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Hermann Baisch 12 Juli 1846 in Dresden 18 Juni 1894 in Karlsruhe war ein deutscher Landschaftsmaler Tiermaler und Radierer Gemeinsam mit seinem Lehrer Adolf Lier und seinem Freund Gustav Schonleber gilt Baisch in Deutschland als Begrunder einer neuen Stilrichtung die sich an den franzosischen Freilichtmalern der Paysage intime orientierte Ihr Ziel war es die Natur zu erfassen wie sie ist und den einfachsten Motiven und Gegenstanden durch die idealisierende Macht des Lichtes zu bedeutender Wirkung zu verhelfen 1 Hermann Baisch 1885 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Paris 1 2 Munchen 1 3 Karlsruhe 1 4 Lebensabend 2 Werk 2 1 Malerei 2 2 Buchillustrationen 3 Ehrungen 4 Literatur 4 1 Leben 4 2 Werk 5 Weblinks 6 FussnotenLeben BearbeitenHermann Baisch wurde am 12 Juli 1846 in Dresden als Sohn des Lithographen Wilhelm Gottlieb Baisch 1805 1864 geboren der dort in der Hofdruckerei C C Meinhold als kunstlerischer Leiter arbeitete Hermanns sechs Jahre alterer Bruder war der Schriftsteller Redakteur Lithograph und Maler Otto Baisch 1840 1892 1852 zog die Familie nach Stuttgart wo der Vater in einem eigenen Haus in der Neckarstrasse 34b eine lithographische Anstalt einrichtete Baisch absolvierte bei seinem Vater eine Lehre als Lithograph und studierte anschliessend Malerei an der Kunstschule Stuttgart Nach dem Tod des Vaters 1864 ubernahm Baischs alterer Bruder Otto Baisch im Namen und auf Rechnung der Mutter die Leitung der lithographischen Anstalt 2 Paris Bearbeiten 1868 ging Hermann Baisch nach Paris wo er im Louvre die hollandische Landschaftsmalerei und Tiermalerei studierte unter anderem Paulus Potter und Aelbert Cuyp In Paris lernte er auch die Schule von Barbizon kennen unter anderem Theodore Rousseau und Jules Dupre Die jungen Freilichtmaler vertraten in der Landschaftsmalerei die neue Stilrichtung der Paysage intime deren Vertreter sich einer realistischen Naturdarstellung verschrieben hatten Munchen Bearbeiten Von Herbst 1869 bis 1873 war Baisch Meisterschuler an der privaten Malschule des Landschaftsmalers Adolf Lier in Munchen der den Ideen der Paysage intime nahestand An der Schule lernte er Gustav Schonleber kennen mit dem ihn eine ahnliche Auffassung der Landschaftsmalerei verband Er blieb bis zum Herbst 1881 in Munchen und wohnte von 1870 bis 1877 in der Schwanthalerstrasse 57 und der Kleestrasse 6 3 1873 gab Hermanns Bruder Otto Baisch die lithographische Anstalt in Stuttgart auf Er verkaufte das elterliche Haus und die lithographische Anstalt um sich zukunftig der Malerei zu widmen Er ging nach Munchen wo Hermann bereits lebte und begann an der Akademie der Bildenden Kunste das Studium der Malerei Anders als Hermann war ihm als Maler jedoch kein Erfolg beschieden Er wendete sich dem Journalismus zu und arbeitete hinfort als Redakteur ab 1881 in Berlin und ab 1884 in Stuttgart Karlsruhe Bearbeiten 1880 ubersiedelte Hermann Baisch nach Karlsruhe und trat 1881 die neugeschaffene Professur fur Tiermalerei an der Grossherzoglich Badischen Kunstschule an wo sein Freund Gustav Schonleber seit 1879 eine Professur fur Landschaftsmalerei innehielt In Karlsruhe belebte Baisch die seit den badischen Hofmalern Carl Kuntz und Rudolf Kuntz verwaiste Tiermalerei neu und brachte frische Impulse in die Landschaftsmalerei Damit seine Schuler stets vor der Natur arbeiten konnten richtete er ein Freilichtatelier ein und liess sogar eine Kuh und einige kleine Tiere anschaffen Auf mehreren Reisen nach Holland entstanden viele Landschaftsbilder ebenso in seinen letzten Lebensjahren auf Reisen in die Alpen 1884 1885 und 1893 1894 war er Direktor der Kunstschule die 1892 in Grossherzoglich Badische Akademie der Bildenden Kunste umbenannt wurde 1884 1889 und 1893 war er Vorstand des Vereins bildender Kunstler in Karlsruhe Baisch wirkte in Karlsruhe uber 12 Jahre mit grossem Erfolg bevor ihn ein vorzeitiger Tod aus dem Leben riss 4 Die Familie wohnte bis 1885 in Mietwohnungen in der Westendstrasse 47 und Kaiserstrasse 160 und ab 1886 in einem eigenen Haus in der Seminarstrasse 11 in fusslaufiger Entfernung von der Kunstschule Das zweigeschossige vierachsige klassizistische Gebaude aus den 1870er Jahren steht unter Denkmalschutz 5 Lebensabend Bearbeiten Baisch heiratete 1875 in erster Ehe Julie Schonleber eine Schwester von Gustav Schonleber 1883 heiratete er in zweiter Ehe die Witwe Anna Cox 1863 1930 Baisch hatte 2 Sohne und 2 Tochter Er starb nach kurzer schwerer Krankheit kurz vor Vollendung seines 48 Lebensjahres am 18 Juni 1894 in Karlsruhe 6 Das Grab der Familie befindet sich auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe 7 Werk BearbeitenMalerei Bearbeiten Werkliste Boetticher 1891 AKL 1992 Beringer 1908 In den siebziger Jahren fand Baisch seine Motive in der oberbayerischen Landschaft Seine Bilder aus dieser Zeit sind durch einen goldgelben und silbergrauen Farbton gepragt Oft wirken Baischs Landschaften dieser Zeit altmeisterlich mit einem uberlegten Farbauftrag Nach 1880 erweiterte er nach seinen Hollandreisen sein Repertoire um Seestucke Strandbilder und Weidelandschaften Seine Werke wirken jetzt breitflachiger skizzenhafter und unbekummerter aber auch selbstbewusster und grosszugiger 8 In allen Phasen seines Schaffens zeigte er eine Vorliebe fur Tierstucke und die Verwendung von Tieren als Staffage die haufig in der Herde dargestellt den landschaftlichen Raum bereichern 9 Gemeinsam mit seinem Lehrer Adolf Lier und seinem Freund Gustav Schonleber gilt Baisch als Begrunder einer neuen Stilrichtung deren Ziel es war die Natur zu erfassen wie sie ist und den einfachsten Motiven und Gegenstanden durch die idealisierende Macht des Lichtes zu bedeutender Wirkung zu verhelfen 10 nbsp Die Futterung der Huhner nach 1880 nbsp Am Wiesenrand nbsp Kuhe auf der Alm 1884 nbsp Plausch auf dem Feld 1893 nbsp Seelandschaft nach 1880 nbsp Ganse am Dorfweiher nach 1880 Buchillustrationen Bearbeiten Nach dem Tod seines Bruders Otto 1892 gab Hermann Baisch zum Gedenken eine Sammlung von Otto Baischs Gedichten heraus die er selbst illustrierte Otto Baisch Karl Liebrich Herausgeber Lieder und Sinnspruche von Otto Baisch Aus seinem Nachlass herausgegeben Mit Portrat des Dichters Federzeichnungen und Radirungen von Hermann Baisch Stuttgart Deutsche Verlags Anstalt 1894 Kunstlerlaunen 33 Zeichnungen mit alten und neuen Gedichten Von H Baisch W Diez F A Kaulbach Hugo Kauffmann Br Piglhein Rud Seitz Munchen Bassermann 1879 online 2 Zeichnungen von Hermann Baisch Seite 10 15 nbsp Vignette aus Lieder und Sinnspruche 1894 nbsp Zum Wasser Zeichnung aus Kunstlerlaunen 1879 Ehrungen BearbeitenQuelle Boetticher 1891 1881 Goldene Erzherzog Ludwig Medaille Wien 1886 Ordentliches Mitglied der koniglichen Akademie der Bildenden Kunste in Berlin 1888 Ehrenmitglied der Munchener Kunstakademie 1888 Ehrenmitglied der Wiener Kunstakademie 1902 Benennung der Zugangsstrasse zu der nordlich der Stephanienstrasse gelegenen Jugendstilsiedlung Hermann Billings als Baischstrasse 11 Literatur BearbeitenLeben Bearbeiten Baisch Hermann In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 6 Saur Munchen u a 1992 ISBN 3 598 22746 9 S 331 f Beringer Baisch Hermann In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 2 Antonio da Monza Bassan Wilhelm Engelmann Leipzig 1908 S 376 Textarchiv Internet Archive Carmen Bechtold Katja Forster Hermann Baisch Karlsruhe 2013 online Hyacinth Holland Baisch Hermann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 189 f Horst Ludwig Munchner Maler im 19 Jahrhundert in vier Banden Band 1 Adam Gaupp Munchen Bruckmann 1981 Seite 48 49 52 Leo Mulfarth Kleines Lexikon Karlsruher Maler Karlsruhe Badenia Verlag 1987 ISBN 3 7617 0250 7 Seite 20 22 Adolf von Oechelhauser Hermann Baisch In Badische Biographien Band 5 1906 Seite 26 27 Friedrich Pecht Hermann Baisch In Julius Meyer Herausgeber Allgemeines Kunstler Lexikon unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In und Auslandes Band 2 Andreas Domenico del Barbiere Leipzig Engelmann 1878 Seite 565 566 Rudolf Vierhaus Deutsche biographische Enzyklopadie DBE Band 1 Aachen Braniss Munchen Saur 2005 Seite 341 Werk Bearbeiten Friedrich von Boetticher Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Band 1 1 Aagaard Heideck Dresden Boetticher 1891 Nachdruck Hofheim am Taunus Schmidt amp Gunther 1979 ISBN 3 920843 00 2 Seite 45 46 964 pdf Jan Lauts Werner Zimmermann Katalog neuere Meister 19 und 20 Jahrhundert Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Band 1 Text Karlsruhe 1971 Seite 18 19 Jan Lauts Werner Zimmermann Katalog neuere Meister 19 und 20 Jahrhundert Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Band 2 Abbildungen Karlsruhe 1971 Seite 18 22 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Baisch Sammlung von BildernFussnoten Bearbeiten Beringer 1908 Beringer 1908 Stuttgarter Adressbucher 1864 1874 Mulfarth 1987 Munchener Adressbucher 1870 1877 Die Munchener 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