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Hann und Gulpenheh oder Zu viel gesagt ist nichts gesagt Eine morgenlandische Erzahlung ist eine Verserzahlung von Christoph Martin Wieland Sie erschien zuerst 1778 in der von Wieland herausgegebenen Zeitschrift der teutsche Merkur Danach veroffentlichte Wieland sie erneut 1785 und 1791 in Wielands auserlesene Gedichte sowie 1796 in der Ausgabe letzter Hand seiner Sammtlichen Werke Wielands literarische Vorlage war eine Geschichte aus der Bibliotheque universelle des Romans vom Oktober 1777 Der Text besteht aus 31 Strophen unterschiedlicher Lange mit insgesamt 265 gereimten Versen Ein festes Metrum oder Reimschema gibt es nicht Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Deutung 3 Einzelnachweise 4 WeblinksInhalt BearbeitenIn Samarkand heiratet der arme Schneider Hann die sehr schone junge Frau Gulpenheh Er schwort ihr im Fall ihres Todes neun Tage lang auf ihrem Grab zu weinen Daraufhin schwort sie ihm sich im Fall seines Todes lebendig mit ihm begraben zu lassen Etwa ein Jahr spater erstickt Gulpenheh beim Essen an einem Knochen Sie wird begraben und Hann liegt laut jammernd auf ihrem Grab Da kommt der Prophet Aissa vorbei und lasst sich uber den Grund fur Hanns Trauer berichten Durch einen Zauber erweckt er Gulpenheh wieder zum Leben die dem Grab entsteigt und ihrem Ehemann um den Hals fallt Da sie halbnackt nur durch ein dunnes Leichenhemd bedeckt ist geht Hann in die Stadt zuruck um Kleidung zu holen und seine Frau dann nach Hause zu bringen Kurz darauf kommt der Sohn des Sultans mit seinem Gefolge an dem Friedhof vorbei und entdeckt Gulpenheh Er mochte sie mit in seinen Serail nehmen sofern sie noch nicht vergeben sei Sie verleugnet ihren Mann in Aussicht auf ein luxurioses Leben im Palast und geht mit dem Prinzen Der verzweifelte Hann sucht uberall nach seiner Frau und gerat auf die Spur des Prinzen Er fleht ihn an seine Frau sehen zu durfen da er glaubt sie werde ihn zuruck begleiten Sie verleugnet ihn aber erneut und behauptet er ware ein Rauber der sie kurz vor dem Zusammentreffen mit dem Prinzen uberfallen hatte Hann wird festgenommen und zum Tod verurteilt Kurz vor der Exekution erscheint der Prophet Aissa erneut und sagt fur Hann aus Da man dem weisen Propheten glaubt wird Hann freigelassen Gulpenheh bricht vor dem Propheten tot zusammen und wird in ihr altes Grab gelegt Diesmal trauert Hann nicht um sie Deutung BearbeitenFur Walter Hinderer hebt die Ambivalenz von Schein und Sein die Geschichte uber ihre franzosische Vorlage hinaus ebenso Wielands typische Darstellungsweise Wie in fast allen Verserzahlungen Wielands besteht in Hann und Gulpenheh die strukturtragende Schicht in dem uber den verschiedenen Standpunkten Tauschungen Vorgangen schwebenden und Beziehungen knupfenden Witz Und dieser wiederum existiert nur kraft der Sprache 1 Einzelnachweise Bearbeiten Walter Hinderer Nachwort In C M Wieland Hann und Gulpenheh Schach Lolo Verserzahlungen Hg v Walter Hinderer Stuttgart Reclam 1970 S 39 54 hier S 50 Weblinks BearbeitenHann und Gulpenheh im Projekt Gutenberg DE Illustrierte Ausgabe mit Lithographien von Hans Meid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hann und Gulpenheh amp oldid 213674195