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Hans Joachim Roedelius 26 Oktober 1934 in Berlin ist ein deutscher Musiker von Experimental Ambient und Elektronikmusik Er ist bekannt vor allem als Mitbegrunder der Krautrock Bands Cluster und Harmonia sowie fur sein Mitwirken an dem Ambient Jazz Trio Aquarello Uberdies betatigt er sich seit Beginn seiner musikalischen Karriere auch als Schriftsteller Poet und im Bereich bildender Kunst als Fotograf und Filmer Roedelius 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und musikalisches Werk 2 Werkphasen 3 Diskografie 3 1 Mit Bands 3 2 Solowerke 3 3 Zusammenarbeiten 4 Filmografie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und musikalisches Werk BearbeitenAls Kind spielte er in UFA Filmen wie Verklungene Melodie Es leuchten die Sterne etc 1968 begrundete er mit dem Konzeptkunstler Conrad Schnitzler den Untergrundclub Zodiak Free Arts Lab das Zentrum der damaligen Berliner Szene Dort traf er auf Dieter Moebius und die drei grundeten die Formation Kluster nachdem er vorher Mitgrunder von Human Being mit Elke Lixfeld Boris Schaak Verena Schirz Christoph Sievernich Beatrix Rief und sporadisch dazustossenden anderen Mitgliedern war jener Gruppe die nach Schnitzlers Weggang aus dem Zodiak dieses Arts Lab bis zu seiner Schliessung im Fruhjahr 1969 fuhrte Schnitzler verliess Kluster 1971 und startete eine lange Solo Karriere Roedelius und Moebius anglisierten den Bandnamen zu Cluster vertieften ihren Stil veroffentlichten zuerst bei Philips und wechselten dann zum Plattenlabel Brain Ab 1973 arbeiteten sie erstmals mit dem Neu Gitarristen Michael Rother unter dem Namen Harmonia zusammen Rother ermoglichte durch Verfugungstellung von Aufnahme Equipment die Produktion des dritten Albums von Cluster Zuckerzeit Die Band wechselte damit von ihrem Avantgarde Sound zu einem melodischeren Musikstil Harmonia war seit Fruhjahr 1973 durch Deutschland und die Niederlande getourt und entschied sich gemeinsam ein Album aufzunehmen Das Album Musik von Harmonia wurde begleitet von einer grossen Werbekampagne der Firma Brain veroffentlicht Harmonia veroffentlichte 1975 ein weiteres Album mit dem Titel Deluxe Der britische Kunstler und Musiker Brian Eno nahm als grosser Fan von Cluster und Harmonia mit ihnen Kontakt auf aus gemeinsamen Jam Sessions entstand daraufhin das 1997 veroffentlichte Album Tracks amp Traces Rother verliess Harmonia fur seine Solo Karriere und Cluster nahmen als Duo Sowiesoso auf ihr erstes Album bei dem 1975 gegrundeten Label Sky Records Brian Eno der gerade in Deutschland mit David Bowie arbeitete ging mit Cluster in Connys Studio um mit ihnen zwei weitere Musikalben aufzunehmen 1977 Cluster amp Eno und 1978 After the Heat durch das die Band grosse Aufmerksamkeit in der britischen Musikpresse gewann Auf einem weiteren Cluster Album Grosses Wasser erweiterten sie ihre Musik auf langere Stucke Roedelius schuf 1978 sein erstes Solo Album Durch die Wuste und setzte seine Solokarriere mit dem 1979 erschienenen Jardin au Fou 1979 fort Dieses Album begrundete Roedelius zukunftigen Stil melodisches Klavier und imitierte akustische Instrumente im Zusammenspiel mit elektronischen Klanggebern Als Teil einer langen Selbstportrat Serie veroffentlichte Roedelius ab 1979 neben seiner Arbeit mit Cluster und Harmonia weitere eigene Arbeiten zu denen seine Mitmusiker nichts beigetragen haben Roedelius verliess 1982 Sky Als er danach bei Virgins Sub Label Venture unter Vertrag ging verdichteten sich seine Arbeiten immer mehr zu seinem ganz eigenen Stil Wahrend dieser Periode entstand sein meistverkauftes Soloalbum Geschenk des Augenblicks Gift of the Moment Die Zusammenarbeit mit Venture endete 1989 und er veroffentlichte anschliessend bei verschiedenen kleinen Labels etwa Multimood Records und Prudence In dieser Zeit bewegte er sich auf das Gebiet des sich gerade entwickelnden Techno ohne zu realisieren dass er damit eventuell irgendeine gerade entstehende Musikrichtung mitbeeinflusste erstmals mit seinem 1991er Album Der Ohrenspiegel dessen 25 minutiges Eroffnungsstuck Reflectorum bereits bezeichnende Zuge seiner spateren Serie Sinfonia Contempora zeigte 1994 war Roedelius Stil ein verwegener Mix aus Elektronik und manchmal klischeehaft klingendem Ambient Jazz Theatreworks das in diesem Jahr entstand wurde von The Wire einem Magazin fur experimentelle Musik als Album des Monats ausgezeichnet Ein bedeutender Wendepunkte in Roedelius Karriere war die Veroffentlichung der Sinfonia Contempora No 1 Von Zeit zu Zeit im Jahr 1994 Roedelius dazu Seit dem Beginn meiner Karriere war nichts wichtiger als meine eigene musikalische Sprache zu finden und ich habe sie so glaube ich gefunden Das Album besteht aus zufallig entstandenen im Prozess des Improvisierens aneinander angepassten Bandfragmenten Klang Puzzleteilen aus vielen verschiedenen Sessions zwischen Mitte der Achtziger und Mitte der Neunzigerjahre die mehrspurig ubereinander gelegt einen scheinbar unzusammenhangenden und eigentumlichen Sound ergeben Die Sinfonia Contempora No 2 La Nordica Salz des Nordens wurde 1996 veroffentlicht und klang finsterer und truber als der Vorganger Ebenfalls aus dieser Periode stammt das Selbstportrait VI The Diary of the Unforgotten das erste der neueren Selbstportrats Anstatt Bander aus den siebziger Jahren nur technisch zu uberarbeiten Remastering erganzte sie Roedelius mit Zuspielungen Die Klangmontage Homage a Forst verarbeitete viele Stucke von Harmonia und Cluster zu einer neuen Mischung In der Zwischenzeit formierte sich Cluster neu Mit dem 1990er Album Apropos Cluster erneuerte sich die Band und begab sich in einem Stil nicht unahnlich dem von Grosses Wasser auf neue Wege in Richtung Techno 1996 ging Cluster auf eine Tournee nach Japan und eine nach Amerika Beide Tourneen flossen in die Live Alben der folgenden Jahre ein Clusters neuer Sound profitierte von Roedelius Sinfonia Contempora und Moebius unverwechselbarem Stil Das Jahr vor der Jahrtausendwende wurde Roedelius produktivstes Jahr Zwischen 2000 und 2001 veroffentlichte er ganze acht Alben Als Roedelius sich 2000 das siebente Mal dem Thema Selbstportrat zuwandte komponierte er fur das entstehende Album Selfportrait VII dem Wind voran ahead of the wind erstmals auch ganz neue Stucke Im neuen Jahrtausend begann Roedelius ausserdem mit anderen Musikern zu arbeiten die meist junger waren als jene mit denen er in den spaten achtziger Jahren zusammengewirkt hatte Eine 1995 begonnene andere Serie ist Lieder vom Steinfeld Roedelius spricht darin meist in seiner Muttersprache Gedichte zu den Musikstucken 2001 arbeitete er seit 1971 erstmals wieder mit Conrad Schnitzler wodurch das spater beim japanischen Label Captain Trip Records erschienene Projektalbum Acon 2000 1 entstand Roedelius wurde zunehmend beruhmter seit die Gruppe Cluster 1996 wieder auf Tour ging Er wird oft von Musikern des Elektronik Genres zitiert und veroffentlicht mehrere Alben pro Jahr viele davon sind Zusammenarbeiten mit zeitgenossischen Musikern die seine Fans sind Ein Hohepunkte war das von Cluster bestrittene Eroffnungskonzert der documenta12 2007 in Kassel 1 Roedelius arbeitete intensiv mit dem Komponisten Tim Story zusammen 2009 erschien das Album Fibre mit den Musikern Jez Coad Martin Barker und George Taylor Es erreichte den dreizehnten Platz auf the Third Uncut Playlist of 2009 der britischen Musikzeitschrift Uncut noch vor Bruce Springsteens Working on a Dream Im November 2010 wurde die dritte Trennung von Cluster bekannt gegeben Offiziell wurde mitgeteilt die Trennung bestunde darin dass Dieter Moebius die Gruppe verlasse Im Zuge des offentlichen Interesses an dieser Meldung kundigte Roedelius an als Nachfolge der Bands Cluster und Kluster ein neues Projekt namens Qluster zu beginnen Diese Musikgruppe besteht aus Roedelius erganzt um den Elektronik Musiker und Tontechniker Onnen Bock und brachte 2011 eine Trilogie heraus Rufen Fragen und Antworten gefolgt vom Mitschnitt eines Live Auftritts Lauschen beim CTM Festival in Berlin Zwei weitere Werke sind fur die Veroffentlichung 2015 vorgesehen Eines davon Onnen Bock Armin Metz und Roedelius gemeinsam an drei Flugeln betitelt Tasten und ein weiteres rein elektronisches mit dem Arbeitstitel Echtzeit Werkphasen BearbeitenRoedelius Veroffentlichungen konnen grob sieben Phasen zugeordnet werden Jahre Label Bezeichnung1968 1971 Schwann Records1972 1975 Brain Records1976 1982 Sky Records1983 1989 Virgin Records1990 1993 Fruhe Jahre in Baden bei Wien1994 1998 SymphonicSeit 1999 GegenwartDiskografie BearbeitenMit Bands Bearbeiten Human Being 2008 Live at the Zodiak Berlin 1968 Livealbum Kluster 1970 Klopfzeichen Studioalbum 1970 Zwei Osterei Studioalbum 1971 Eruption Livealbum ursprunglich veroffentlicht als Kluster und Eruption Cluster 1971 Cluster 71 Studioalbum 1972 Cluster II Studioalbum 1974 Zuckerzeit Studioalbum 1976 Sowiesoso Studioalbum 1979 Grosses Wasser Studioalbum 1980 Live In Vienna Livealbum 1981 Curiosum Studioalbum 1984 Stimmungen Kompilation 1990 Apropos Cluster Studioalbum credited to Moebius Roedelius 1994 One Hour Livealbum 1997 Japan 1996 Live Livealbum credited to Roedelius Moebius on some editions 1997 First Encounter Tour 1996 Livealbum 2008 Berlin 07 Livealbum 2009 Qua Studioalbum Harmonia 1974 Musik Von Harmonia Studioalbum 1975 Deluxe Studioalbum 2007 Live 1974 Livealbum Aquarello 1991 Friendly Game Studioalbum credited to Roedelius Capanni Alesini 1993 To Cover The Dark Studioalbum 1998 Aquarello Livealbum credited as Roedelius solo album Global Trotters Project 1999 Vol 1 Drive Studioalbum 1999 Drive Remix Remixalbum Qluster 2011 Fragen Livealbum 2011 Rufen Studioalbum 2011 Antworten Studioalbum Solowerke Bearbeiten 1978 Durch die Wuste Studioalbum 1979 Jardin au Fou Studioalbum 1979 Selbstportrait Studioalbum 1980 Selbstportrait Vol II Studioalbum 1980 Selbstportrait Vol III Reise durch Arcadien Studioalbum 1981 Lustwandel Studioalbum 1981 Wenn Der Sudwind Weht Studioalbum 1981 Offene Turen Studioalbum 1982 Flieg Vogel fliege Studioalbum 1982 Wasser im Wind Studioalbum 1984 Auf leisen Sohlen Kompilation 1984 Geschenk des Augenblicks Gift of the Moment Studioalbum 1984 Begegnungen Kompilation 1985 Begegnungen II Kompilation 1986 Wie das Wispern des Windes Studioalbum 1987 Momenti Felici Studioalbum 1989 Bastionen der Liebe Fortress of love Studioalbum 1990 Variety of Moods Studioalbum 1991 Der Ohrenspiegel Studioalbum 1991 Piano Piano Studioalbum 1992 Cuando Adonde Studioalbum 1992 Fruhling Studioalbum spater wiederveroffentlicht als Romance in the Wilderness 1993 Tace Studioalbum 1994 Sinfonia Contempora No 1 Von Zeit zu Zeit Studioalbum 1994 Theatre Works Studioalbum 1995 Selbstportrait VI The Diary of the Unforgotten Studioalbum 1995 Vom Nutzen der Stunden Lieder vom Steinfeld Vol I Studioalbum 1995 61sechzigjahr Kompilation released privately 1996 Sinfonia Contempora No 2 La Nordica Salz Des Nordens Studioalbum 1996 Pink Blue And Amber Studioalbum 1999 Selfportrait VII dem Wind voran ahead of the wind Studioalbum 1999 Amerika Recycled by America Inc Studioalbum 1999 Vom Nutzen der Stunden Lieder Vom Steinfeld Vol II Studioalbum 2000 Roedeliusweg Studioalbum 2001 Roedelius 2001 Orgel Solo Studioalbum 2001 Das Verwirrte Schaf Wort Klang Collage zum Aschermittwoch Studioalbum 2002 Selbstportrait VIII Introspection Studioalbum 2003 American Steamboat Studioalbum 2003 Counterfeit Studioalbum 2003 Lieder vom Steinfeld Vol III Studioalbum 2003 Roedelius 1969 2002 Kompilation 2006 Works 1968 2005 Kompilation 2007 Snapshots Sidesteps Studioalbum 2008 Back Soon Kompilation 2010 Ex Animo Studioalbum 2016 Manchmal 1 Lied auf der 4 Track Kompilation EP past forward Vinylveroffentlichung 2 2020 Selbstportrait Wahre Liebe Studioalbum 3 Zusammenarbeiten Bearbeiten Mit Brian Eno Dieter Moebius and Michael Rother 1997 Tracks and Traces credited to either Harmonia 76 or Harmonia and Eno 76 2009 Harmonia amp Eno 76 Remixes Remixalbum Mit Brian Eno and Dieter Moebius 1977 Cluster amp Eno credited to Cluster amp Eno 1978 After the Heat Studioalbum 1985 Old Land Kompilation credited to Cluster and Brian Eno Mit Brian Eno and Dieter Moebius on Eno s solo album 1977 Before and after Science Studioalbum Track By This River Mit Alexander Czjzek 1987 Weites Land Studioalbum Mit Aqueous 1994 Grace Notes Studioalbum 1997 Meeting The Magus Studioalbum Mit Barbieri and Chianura 1998 T ai Studioalbum Mit Alquimia 2000 Move and ResonateMit Tim Story sometimes collectively referred to as Lunz 2000 The Persistence of Memory Studioalbum 2002 Lunz Studioalbum 2005 Lunz Reinterpretations Remixalbum 2008 Inlandish Studioalbum Mit Conrad Schnitzler 2001 Acon 2000 1 Studioalbum Mit Fabio Capanni Felix Dorner Hirishi Nagashima and Robin Storey 2001 EvermoreMit Lynn 2001 Act of Love Studioalbum Mit Nikos Arvanitis 2002 Digital Love Studioalbum Mit Noh 1 2003 Imagine Imagine Soundtrack veroffentlicht als Roedelius and Fratellis 2009 Fibre Studioalbum Mit Morgan Fisher 2005 Neverless Studioalbum Mit David Bickley 2008 Bonaventura Studioalbum Mit Kava 2008 The Gugging Album Studioalbum Mit Tim Story and Dwight Ashley 2008 Errata Studioalbum Mit Alessandra Celletti 2009 Sustanza di cose sperata Studioalbum Mit Christopher Chaplin 2012 King Of Hearts Studioalbum Mit Lloyd Cole 2013 Selected Studies Vol 1 Studioalbum Mit Arnold Kasar 2017 Einfluss Studioalbum Mit Dallas Acid 2021 Mind Cinema Studioalbum Filmografie Bearbeiten1938 Verklungene MelodieLiteratur BearbeitenStephen Iliffe Painting with Sound The Life and Music of Hans Joachim Roedelius Meridian Music Guides London 2003 ISBN 978 0 9545995 0 8 Mit einem Vorwort von Brian Eno Alexander Simmeth Krautrock transnational Die Neuerfindung der Popmusik in der BRD 1968 1978 Transcript Verlag Bielefeld 2016 ISBN 978 3 8376 3424 2 Jan Reetze Times amp Sounds Germany s Journey from Jazz and Pop to Krautrock and Beyond Halvmall Verlag Bremen 2020 536 Seiten ISBN 978 3 9822100 0 1 Mit einem Vorwort von Hans Joachim Roedelius Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Joachim Roedelius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Joachim Roedelius Website Hans Joachim Roedelius bei Discogs Gronland Records Roedelius Wurdigung Beschreibung von Roedelius Englische Seiten Hans Joachim Roedelius bei AllMusic englisch Hans Joachim Roedelius in der Internet Movie Database englisch Hans Joachim Roedelius bei MusicBrainz englisch Hans Joachim Roedelius Interview Human SoundEinzelnachweise Bearbeiten documenta12 archiv kozek horlonski Projekte past forward 100 Jahre Kunstverein Baden 2016 Abgerufen am 20 Februar 2017 Roedelius Selbstportrat Wahre Liebe Abgerufen am 23 April 2020 englisch Normdaten Person GND 134500083 lobid OGND AKS LCCN nr93004056 VIAF 24797626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roedelius Hans JoachimALTERNATIVNAMEN Roedelius JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker Produzent und Komponist elektronischer MusikGEBURTSDATUM 26 Oktober 1934GEBURTSORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Roedelius amp oldid 222195458