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Dieser Artikel behandelt die Hamartie im Sinne menschlicher Verfehlungen Zur Bedeutung des Wortes im biologischen Sprachgebrauch siehe Hamartom Die Hamartie IPA hamaʁˈtiː 1 2 anhoren oder Hamartia griechisch ἁmartia bedeutet ursprunglich so viel wie nicht treffen verfehlen das Ziel verfehlen bzw Verfehlung im Rahmen dieses Artikels begriffen als menschliche Verfehlung im Sinne des antiken Begriffsverstandnisses Inhaltsverzeichnis 1 Klassische Tragodie 2 Biblische Auffassung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseKlassische Tragodie BearbeitenIm dramaturgischen Sinn meint Hamartia den Fehltritt den Aristoteles dem tragischen Helden der idealen Tragodie zuweist und der diesen im Verlauf der Handlung vom Gluck ins Ungluck sturzen lasst Hamartia wurde dabei lange Zeit als moralische Schuld des Helden verstanden wahrend die Forschung seit den 1950er Jahren den intellektuellen Aspekt der Hamartia betonte Die neuere Forschung hingegen hebt vermittelnd die Verschrankung von moralischer Schuld und intellektuellem Fehler hervor Hamartia hange nicht mit dem Charakter zusammen und sei zwar einerseits nicht blosser Irrtum andererseits aber auch keine definitive subjektive Schuld Die Hamartia erklart also nicht das Leitmotiv der attischen Tragodie die aus der Hybris erwachsene tragische Schuld Denn wenngleich Aristoteles auf die Tragiker verweist so ist der Gegenstand seiner Poetik nicht die attische Tragodie des funften Jahrhunderts sondern eine ideale Tragodie Deshalb forderte schon Ulrich von Wilamowitz Moellendorff eine Trennung der historischen Interpretation der attischen Tragodie von der normativen und wirkungsasthetisch orientierten Tragodientheorie des Aristoteles Biblische Auffassung BearbeitenErst im Neuen Testament wird Hamartia gewichtiger verwendet es ist hier nicht mehr nur die Verfehlung allein oder eine bestimmte Tat gemeint sondern stellt die gesamte Schuld dar die Sunde im Sinne der Macht der Person Rom 5 12 LUT Gal 3 22 LUT der Taten Apg 2 38 LUT 3 19 LUT Hebr 1 3 LUT 2 17 LUT des Wesens aller Menschen Joh 9 41 LUT Literatur BearbeitenJan Maarten Bremer Hamartia Tragic error in the poetics of Aristotle and in Greek tragedy Amsterdam 1969 Dissertation Eun Ae Kim Lessings Tragodientheorie im Licht der neueren Aristoteles Forschung Wurzburg 2002 Google Bucher 1 Burkhard Meyer Sickendiek Die Schuld in der Tragodie in Ders Affektpoetik Eine Kulturgeschichte literarischer Emotionen Wurzburg 2005 S 167 200 Google Bucher 2 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Was ist eine attische Tragodie in Euripides Herakles erklart von Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Band I Einleitung in die Griechische Tragodie Darmstadt 1959 S 44 120 hier S 45 50 S 108 120 Hamartia Fachlexikon des wissenschaftlichen Internetportals KinderundJugendmedien deEinzelnachweise Bearbeiten Eva Maria Krech Eberhard Stock Ursula Hirschfeld Lutz Christian Anders Deutsches Ausspracheworterbuch 1 Auflage Walter de Gruyter Berlin New York 2009 ISBN 978 3 11 018202 6 S 565 Stefan Kleiner et al Duden Ausspracheworterbuch Der Duden in zwolf Banden Band 6 7 Auflage Dudenverlag Berlin 2015 ISBN 978 3 411 04067 4 S 427 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamartie amp oldid 232953682