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Helga Gertrud Stan Lotter auch bekannt als Helga Gertrud Lotter geboren am 27 Juni 1943 in Dramburg Provinz Pommern ist eine deutsch osterreichische Mikrobiologin Biochemikerin Astrobiologin und emeritierte Universitatsprofessorin Helga Stan Lotter 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 Quellen 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelga Lotter legte ihr Abitur in Bayern ab Das anschliessende Studium der Mikrobiologie an der Technischen Universitat Munchen finanzierte sie mit Werkarbeit und Stipendien Nach der Diplomarbeit 1972 folgte ihre Dissertation 1975 mit dem Titel Chemische und immunologische Charakterisierung eines grossen BrCN Peptids aus der alpha Kette des Rinder Fibrinogens bei Rupert Timpl am Max Planck Institut fur Biochemie in Martinsried bei Munchen Noch im selben Jahr wurde sie zur Dr rer nat promoviert Sie heiratete den osterreichisch rumanischen Physiker Corneliu Stan und ging fur einen mehrjahrigen Studien und Lehraufenthalt nach Kanada wo sie an der Universitat Calgary als Postdoc und anschliessend als wissenschaftliche Mitarbeiterin Research associate an der University of British Columbia arbeitete Durch ihren Forschungsbeitrag an Extremophilen kam sie uber einen Wettbewerb an das Ames Research Center der NASA Moffett Field California als National Research Council Associate der USA 1986 88 1 Schon damals waren Arbeitsschwerpunkte die Charakterisierung der Adenosin Triphosphatase von halophilen und thermophilen Archaebakterien sowie neue Isolate von Halobakterien aus Steinsalz Anschliessend von 1989 bis 1997 war sie Principal Investigator am SETI Institute Mountain View USA Schliesslich wurde sie 1988 von dem Mikrobiologen Werner Lubitz als Projektmitarbeiterin an die Universitat Wien berufen Nach ihrer Habilitation 1990 war sie Lektorin und Projektleiterin fur die Arbeitsbereiche Biotechnologie mit extremophilen Mikroorganismen und Halobakterien aus permischem Salz 1993 erhielt sie die osterreichische Staatsburgerschaft 1994 wurde sie zur Universitatsprofessorin fur Mikrobiologie an der Universitat Salzburg ernannt In dieser Zeit betreute sie zahlreiche Diplomanden und Doktoranden aus der ganzen Welt Auch nach ihrer Pensionierung 2008 arbeitete sie als Lektorin fur Mikrobiologie bis 2010 Sie war Mitherausgeberin internationaler Zeitschriften Life Basel und Saline Systems USA sowie Chefredakteurin Life Sciences Astrobiology 2 Einen Schwerpunkt ihrer Tatigkeit fand Stan Lotter in den Salzlagerstatten im Raum Salzburg Durch die Zusammenarbeit mit den Salinen Austria die Bohrkerne aus Salzstollen mit etwa 250 Millionen Jahre altem und von der Umgebung vollig abgeschlossenem Salzgestein zur Verfugung stellten konnte sie mit ihrer Arbeitsgruppe umfangreiche Forschungen an Salzbakterien Halobakterien in Salzstollen vornehmen und bahnbrechende Erkenntnisse bei der Erforschung von Extremophilen gewinnen Im Salzburger Tiefengestein wurden Bakterien gefunden die ihre Lebensfunktionen ein und ausschalten konnen und auf diese Weise auch nach Millionen von Jahren in extremer Trockenheit noch reproduktionsfahig sind 3 Dabei wurden sogar bis dahin unbekannte Mikroorganismen entdeckt wie z B Halococcus dombrowskii ein Vertreter der Archaebakterien 3 Das Uberleben von Mikroorganismen unter extremen Verhaltnissen ist auch bei der Suche nach Leben im Weltraum von Bedeutung 4 Deshalb befanden sich im europaischen Weltraumlabor Columbus das 2008 zur Internationalen Raumstation ISS gebracht wurde auch 200 Millionen Bakterien aus einem Salzstollen in Bad Ischl Sie wurden sechs Monate lang dem Vakuum und der Strahlung im Weltraum ausgesetzt Auch bei der ESA Mission EXPOSE R2 2014 reisten Mikroben aus dem Labor von Stan Lotter zur ISS 5 Die Ergebnisse wurden 2020 publiziert 6 Eine weitere grundlegende Entdeckung St an Lotters war das Vorkommen von ammonium oxidierenden Archaebakterien in den Thermalquellen von Badgastein Auszeichnungen Ehrungen Bearbeiten2012 Ehrendoktorat Dr h c von der Vasile Goldis Western University Arad Rumanien 2004 Ernennung zum Distinguished Visiting Scientist der Universitat Cluj Rumanien 1986 1988 Verleihung eines National Research Council Associateships Washington USA Schriften Auswahl BearbeitenHelga Stan Lotter Sergiu Fendrihan Survival strategies of halophilic oligotrophic and desiccation resistant prokaryotes In Joseph Seckbach Aharon Oren Helga Stan Lotter Hrsg Polyextremophiles Life under multiple form of stress Series Cellular Origin Life in Extreme Habitats and Astrobiology Band 27 Springer Heidelberg New York London 2013 ISBN 978 94 007 6487 3 S 233 248 H Stan Lotter S Fendrihan M Dornmayr Pfaffenhuemer u a The likelihood of halophilic life in the universe In A Hanslmeier S Kempe J Seckbach Hrsg Life on Earth and other planetary bodies Series Cellular Origins Life in Extreme Habitats and Astrobiology Band 24 Springer 2012 S 345 365 H Stan Lotter A Legat E B M Denner u a Properties of Halococcus salifodinae an isolate from Permian rock salt deposits compared with halococci from surface waters In Life Nr 3 2013 S 244 259 H Stan Lotter S Fendrihan M Dornmayr Pfaffenhuemer u a Spherical particles of halophilic Archaea correlate with exposure to low water activity implications for microbial survival in fluid inclusions of ancient halite In Geobiology Nr 10 2012 S 424 433 Helga Stan Lotter Sergiu Fendrihan Andrea Legat u a Lebensfahige Halobakterien auspermischem Steinsalz und im Weltraum In Denisia 20 Kataloge der oberosterreichischen Landesmuseen Neue Serie 66 2007 S 313 322 zobodat at PDF H Stan Lotter M Pfaffenhuemer A Legat u a Halococcus dombrowskii sp nov an archaeal isolate from a Permian alpine salt deposit In International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology Nr 52 2002 S 1807 1814 H Stan Lotter E Doppler M Jarosch u a Isolation of a chymotrypsinogen B like enzyme from the archaeon Natronomonas pharaonis and other halobacteria In Extremophiles 1999 S 153 161 Stefan Leuko Helga Stan Lotter u a Resistance of the Archaeon Halococcus morrhuae and the Biofilm Forming Bacterium Halomonas muralis to Exposure to Low Earth Orbit for 534 Days In Joseph Seckbach Helga Stan Lotter Hrsg Extremophiles as Astrobiological Models Wiley Scrivener 2021 ISBN 978 1 119 59168 9 S 416 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helga Stan Lotter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Publikationen von H Stan Lotter auf Google ScholarQuellen BearbeitenHelga Gertrud Stan Lotter Stan Lotter Helga Gertrud In Ilse Korotin Nastasja Stupnicki Hrsg Biografien bedeutender Osterreichischer Wissenschafterinnen Bohlau Wien 2018 ISBN 978 3 205 20588 3 S 811 816 Helga Stan Lotter Jagerin des Lebens im All Von der NASA nach Salzburg Fur mich war s ein Karrieresprung Der Standard 8 Janner 2002 Einzelnachweise Bearbeiten Helga Stan Lotter Sergiu Fendrihan Marion Dornmayr Pfaffenhuemer Friedrich Gerbl Andrea Legat Claudia Gruber Gerhard Weidler Microorganisms in the Ancient Terrestrial Subsurface And in Outer Space In J Seckbach M Walsh Hrsg From Fossils to Astrobiology Springer 2009 ISBN 978 1 4020 8837 7 S 233 248 hier S 233 doi 10 1007 978 1 4020 8837 7 11 springer com Helga Gertrud Stan Lotter Stan Lotter Helga In Ilse Korotin Nastasja Stupnicki Hrsg Biografien bedeutender Osterreichischer Wissenschafterinnen Bohlau Wien 2018 ISBN 978 3 205 20588 3 S 811 816 a b Das Ratsel der Salz Bakterien Hunderte Millionen Jahre in Trockenstarre uberlebt In Wiener Zeitung 22 Mai 2002 abgerufen am 5 Marz 2021 Uberlebenskunstler Besonderheiten von Halobakterien aus permischem Salz Fonds zur Forderung der wissenschaftlichen Forschung 2002 abgerufen am 12 Marz 2021 Elke Rabbow Petra Rettberg Andre Parpart u a EXPOSE R2 The Astrobiological ESA Mission on Board of the International Space Station In Frontiers in Microbiology Band 8 15 August 2017 1533 doi 10 3389 fmicb 2017 01533 englisch frontiersin org Stefan Leuko Helga Stan Lotter u a Resistance of the Archaeon Halococcus morrhuae and the Biofilm Forming Bacterium Halomonas muralis to Exposure to Low Earth Orbit for 534 Days In Joseph Seckbach Helga Stan Lotter Hrsg Extremophiles as Astrobiological Models Wiley Scrivener 2021 ISBN 978 1 119 59168 9 S 416 Normdaten Person GND 1016196881 lobid OGND AKS LCCN n2012180229 VIAF 306337868 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stan Lotter HelgaALTERNATIVNAMEN Stan Lotter Helga Gertrud Lotter Helga Gertrud Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichische Biochemikerin und MikrobiologinGEBURTSDATUM 27 Juni 1943GEBURTSORT Dramburg Provinz Pommern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helga Stan Lotter amp oldid 238423776