www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herthaburg nahe der Stubbenkammer im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rugen ist eine Wallburg aus der Zeit der slawischen Besiedlung Rugens vom 8 bis zum 12 Jahrhundert Die Anlage wurde auf einem vorhandenen Hohenrucken am nordostlichen Ufer des Herthasees in der Stubnitz errichtet Die von dem Wall und dem Ufer des Sees eingeschlossene Flache ist ca 120 60 m gross und die Breite der gesamten Wallanlage betragt uber 180 m Von aussen ist der Wall im nordostlichen Bereich maximal 17 m hoch von innen aber nur 8 m Die Oberkante des Walls liegt 136 m u NN Die offene Sudseite der Anlage grenzt an den Herthasee uber den wahrscheinlich zu damaliger Zeit auch der Zugang zur Burg uber eine Brucke erfolgte der heutige Zugang zum Burginneren ist erst spater entstanden Nach Nordosten schliesst sich der Wall einer fruheren Vorburg an den man vom Weg zum Konigsstuhl aus deutlich erkennt Nordwall der HerthaburgHerthaburg Stubnitz Plan 1872Zugang zur Herthaburg StubnitzHerthaburg BurginnenraumBei Ausgrabungen konnte festgestellt werden dass in der Kulturschicht aus der Slawenzeit zumindest stellenweise ein Steinpflaster vorhanden ist und durch die archaologische Auswertung von Keramikscherben die in dieser Schicht gefunden wurden konnte die Nutzung der Burg zumindest auf das 10 bis 11 Jahrhundert datiert werden Sagen BearbeitenSo wie der angrenzende Herthasee ist auch die Herthaburg und ihr Umfeld mit verschiedenen Sagen verknupft Um Herthaburg Herthasee und Herthabuche ranken sich auf Rugen viele Sagen Hertha soll eine germanische Gottin gewesen sein die auf der gleichnamigen Burg wohnte und im See badete Die beim Bad anwesende Dienerschaft wurde getotet damit sie nichts von der Zeremonie verraten konnten Deren Geister versammeln sich oft noch heute am Ufer Der See war wohl Kultstatte sowohl der germanischen Rugier als auch der wendischen Ranen Unweit des Seeufers besteht auch ein sogenannter Opferstein Es wird vermutet dass die Kultstatte der germanischen Gottin Nerthus gewidmet war Diese entstanden zumeist in der Zeit der Romantik am Ende des 18 Jahrhunderts und in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Dies war auch die Zeit in der sich zaghaft der Tourismus auf Rugen zu entwickeln begann Zum Beispiel wollten schon die Kurgaste der von 1795 bis 1806 betriebenen Brunnen Bade und Vergnugungsanstalt in Sagard auf ihren Wanderungen durch die Walder der Stubnitz entsprechend unterhalten werden Die Betreiber dieser ersten Kureinrichtung auf Rugen die Bruder Heinrich Christoph und Moritz von Willich liessen Wege und Ufertreppen in dem bis dahin fast unerschlossenen Gebiet anlegen und auch die Gastwirte des Gasthofes am Konigsstuhl der 1835 erbaut worden war hatten ein Interesse an zusatzlichen Sehenswurdigkeiten So wurde in der Nahe der Herthaburg am Weg zum Konigsstuhl der Sagenstein arrangiert an dem benachbarten sogenannten Opferstein eine Trogmuhle als Blutauffangschale platziert und auch fur eine besonders grosse alte Buche am Wegesrand die Herthabuche deren abgestorbener Stamm heute noch steht fand sich eine Sage siehe Weblinks Der Opferstein wurde von Theodor Fontane in seinem Roman Effi Briest erwahnt Die Sagenwelt um die Herthaburg nbsp Blick aus der Herthaburg heraus uber den Herthasee nbsp Der Sagenstein mit den Fussspuren der Jungfrauenprufung nbsp Der sogenannte Opferstein wird uber Jahrzehnte hinweg immer wieder mit roter Farbe beschmiert um die Szenerie authentischer wirken zu lassen nbsp Die Uberreste der sagenumwobenen Herthabuche nbsp Herthasee und Herthaburg im Wald von Suden aus gesehenLiteratur BearbeitenAlfred Haas Stubbenkammer Herthasee und Herthaburg in Geschichte und Sage Stettin 1928 Ingrid Schmidt Hunengrab und Opferstein Bodendenkmale auf der Insel Rugen Hinstorff Verlag Rostock 2001 ISBN 3 356 00917 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herthaburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sagen um Burg und See Weitere Sagen Wanderwege im Nationalpark II 54 570277777778 13 648888888889 Koordinaten 54 34 13 N 13 38 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herthaburg amp oldid 232180992