mit dem Beton oder Steinboden in Kontakt und sind durch die Arbeitstatigkeit an den Enden der Zinken oft rasiermesserscharf zugeschliffen Auch Holzgabeln konnen sehr scharf werden Das macht die Arbeit in der Gruppe gefahrlich weshalb es im bauerlichen Deutschland einige Regeln gab wer wann als erstes werfen darf Diese Regeln waren regional verschieden Im bauerlichen Thuringen wurde z B vor der Arbeit eine Reihenfolge unter den Erntearbeitern ausgemacht um Arbeitsunfalle zu verhindern Die Lehrlinge standen an letzter Stelle und mussten mit dem Wurf warten bis kein anderer gerade werfen will Die Vorarbeiter hingegen konnten den Schwung ohne Rucksicht auf die anderen voll ausnutzen und waren deshalb effektiver bei der Arbeit aber auch langer belastbar Auch Regeln dass rechts vor links und unten vor oben wirft Scheune Strohmiete waren verbreitet Die Arbeit mit der Heugabel erfordert viel Geschick da sich durch ein rationales und dynamisches Zusammenspiel von Korperbewegung und Gabel sehr viel Kraft sparen lasst was insbesondere bei tagelanger Arbeit wichtig ist Der Sitz der beiden Hande am Gabelstil will optimal ausgesucht sein Je nach Arbeiter gab es unterschiedliche Vorstellungen daruber wie die Gabel zu halten sei Bei Arbeiten mit der Dreizinkgabel am Boden sollte die linke Hand enger am Korper bleiben wobei die rechte Hand freier gefuhrt und wie ein Hebel verwendet wird Rechtshander Fur den Wurf von Ballen gibt es unterschiedliche Techniken die sich erheblich in ihrer Effizienz unterscheiden Allgemein gilt dass ungeubte Arbeiter viel schneller ermuden und weniger weit werfen konnen Ahnlich wie beim Essbesteck werden die Gabeln im bauerlichen Umfeld oft streng getrennt fur Futter und Mist verwendet d h die Heugabel kommt ausschliesslich fur Futter zum Einsatz Fur andere Zwecke wird eine andere Gabel geholt Die helle Farbe der holzernen Heugabel galt als Zeichen fur einen sorgsamen Bauern der die Gabel nie zweckentfremdet verwendet hat Eine holzerne Mistgabel nimmt wahrend der ersten Verwendung eine dunkle Farbe an Gerbstoffe die lange im Holz verbleibt Holzerne Heugabeln wurden vor Regenwasser geschutzt und mit dem Kopf in einem Sack oder Tuch transportiert Bei Metallgabeln ist dies nicht mehr notwendig Die Heugabel kann weiterhin fur den Wurf von allen Futtermitteln verwendet werden die langhalmig genug sind dass sie nicht zwischen den Zinken hindurch rutschen Bei der Verwendung im Silo halten kleinkornigere Futtermittel oft durch ihre eigene Dichte zusammen Ausserdem eignet sich die Gabel hervorragend zum Werfen von Futterruben uber grossere Distanzen oder auf Anhohen wobei die Ruben leicht angestochen und uber den Kopf hinweg beschleunigt werden Als Waffe Bearbeiten Gabeln wurden beispielsweise in den Bauernkriegen auch als Waffen benutzt Auch in Filmen werden sie als Waffe gezeigt wenn Bauern und Dorfbewohner den Aufstand proben dann oft in Kombination mit Fackeln und anderen Bauernwaffen Bildergalerie Bearbeiten nbsp Bauerin in Rumanien 2009 nbsp Erntehelferin des Bund Deutscher Madel 1939 nbsp Neubauer in der DDR 1955 nbsp Osteuropaische Bauerin 2009 nbsp Turkischer Bauer an der Dreschmaschine 2010Herstellung BearbeitenFruher waren alle Gabeln ganz aus Holz gefertigt Heute bestehen Heugabeln aus einem Holzstiel und dem aus Stahl gefertigten Gabelkopf mit gezogenen und geschmiedeten Zinken oft aus hochwertigem Material und im Zinkenansatz mit einem Rauten Profil Die Gabel ist im Norddeutschen Raum mittels einer Federzwinge oder im Mitteldeutschen Raum mittels einer angeschmiedeten Tulle und Nagel oder Schraube am Stiel befestigt Die Federzwinge ist ein separates zweiteiliges Bauteil aus Blech welches aus Mantel und Kappe besteht Sie umschliesst den Holzstiel am Ende komplett und ist mit zwei Nageln im Holz befestigt Die Gabel ist dann mittels eines Dornes von unten in die Federzwinge stramm eingetrieben Anders als Mistgabeln haben Heugabeln einen dunneren starker geschwungenen Stiel welcher vorzugsweise aus biegsamen Holzern wie Esche gefertigt wurde Holzgabeln nutzen sich schnell ab und brechen leichter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heugabel amp oldid 222995712