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Helmut Becker 8 Marz 1927 in Geisenheim 19 Juli 1990 Geisenheim war einer der weltweit fuhrenden Experten fur Weinbau und speziell fur Rebenzuchtung Leben BearbeitenNach seiner Schulzeit in Geisenheim und kriegsbedingtem Einsatz bei der Reichsluftwaffe kam Becker in amerikanische Gefangenschaft die er in den USA verbrachte Zuruckgekehrt nach Deutschland studierte er von 1946 bis 1949 Naturwissenschaften an der Johannes Gutenberg Universitat in Mainz Nach seinem Staatsexamen promovierte er 1954 bei Wolfgang von Buddenbrock an der Universitat Mainz zum Doktor der Naturwissenschaften rer nat Das Thema seiner Dissertation lautete Beitrage zur Physiologie der Reblaus Phylloxera vitifolia Fitch 1952 53 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Landwirtschaftsreferendar am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau Helmut Becker wechselte 1953 zum Forschungsinstitut fur Reblausbekampfung und Wiederaufbau der Landeslehr und Forschungsanstalt in Neustadt an der Weinstrasse Hier trug er nachhaltig zu Bekampfung der Reblausproblematik in der Pfalz sowie zum Wiederaufbau des nach dem Krieg desolaten Weinbaus in der sudlichen Pfalz bei 1964 kehrte Becker an seinen Heimatort zuruck und ubernahm dort die Leitung des Instituts fur Rebenzuchtung und Rebenveredlung an der Hessischen Lehr und Forschungsanstalt fur Wein Obst und Gartenbau in Geisenheim Er loste hier Professor Heinrich Birk ab der bereits ein bekannter Rebenzuchter war Becker fuhrte in den folgenden 26 Jahren seiner Tatigkeit am Institut bis zu seinem Lebensende diese Arbeit fort und erwarb sich dabei in noch hoherem Masse nationale und internationale Reputation Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war die Zuchtung reblausresistenter Unterlagsreben sowie die Zuchtung pilzresistenter interspezifischer Kreuzungen und die Klonselektion Das von ihm in Geisenheim geschaffene Unterlagensortiment gilt als einmalig in Deutschland Auch widmete sich Becker intensiv dem Thema Rebenveredlung und der qualitativen Verbesserung der Pflanzgutversorgung durch Einfuhrung neuer phytosanitarer Massnahmen sowie der Schaffung zeitgemasser gesetzlicher Voraussetzungen Dies fuhrte unter anderem 1969 zur Mitgrundung des Verbandes Deutscher Rebenpflanzgutversorger dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tode 1990 war Als 1971 die Fachhochschule Wiesbaden entstand ubernahm Becker in Geisenheim am damals neu gegrundeten Fachbereich Weinbau und Getranketechnologie das Amt des Grundungsdekans das er bis 1975 innehatte Zu seinen vielfaltigen Aktivitaten gehorte auch die Fortfuhrung und Weiterentwicklung der Rebveredlertagungen in Geisenheim denen er zu internationalem Ansehen verhalf Ergebnisse seiner Zuchtungsarbeit neuer pilz und reblausresistenter Rebsorten waren unter anderem die neuen Sorten Ehrenbreitsteiner 1964 gezuchtet 1994 anerkannt Dakapo 1972 1999 Prinzipal 1971 1997 Rondo Mitte Ende der 60er Jahre 1995 und Saphira 1978 1995 Ab 1983 ubernahm Helmut Becker einen Lehrauftrag an der Universitat Bonn die ihn 1986 zum Honorarprofessor ernannte Dazu kamen noch Gastaufenthalte in Australien und Neuseeland die jeweils mehrere Monate dauerten In vielen Landern der Welt wie Australien Neuseeland Japan oder Kanada war Becker fur die Einfuhrung regional geeigneter Rebsorten verantwortlich so beispielsweise fur die Einfuhrung der Rebsorte Muller Thurgau in Neuseeland 1982 verlieh ihm der Bundesprasident der Bundesrepublik Deutschland in Anerkennung seiner international geachteten wissenschaftlichen Arbeit das Bundesverdienstkreuz Helmut Beckers wissenschaftliches Lebenswerk findet sich heute neben den von ihm gezuchteten Rebsorten und in mehr als 340 Veroffentlichungen und Publikationen so beispielsweise in Zusammenarbeit mit Hans Ambrosi als Herausgeber des Buches Der deutsche Wein Eines seiner Hauptwerke war die Schriftenreihe Probleme der Rebenveredlung die von 1958 bis 1981 in insgesamt 12 Banden erschien Sein fruher Tod 1990 hinterliess bei der Forschungsanstalt in Geisenheim eine grosse Lucke wie aus dem Nachruf in der Ausgabe Nr 21 1990 der Schrift Der Deutsche Weinbau hervorgeht Einige von Helmut Becker an der Forschungsanstalt Geisenheim gezuchteten Rebsorten nbsp Saphira nbsp Rondo nbsp Prinzipal nbsp Dakapo nbsp EhrenbreitsteinerLiteratur BearbeitenHans Ambrosi Helmut Becker Der Deutsche Weinbau Grafe und Unzer Munchen 1978 ISBN 3 7742 1010 1 Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 39 Nr 219 Gerhard Robbelen Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte der Pflanzenzuchtung 3 Folge Gesellschaft fur Pflanzenzuchtung Gottingen Heft 66 2004 S 11 ff DNB 973038209 Weblinks BearbeitenPersonlichkeiten der Weinkultur Helmut Becker auf der Website der Gesellschaft fur Geschichte des Weines Becker Helmut Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 108303233X lobid OGND AKS LCCN n78096691 VIAF 113920737 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Becker HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher OnologeGEBURTSDATUM 8 Marz 1927GEBURTSORT GeisenheimSTERBEDATUM 19 Juli 1990STERBEORT Geisenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Becker Onologe amp oldid 233944163